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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganze Drumherum verschwinden, und Shrou war frei.
    Die zweite Möglichkeit bestand in einem direkten Angriff. Dieser Gedanke gefiel Gesil schon viel weniger.
    Sie suchte zwischen den Hügeln nach der Maschine, aber alles, was sie fand, waren noch mehr Turbanträger auf fliegenden Teppichen, die ihr auflauerten und die Jagd auf sie eröffneten. Als dann auch noch „ein fliegendes Pferd herangaloppierte, hatte Gesil endgültig genug.
    Inzwischen hatte die Sänfte zu den Konzepten aufgeschlossen. Shrou wurde zu den übrigen „Sklaven" gejagt, aber seine Chancen, aus eigener Kraft zu fliehen, wurden dadurch nicht besser. Die peitschenschwingenden Reiter hatten zwar wenig Arbeit, da die .Konzepte ohnehin nicht die Richtung wechselten und auch keine Fluchtversuche unternahmen, sondern sich einfach nicht um die Geschehnisse kümmerten, aber sie waren trotzdem sehr aufmerksam: Gesil sah, daß Shrou es versuchte und fürchterliche Prügel bezog. „Jetzt reicht es!" sagte Gesil zu sich selbst.
    Sie zog Shrous Flugscheibe zu sich heran, schwang sich darauf und schoß im Sturzflug nach unten. „Festhalten!" schrie sie dem Konzept zu.
    Sie pfiff über Shrous Kopf hinweg, gab ein paar Schüsse auf die Reiter ab, kehrte in einer engen Schleife zurück und verringerte die Geschwindigkeit. Shrou packte die Gelegenheit beim Schöpf und war so schnell auf der Antigravscheibe, daß Gesil Mühe hatte, ihm rechtzeitig Platz zu machen.
    „Die Waffe!" schrie er ihr zu.
    Sie schleuderte sie zu ihm hinüber, und eine Minute später waren sie sämtliche Verfolger los.
    „Das ist noch mal gut gegangen!" rief sie erleichtert.
    „Von wegen - wir sind noch nicht aus der Reichweite der Maschine heraus!"
    Aber Gesil hoffte trotzdem, daß keine weiteren Trugbilder auftauchen würden. Als ein riesiger Schatten über sie fiel, ahnte sie bereits, daß Shrou wieder einmal recht hatte. Sie blickte nach oben - ein gigantischer Vogel war aus dem Nichts aufgetaucht und näherte sich mit ausgestreckten Fängen.
    Sie konnte nicht einmal hoffen, daß es sich nur um eine Projektion handelte, die zwar schrecklich aussah, einem echten Lebewesen jedoch nichts anzuhaben vermochte. Die Spuren der Peitschenhiebe auf Shrous Rücken waren zweifellos echt.
    Sie flohen vor dem Vogel, so schnell sie konnten, aber das Biest rückte immer näher. Shrou blickte die meiste Zeit nach unten.
    „Schieß ihn ab!" schrie Gesil, als der Vogel schon ganz nahe war.
    Shrou schüttelte den Kopf und kurvte im Zickzack zwischen den Krallen des Monstrums hindurch, das ein fürchterliches Kreischen von sich gab. Der Vogel ließ sich irritieren, und Gesil gewann einen geringen Vorsprung. Als sie sich nach Shrou umsah, raste der gerade im Sturzflug nach unten.
    Der Vogel sah seine Beute entschwinden, krächzte wütend und jagte Gesil nach. Er schien jetzt erst richtig aggressiv zu werden. Gesil schlug verzweifelt Haken und ging tiefer, in der Hoffnung, daß das Tier dort nicht so gut zurechtkam, aber das Biest kam ihr immer näher - und dann war es plötzlich verschwunden.
    Sie mochte es kaum glauben. Vorsichtig spähte sie nach allen Seiten, darauf gefaßt, daß jederzeit eine neue Gefahr aus dem Nichts auftauchte. Dann sah sie Shrou auf einem Hügel stehen und ihr zuwinken. „Ich habe die Maschine gefunden", sagte er, als sie neben ihm landete. „Ich schätze, es war höchste Zeit."
    Gesil starrte in die Tiefe. Die Theatermaschine sah aus wie ein riesiger Tank auf Spinnenbeinen.
    Das Gebilde kroch langsam davon. „Hast du sie abschalten können?" fragte sie. „Nein, das geht nicht. Aber man kann das jeweils laufende Programm beenden, wenn man an die Maschine herankommt. Für die nächsten Minuten sind wir vor Unsicher. Wir sollten aus ihrer Reichweite sein, bevor sie aus deinen Gedanken das nächste Schauspiel konstruiert."
    Es wäre ihr lieber gewesen, Wenn sie sich endlich etwas Ruhe hätten gönnen dürfen. Zum erstenmal machte Shrou einen wirklich erschöpften Eindruck. Er schien am Ende seiner Kräfte zu sein. Aber er stieg ohne jedes Zögern auf sein Gefährt Es dauerte über eine Stunde, bis sie einen sicheren Ort fanden, an dem sie eine Rast einlegen konnten. Sie untersuchten sorgfältig die nähere Umgebung, fanden aber weder Tiere noch Maschinen aus der Sammlung von ES.
     
    7.
     
    „Diese Maschinen sind gemeingefährlich", stellte Gesil fest, während sie Shrous Wundin behandelte. „Ich verstehe ja, daß ES alle möglichen Kuriositäten sammelt, aber er sollte

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