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1262 - Die Sauger

1262 - Die Sauger

Titel: 1262 - Die Sauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nicht schrie. Sie war ebenso starr wie vor einigen Stunden in der Wanne, als das Blut von der Decke und aus den Wänden getropft war. Es war kaum zu fassen, aber die Bestie hatte ihre Spur gefunden. Und es stand jetzt für sie fest, dass es mehrere dieser schrecklichen Monstren gab, die Menschen angriffen.
    Ein Zwilling. Ein Kind. Ein gleiches Tier. Das war ungeheuerlich, was ihr da durch den Kopf, schoss, während das blutgierige Monster langsam näher flog.
    Ja, das war es. Das Gesicht, das eine Fratze war. Dann der dürre Körper, der mit einer dünnen Haut überzogen war, das graue Gesicht, in dem es so gut wie keine Nase gab, sondern zwei Löcher über dem geöffneten Maul mit seinen mörderischen Zähnen, die spitz wie Messer waren.
    Dann huschte es heran. Tina glaubte sogar, den Windstoss zu hören, der dann die Scheibe erreichte, die von der Gestalt des fliegenden Saugers völlig eingenommen wurde.
    »Es ist da!«, keuchte Tina mit Zitterstimme. »Mein Gott, es ist wieder da!«
    Die Lehrerin versuchte, sich aufzurichten. Sie sprach nicht mehr dagegen, denn sie hatte am Klang der Stimme gehört, dass ihre junge Mitpatientin die Wahrheit sagte.
    Mühsam drehte sie den Kopf und auch ihren Körper herum. Nur schaffte die Frau es nicht, ihren Blick zum Fenster zu werfen. Sie war einfach durch das Alter und auch durch ihr langes Liegen zu steif geworden.
    Es passierte in der nächsten Sekunde. Tina sah deutlich, dass sich die Flügel hektisch bewegten, der Körper zusammen mit dem Kopf nach vorn gerammt wurde und wuchtig gegen die Außenseite der Scheibe stieß.
    Das Glas hielt diese Gewalt nicht aus. Es zerbrach und fiel in zahlreichen Scherben in den Raum hinein.
    Damit war das Chaos geboren!
    ***
    Ich war schlapp, deprimiert, von der Rolle. Und das um vier Uhr morgens. Ich saß in meiner Wohnung, die Dose Bier zwischen den Händen und dachte darüber nach, was ich falsch gemacht hatte.
    Eigentlich nichts. Ich war nur zu vertrauensselig gewesen und hatte Jamiel mein Kreuz überlassen, damit er die Vampir-Mutation vernichten konnte.
    Das wäre auch nicht weiter tragisch gewesen, hätte Jamiel sich so verhalten, wie ich es von ihm erwartet hatte. Leider hatte er das nicht getan. Er war verschwunden und mit ihm mein Kreuz.
    Okay, wir hatten ihn gesucht. Wir waren auch in das Haus gegangen, in dem das Unheil seinen Lauf genommen hatte und über eine gewisse Tina Steene hinweggebraust war. Auf dem Speicher hatten wir einen der toten und völlig ausgebluteten Engel gefunden, die von den Vampir-Mutationen gejagt wurden. Wir hatten ihm nicht helfen können, ebenso wenig wie dem Engel oder Wesen, mit dem alles begonnen hatte, und zwar in einer Kirche. Dort hatten wir ihn aufgespießt gefunden und wenig später festgestellt, dass sich an seinem Hals zwei Vampirbisse abgezeichnet hatten. Damit hatte eben der Fall begonnen, über den wir uns die Köpfe zerbrachen. Es ging um Vampire, es ging um Wesen, die sich selbst als Engel der untersten Stufe bezeichneten, und auf sie machten die Blutsauger Jagd, um ihnen das auszusaugen, was in ihrem Körper floss. Es war kein menschliches Blut, auch wenn es rot war. Es war nicht so dick und auch nicht so dunkel. Dazu brauchten wir keine chemische Analyse, das hatten wir selbst feststellen können.
    Ich hätte noch gern mit der jungen Frau gesprochen, durch die alles in Bewegung geraten war. Aber sie lag in einem Krankenhaus, wo man sich um ihre Wunden kümmerte, die ihr von der Bestie zugefügt worden waren. Sie war nicht schwer verletzt worden, hatte ich mir sagen lassen. Ich wollte in einigen Stunden mit ihr reden.
    Leider hatte es auch einen Toten geben. Einen uniformierten Kollegen. Er war zu einem Opfer der Bestie geworden. Sie hatte ihn sich geschnappt und war mit ihm auf das Dach geflogen. Von dort hatte sie ihn dann zu Boden gestoßen, und diesen Absturz hatte er nicht überlebt.
    Das größte Problem für mich war neben der Vampir-Mutation Jamiel, dieser ungewöhnliche Engel, der leider mein Kreuz mitgenommen hatte. Ich wusste nicht, wohin er sich begeben hatte, denn er war auf seine Art und Weise ebenso ungewöhnlich wie die Bestie mit ihren verdammten Reißzähnen.
    Geschlechtslos, ein Neutrum, versehen mit einer hellen, an Porzellan erinnernden Haut, war er etwas Besonderes, auch unter den Engeln. Dass Engel nicht unbedingt Flügel besitzen müssen, um sich fortzubewegen, dafür war er der Beweis, denn er hatte sich meinem Wohnungsfenster von außen her genähert, und

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