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1258 - Der Leichen-Skandal

1258 - Der Leichen-Skandal

Titel: 1258 - Der Leichen-Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war an unseren Gesichtern abzulesen. Die Wolken über unseren Köpfen zogen sich langsam zusammen.
    »Was halten Sie von ihm, Mr. Sinclair?«
    »Nicht viel, wenn ich ehrlich bin.«
    »Danke. Dann sind wir uns ja einig.«
    ***
    Dunkel. Finsternis. Schwärze.
    Es gab viele Vergleiche für das, was Dick Paine erlebte. Er lag in einem geschlossenen Sarg, und er war nicht in der Lage, sich selbst aus diesem Gefängnis zu befreien.
    Ich liege in einem Sarg!
    Allein dieser Gedanke hatte ihn zu Beginn durchdrehen lassen. Er hatte geschrien. Er hatte sich herumgewälzt. Die Angst war fürchterlich gewesen und hatte seinen Körper malträtiert. Er war noch recht jung, auch gesund, aber Menschen mit einem Herzfehler hätten sicherlich einen Infarkt bekommen.
    Die Panik war einfach zu groß gewesen.
    Irgendwann hatte er sich wieder fangen können. Die Angst war nicht verschwunden, aber sie hatte nachgelassen, und er stellte sich die Frage, wie lange es ein Mensch in diesem geschlossenen Gefängnis überhaupt aushalten konnte. Wie lange reichte die Luft? Für eine halbe Stunde? Für eine ganze? Und wie würde er es erleben, wenn sie immer weniger wurde und irgendwann mal ganz aufgebraucht war?
    Um ihn herum war es wirklich totenstill. Die verdammten Sargwände schirmten alle Geräusche von außen ab. Nichts drang an seine Ohren, bis auf einen Laut, den er nicht unter Kontrolle bekommen konnte.
    Es war der eigene Herzschlag! Er erfüllte seinen gesamten Kopf und dröhnte in seine Ohren hinein.
    Hammerschläge. Jeder brachte eine Botschaft mit. Eine schreckliche Voraussage, die darauf hindeutete, dass er nicht mehr lange zu leben hatte.
    Noch schlug sein Herz normal, aber er wusste, dass es nicht so bleiben würde. Irgendwann würden die Schläge schwächer werden, möglicherweise dann, wenn er merkte, dass sich die Luft in dieser verfluchten Totenkiste aufbrauchte. Was geschah dann?
    Er würde jämmerlich ersticken!
    Keiner hatte ihm bisher beschreiben können, wie das dabei zuging. Er hatte mal darüber gelesen, dass Ärzte der Meinung waren, dass Ersticken und Ertrinken irgendwann ein sanfter Tod sein würden.
    Die Menschen würden einschlafen.
    Es war kein Trost für ihn, denn Dick Paine wollte leben. In seinem Alter starb man noch nicht, von Ausnahmen natürlich abgesehen. Und er würde die Ausnahme sein, falls kein Wunder passierte.
    Wer glaubte schon an Wunder?
    Nicht Dick Paine, obwohl er nicht eben zu den ungläubigen Menschen gehörte. Er akzeptierte die Religionen, die den Menschen Trost und Sicherheit gaben. In seiner Lage allerdings halfen sie ihm nicht weiter.
    Der Förster lag auf dem Rücken. Er hatte seine Panik fast gewaltsam zurückgedrängt. Es war ihm sogar gelungen, das große Zittern und Beben zu vermeiden. Er blieb ruhig liegen. Mit offenem Mund, und er lauschte dem Klopfen seines Herzens.
    Noch immer laut. Nicht mehr regelmäßig. Schon anders. Er war in Schweiß gebadet und hatte den Eindruck, bei jedem Luftholen diesen feuchten Schweißgeruch einzuatmen.
    Die Augen hielt er weit geöffnet und starrte gegen den Sargdeckel, den er nicht sah. Es war zu finster.
    Es drang kein Licht dorther, wo das Oberteil den unteren Teil des Sargs berührte. So finster war es im All oder tief in der Erde.
    Ersticken, und dann wartete der Ofen auf ihn.
    Oder wurde die Reihenfolge nicht eingehalten? Dick war sich nicht mehr sicher. Er traute diesem verfluchten Dave Frost alles zu. Der brachte es fertig, den Sarg in den Ofen zu schicken, wenn er noch am Leben war. Aus reinem Sadismus. Solche Typen gab es. Sie waren einfach widerlich, und vielleicht stellte er sich vor, die letzten Schreie des Opfers zu hören, wenn die Flammen den Sarg erfassten, das Holz zuerst verbrannten, um dann nach dem Körper zu greifen.
    Er wollte sich die Schrecken nicht ausmalen, aber sie kamen immer wieder mit der Panik, die durch seinen Körper jagte.
    Dick Paine wollte sich ablenken. Er dachte an seinen Beruf. Er beschäftigte sich gedanklich auch mit seiner Freundin, die nicht ahnte, was mit ihm geschah. Sie erwartete ihn am heutigen Abend zum Essen. Das alles würde es für ihn nicht mehr geben, denn bis zum Abend hatte er sein Leben längst ausgehaucht.
    Nicht so tief einatmen. Langsamer. Versuchen, das Leben zu verlängern. Solange er lebte, gab es noch die Hoffnung, denn sie starb immer zuletzt.
    Er schaffte es, eine gewisse Ruhe in seinen Körper zu bringen. Paine wusste auch, dass sie nicht lange anhalten würde. Irgendwann würde ihn der

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