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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fall - oder?«
    »Nein«, sagte ich zu Peter Morley, »der nicht. Aber darüber brauchen Sie sich nicht den Kopf zu zerbrechen.«
    Er war erleichtert, das sahen wir ihm an. Auch wir waren froh, gewisse Dinge wieder gerichtet zu haben, aber der große Stress war das nicht gewesen, der stand uns noch bevor. Nicht hier in London, sondern im tiefen Wales, bei Menschen, die sowieso ein Völkchen für sich waren und bei dem Bill sicherlich schon eingetroffen war.
    Ich konnte nur hoffen, dass er seine Augen verdammt weit offen hielt und nicht zu einem Opfer der Spinnenpest wurde…
    ***
    Zuletzt - kurz vor der Landung - war der Flug mit der kleinen Maschine noch sehr heftig geworden, weil starke Windstöße mit der Maschine gespielt hatten, aber der Pilot hatte es geschafft, sie zu überwinden und sicher aufzusetzen.
    »War 'ne Sause, nicht?«
    Der doch etwas bleiche Bill Conolly zuckte mit den Schultern. »Ich kenne bessere Sausen.«
    »Ach, das müssen Sie nicht so tragisch nehmen. Der Rückflug wird schlimmer.«
    »Dann wünsche ich Ihnen, dass die Passagiere nicht allzu sehr leiden.«
    »Keine Sorge, das werden sie nicht, Mr. Conolly. Es ist nämlich nur die Fracht.«
    »Aha.«
    Sie hatten mittlerweile die Abfertigungshalle erreicht und trennten sich. Hinter einem Pult saß ein breitschultriger Mann mit Glatze und Tätowierungen an den Händen. Er sortierte einige Papiere und ließ sich auch von Bill nicht stören, der vor dem Pult stehen blieb.
    Als etwa eine halbe Minute vergangen war, sprach Bill den Knaben an. »Wenn Sie einen Moment Zeit haben, dann hätte ich gern…«
    »Zeit habe ich nicht, aber Sie sind der Typ aus London, der hier einen Leihwagen abholen will.«
    »Der bin ich.«
    »Hier sind die Papiere und der Schlüssel. Sie müssen nur noch unterschreiben. Bezahlt haben Sie ja schon.«
    »Ja, elektronisch.«
    »Das ist eine beschissene Zeit.«
    Bill erwiderte nichts und unterschrieb. Dann nahm er den Schlüssel und verließ die Halle. Der kleine Flughafen war sehr übersichtlich, und die wenigen Leihwagen standen im Freien. Bill hatte tatsächlich seinen bestellten Geländewagen bekommen. Es war ein Landrover.
    Er sah gut aus, hatte auch noch nicht zu viele Kilometer hinter sich, und Bill zog aus der kleinen Reisetasche eine Karte hervor. Er schlug sie auf, um nach dem Weg zu suchen, der ihn ans Ziel brachte. Er musste in Richtung Norden fahren und dann nach Westen zur Küste hin abbiegen.
    Da wo die letzten Orte allmählich verschwanden und das Land leer wurde, da fand er auch das Kaff mit dem Namen Irfon. Als kleiner Kreis war es auf der Karte eingezeichnet worden. Bis zur Küste konnte man fast hinspucken.
    Bill Conolly war kein Mensch, der etwas gegen Fremde hatte oder sich mit Vorurteilen abgab, aber die Waliser waren wirklich ein Volk für sich. Noch immer Fremden gegenüber sehr verschlossen und misstrauisch, als wären die Zeiten hier stehen geblieben und der Fortschritt zurückgeschoben worden.
    In einem derartigen Klima gediehen immer wieder Vorfälle, die Großstädter für unmöglich hielten.
    Die Menschen hier regelten die Probleme unter sich, und einem Fremden würden sie erst gar keine Auskunft geben.
    Trotz allem war es ein Urlaubergebiet, in dem es zahlreiche Zeltplätze gab und auch Flächen, wo man die Wohnwagen und Wohnmobile abstellen konnte.
    Nur nicht um diese Zeit. Einige Wochen später sah es dann anders aus.
    Der Motor sprang an, kaum dass er den Zündschlüssel gedreht hatte. Bill fuhr noch nicht los. Er rief über Handy noch seine Frau an.
    »Hast du den Schatz schon gefunden?«
    »Nein. Ich fange ja erst an.«
    »Dann viel Glück!«
    »Und was ist mit deinem Besuch?«
    »Wir amüsieren uns schon.«
    »Treibt es aber nicht zu toll«, sagte Bill lachend.
    »Das, mein Lieber, kann ich dir nicht versprechen. Lass trotzdem wieder etwas von dir hören und sei vor allen Dingen vorsichtig.«
    »Keine Sorge, Sheila, ich ziehe das durch. Bis später dann.«
    »Okay.«
    Bill konnte endlich starten. Der Weg führte ihn am Westzaun des kleinen Flughafens entlang. Als er durch die Gitterwaben des Zauns schaute, sah er den Piloten über das Rollfeld gehen. Der Mann zog eine beladene Karre hinter sich her.
    Hier war wirklich die Zeit kaum vorangeschritten. Aber es war auch irgendwie gemütlich und nett, was bestimmt nicht so bleiben würde. Davon war der Reporter überzeugt.
    Er hatte sich den Weg auf der Karte angeschaut und sich die einzelnen Orte gemerkt, die er passieren musste, um nach

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