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1258 - Der Leichen-Skandal

1258 - Der Leichen-Skandal

Titel: 1258 - Der Leichen-Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Überfall der Angst wieder erwischen.
    Die innere Seite des Sargdeckels sah er nicht. Er wusste nur, dass sie über ihm schwebte. Deshalb startete er noch einen weiteren Versuch. Er hob die angewinkelten Arme an und legte die Hände flach gegen das Holz des Deckels.
    Es war nicht sein erster Versuch, und dieser würde auch nicht sein letzter bleiben. Aber er musste es versuchen. Er würde alles einsetzen, um so zu einem Erfolg zu kommen, mit dem er letztendlich nicht mehr rechnete. Aber er konnte auch nicht einfach auf dem Rücken liegen bleiben und nichts tun.
    Das Holz war innen glatt wie eine Eisfläche. Kein Splitter berührte seine Haut, und er drückte von innen her so hart wie möglich gegen den Deckel. Er wollte die beiden Hälften auseinander treiben und sie regelrecht sprengen.
    Es ging nicht. Dick Paines Arme brachen schließlich zusammen. Er hörte sich wieder keuchen, denn die Aktion hatte ihn nicht nur viel Kraft gekostet, er hatte auch tiefer und schwerer durchatmen müssen, um überhaupt die Kraft zu bekommen, die er brauchte.
    Kein Knirschen, kein Kratzen hatte er gehört. Der Deckel hatte sich nicht einmal bewegt. Perfekt geschlossen, und Dick lag auf dem Rücken, warf sich dabei von einer Seite zur anderen, prallte gegen die Seitenwände und wusste verdammt genau, dass es falsch war, was er hier tat, aber er konnte nicht anders.
    Das Wort Rettung war für ihn weiter entfernt als die Sonne. Sein Leben dauerte nicht mehr lange.
    Jemand hatte die Uhr abgestellt und nur noch den Sekundenzeiger laufen lassen. Irgendwann würde er sogar mitzählen können. Danach folgte das absolute Aus.
    Dick Paine schaffte es, wieder ruhig auf dem Rücken liegen zu bleiben. Die Gedanken drehten sich nicht mehr um das eigene Schicksal, das vor ihm lag, sie glitten zurück. Er konnte sie nicht kontrollieren, und er dachte plötzlich daran, dass er, kurz nachdem er in den Sarg gelegt und der Deckel geschlossen worden war, Stimmen gehört hatte.
    Nur kurz. Stimmen von Männern und Frauen. Jetzt fiel es ihm wieder ein, aber er hatte nicht darauf geachtet, weil er zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen war.
    Nun wünschte er sich die Stimmen wieder zurück, aber sie blieben verschwunden.
    Bilder aus der Vergangenheit erschienen. Sie erinnerten ihn an verschwommene Fotos. Er sah seine Eltern, er sah sich als Kind, danach als Jugendlicher, dann als Erwachsener in der Ausbildung, und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, denn plötzlich erschien Kate, seine Freundin.
    Er kannte sie seit fünf Jahren. Sie lebten nicht zusammen, denn Kate arbeitete in Eton in der Uni-Verwaltung. Sie wollte dort nicht weg, er hatte hier seinen Job, und so lebten sie praktisch von einem Wochenende zum anderen.
    Es war auf die Dauer kein Zustand. Irgendwann, das hatten sich beide fest vorgenommen, würden sie das ändern. Bisher allerdings hatten sie sich noch nicht einigen können.
    Die Bilder verschwanden. Zuletzt das Gesicht seiner Freundin. Es hatte ihm zugelächelt, aber in den Sekunden vor dem Abtauchen war aus diesem Lächeln eine böse Grimasse geworden, als hätte ein Dämon von ihr Besitz ergriffen.
    Die Realität war so verdammt brutal. Sie hatte ihn wieder. Sie schlug zu, und er merkte, dass die Luft mittlerweile immer schlechter oder weniger geworden war.
    Die Angst war wieder da. Sie hatte sich an ihn herangeschlichen und streckte nun ihre verdammten Krallen aus, denen er sich nicht entziehen konnte.
    Schüttelfrost packte ihn mit einer irrsinnigen Gewalt. Er peitschte ihn durch. Sein Einatmen bestand nur aus kurzen Stößen. Er bekam sich selbst nicht mehr in den Griff. Das Gesicht war mittlerweile zu einer Fratze geworden, und Schweiß klebte wie Leim auf dem Gesicht.
    Das Ende war nah!
    Niemand hatte es ihm gesagt. Dick wusste es einfach. Es war das Gespür dafür. Das Liegen im Sarg hatte ihn auch sensibel gemacht für gewisse Vorahnungen, und jetzt, wo sein Ende bereits spürbar war, wühlte noch mal die Panik in ihm hoch.
    Er glaubte, dicht vor der Explosion zu stehen. Die Angst musste raus, und zugleich fiel ihm auf, dass sich seine Sinne verschärft hatten.
    Er bekam etwas mit. Nicht nur von ihm. Das war außen…
    Stimmen?
    Es konnte sein. Er konnte sie sich allerdings auch eingebildet haben. Hoffnung, Depression, Angst, es mischte sich viel in seinem Innern, und er hielt es nicht mehr aus.
    Es war der letzte, verzweifelte Versuch, auf sich aufmerksam zu machen. Und der endete in einem irren Schrei!
    ***
    Mit

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