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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in meine Nähe. Ob sie mich als nächstes Opfer ausgesucht hatten, wusste ich nicht. Jedenfalls wollte ich keines werden und zertrat alle, die in meine Nähe kamen. Ich hörte es unter meinen Sohlen knacken.
    Auch Suko zertrat Spinnen, während der Arzt nur entsetzt auf die kleinen Spinnen starrte, von denen ein Großteil schon durch Suko und mich zertreten worden war.
    Ich fasste Dr. Morley an und drehte ihn herum.
    Morley erschrak. Er kam mir vor, als wäre er aus einem Albtraum erwacht. »Bitte, Doktor, kommen Sie.«
    »Ja, ja…«
    »Ich kümmere mich um sie«, sagte Suko. »Schaff du ihn raus. Wartet in seinem Büro auf mich.«
    »Okay.«
    Ich konnte meinen Freund mit der Brut allein lassen. Er würde damit fertig werden. Ich schloss die Tür nicht ganz, was ich mir leisten konnte, weil sich keine Spinnen in unmittelbarer Nähe aufhielten. Durch den Spalt schaute ich zu, wie Suko seine Dämonenpeitsche zog und dorthin ging, wo sich zahlreiche Spinnen versammelt hatten. Sie bildeten so etwas wie einen dunklen Pilz auf dem Boden.
    In ihn schlug Suko mit den drei Riemen der Peitsche hinein. Die Tiere flogen auseinander, aber das war nicht Sinn der Sache. Sie sollten durch die magische Kraft der Peitsche vernichtet werden, weil Suko davon ausging, dass sie selbst ebenfalls auf diese Art und Weise beeinflusst worden waren.
    Ich hörte das Zischen, als würde sich Gas durch ein Ventil pressen. Dann sah ich die ersten kleinen Flammen durch die Luft huschen. Die Spinnenkörper, die erwischt worden waren, verbrannten unter den leicht grünlich schimmernden Flammen zu Asche, die dann wie ein seichter Staubregen zu Boden fiel.
    Ich schloss die Tür.
    Dr. Morley war noch immer nicht ansprechbar. Er strich ständig über seine Stirn hinweg und sprach mit sich selbst. Ärzte in seiner Lage hatte ich schon öfter bei unseren Fällen erlebt, wenn ihr medizinisches Weltbild zusammengebrochen war.
    »Kommen Sie, Dr. Morley.«
    »Wohin?«
    »In Ihr Büro.«
    Er protestierte nicht und ließ sich wegführen wie ein Kind von der Hand seines Vaters.
    ***
    Ich will auf keinen Fall behaupten, dass Alkohol ein Segen ist, aber in manchen Fällen hilft er schon. So hatte ich im Büro des Arztes eine noch zur Hälfte gefüllte Flasche mit Calvados gefunden und ihm einen kräftigen Schluck eingeschenkt, den er auch nicht abgelehnt hatte.
    Es war eine andere Welt, in der wir uns befanden. Die Sonne war inzwischen weitergewandert und schickte ihre Strahlen jetzt direkt durch das Fenster.
    Dr. Morley saß mir schräg gegenüber und wich meinem Blick aus. Er suchte den Boden ab, doch hier gab es keine Spinnen. Wir waren allein zwischen den vier Wänden.
    Ich hatte meine Schutzkleidung wieder ausgezogen und sie neben einem Papierkorb auf den Boden gelegt. Ich wartete darauf, mit Dr. Morley wieder einige Worte wechseln zu können, aber er war noch nicht in der Lage und schüttelte zunächst nur den Kopf. Hin und wieder trank er einen Schluck, der ihm tatsächlich gut tat, denn sein Gesicht erhielt wieder die normale Farbe.
    Bevor ich ihn ansprechen konnte, hob er den Kopf an und blickte mir ins Gesicht.
    Ich versuchte zu lächeln, was nicht eben locker wirkte.
    »Was war das, Mr. Sinclair?«
    »Ganz einfach, Doktor. Es waren die Spinnen, die Sie schon gefühlt haben.«
    »Sie sprachen davon.«
    »Oder auch das.«
    »Aber ich hätte nie gedacht, dass es auch stimmt. So etwas kann doch nicht wahr sein. Das… das… ist einfach unmöglich, Mr. Sinclair!«
    Ich breitete für einen Moment die Arme aus. »Sie haben selbst erlebt, dass es der Wahrheit entspricht.«
    Er griff wieder zum Glas und trank es jetzt leer. Dann rückte er die Brille zurecht. »Ja, das habe ich gesehen. Aber nichts passiert ohne Grund. Können Sie mir sagen, wie die Spinnen in die Körper der Menschen hineingekommen sind?«
    »Das kann ich auch nicht.«
    »Aber die Männer hatten die Spinnenpest.«
    »Leider.«
    »Und… und… sie müssen sich irgendwo angesteckt haben. Davon bin ich überzeugt. Man holt sich diese Krankheit nicht einfach so. Aber in einem fernen Land sind sie nicht gewesen, das wissen wir. Sie kamen aus diesem verdammten Ort. Von dort hat man sie uns zur Untersuchung gebracht. Zu dem Zeitpunkt wusste niemand, dass sich in deren Körper Spinnennester befinden. Das haben wir erst hier festgestellt, und Sie konnten es letztendlich beweisen.« Er schaute mich jetzt etwas lauernd an. »Sie, Mr. Sinclair. Wieso gerade Sie?«
    »Das ist einfach gesagt. Weil die

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