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1256 - Belials Bann

1256 - Belials Bann

Titel: 1256 - Belials Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwischte mich im Rücken. Ich glaubte, einen Schlag mit einer breiten Hand bekommen zu haben und konnte mich kaum noch halten. Ich stolperte nach vorn, hielt mich mühsam fest und sah noch, dass sich Tamara bückte und etwas vom Dach her hochriss.
    Dort lagen nur die alten, grauen Pfannen. Und es war tatsächlich eine Dachpfanne, die sie zwischen den Fingern hielt. Sie holte mit der Dachpfanne aus und warf das schwere Ding auf mich zu…
    ***
    Karina Grischin wusste nicht, wie sie sich entscheiden sollte. Auf der einen Seite war John Sinclair so plötzlich verschwunden, weil er sicherlich etwas entdeckt hatte, auf der anderen aber wollte sie auch nicht Mutter und Tochter allein zurücklassen, denn sie hatte die Reaktion des Mädchens nicht vergessen.
    Karina war zur Tür gelaufen. Sie hörte noch die Geräusche und folgerte daraus, dass sich der Geisterjäger nach oben hin abgesetzt hatte.
    Die Ärztin stand hinter ihr, als Karina sich wieder umdrehte. In den Augen der alten Frau lag eine gewisse Furcht und sie wollte wissen, was los war.
    »Das kann ich dir auch nicht sagen. John muss etwas gesehen haben, das er verfolgt.«
    »Einen Menschen?«
    »Bestimmt.«
    Die Ärztin wich etwas zurück. »Du meinst damit etwas Böses, nicht wahr?«
    »Ich muss davon ausgehen.« Sie warf Jamina einen längeren Blick zu. »Sie hat davon gesprochen. Sie hat etwas gespürt und sie hat gewusst, dass es näher kommt.«
    »Der Engel.« Veruschka hob die Schultern.
    »Es kann nur der Engel sein«, behauptete Karina. »Eine andere Möglichkeit gibt es für mich nicht. Er handelt, wie er handeln muss. Er hat eine Niederlage hier in dieser Wohnung erlitten, denn er hat sich die Kraft nicht mehr zurückholen können. Das kann er einfach nicht ertragen. Er will nicht schwach sein, verstehst du? Er will sich das zurückholen, was er versäumt hat. Deshalb ist er gekommen und Jamina hat ihn genau gespürt. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    »Dein Freund auch, nicht wahr?«
    »Ja, durch das Kreuz.« Karina deutete auf die Tür. »Sie hat dahinter gestanden, davon bin ich überzeugt.«
    »Dann kann dein Freund John sie vielleicht fangen.« Nach dieser Bemerkung warf die Ärztin Karina einen zögerlichen Blick zu.
    »Ja, wenn das so einfach wäre. Ich weiß, dass sie nach oben gelaufen sind.«
    »Dort ist nur das Dach.«
    »Leider, denn da ist ihm ein Engel überlegen. Ich bin davon überzeugt, dass jemand wie Tamara keine Probleme damit haben wird, auf dem Dach zurechtzukommen. Das ist bei John anders. Er ist nur ein Mensch und kein Zwitterwesen.«
    »Willst du ihm nach?«
    »Dann müsste ich euch allein lassen.«
    Veruschka berührte Karina an der Schulter. »Tu es. Tu es für deinen Freund. Dieser Engel ist gefährlich, das wissen wir beide sehr genau. Ich gehe einfach davon aus, dass ihr zu zweit mehr Chancen habt.«
    »Ja, das schon«, sagte Karina leise. »Nur gibt es da ein Problem. Ich habe heute Abend mit Tamara eine Verabredung beim Sender, und ich möchte nicht, dass sie mich zuvor schon sieht. Dann wäre alles hinfällig. Es reicht völlig aus, dass ihr John Sinclair jetzt vom Ansehen bekannt ist. Da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen.«
    »Es tut mir Leid, aber das ist allein deine Entscheidung. Ich kann dir nicht raten.«
    »Das weiß ich.« Karina drehte sich nach rechts. Sie wollte sehen, was Svetlana und ihre Tochter taten, um sich danach zu entscheiden. Die beiden standen zusammen. Die Mutter hielt die Tochter fest, als wollte sie das Kind nie mehr hergeben. Aber dem Mädchen ging es wieder besser. Es sah nicht mehr so schlecht und ängstlich aus.
    Karina Grischin nickte. »Gut, ich habe mich entschlossen«, sagte sie zu der Ärztin.
    »Du wirst gehen, nicht?«
    »Genau.«
    »Es ist besser. Und beeil dich, dieser teuflische Engel darf nicht unterschätzt werden.«
    »Ich weiß.« Es war die letzte Antwort, die Karina gab, bevor sie aus der Wohnung verschwand.
    Im Hausflur war es alles andere als warm. Dennoch spürte sie den Schweiß auf ihrem Gesicht, der sich besonders auf der Stirn und der Oberlippe festgesetzt hatte. Sie kannte John Sinclair. Sie wusste, dass er sich schon in mehr als höllischen Lagen perfekt bewährt hatte, aber irgendwo gab es auch für ihn eine Grenze.
    Karina Grischin lief die Treppe hoch. Immer dann, wenn sie einen ihrer Füße auf die nächste Stufe aufsetzte, spürte sie das Zittern in den Knien. Der Ärztin hatte sie ihre Sorge nicht mitgeteilt, aber es bedrückte sie schon, und

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