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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Everest warf. Der silberne Schutzschirm gab zuerst die Grundmauern frei, und es war sofort zu erkennen, daß sie keine strenge Geometrie hatten. Es wurde auch rasch ersichtlich, daß es sich bei der Upanishad-Schule um alles andere als ein futuristisches Gebäude handelte. Es war eher... ein Schloß! Der Energieschirm erlosch schließlich ganz und gab ein Gebäude mit burgähnlichem Charakter frei. Neben dem schmalen, länglichen und hohen Hauptgebäude mit zwei Türmen, Erkern und turmartigen Dachaufbauten gab es noch eine Reihe von Zubauten, eckige und runde Türme und eine diese umlaufende und mit diesen verbundene Burgmauer.
    Krohn Meysenhart bezeichnete es als „Märchenschloß Neuschwanstein II" und erklärte des weiteren, daß Stalker seine Schule der Helden jenem Schloß nachempfunden habe, das einst der bayerische König Ludwig II. von dem Architekten Riedel erbauen ließ.
    „... Stalker war dermaßen von dem historisierendem Stil des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts angetan, daß er die Nachempfindung dieses Märchenschlosses als einzigen passenden Rahmen für seine Schule der Helden empfand. Und er taufte diese erste Upanishad-Schule, nach der alten nepalesischen Bezeichnung für den höchsten Berg der Erde, auf den Namen Tschomolungma. Alte terranische Tradition wird hier gepaart mit der Philosophie einer fernen Mächtigkeitsballung. Das Gestern verschmilzt auf diese Weise mit dem Heute und dem Morgen..."
    Sheela wußte nicht recht, was sie von dem obskuren Bauwerk halten sollte. Es erschien ihr als zu verspielt, und sie bezweifelte, daß es der richtige Rahmen für eine Institution wie die Schule der Helden war. Sie hatte Assoziationen mit Begriffen wie Arena, Gladiatoren und Schaukampf, und dazu wollte ein Märchenschloß eben nicht passen.
    Am nächsten Tag hatte der Konsul immer noch kein Lebenszeichen von sich gegeben.
    Der Computer meldete den Erhalt einer Einladung für die Eröffnung der Schule der Helden für zwei Personen. In einem Nachsatz stand zu lesen, daß man die Upanishad-Schule Tschomolungma nur auf dem Luftweg erreichen könne und daß für die Ehrengäste von der terranischen Regierung eine Luftbrücke errichtet werde.
    Eine Stunde später traf eine Berichtigung ein. Darin hieß es, daß sich Stalker wegen der nicht ungefährlichen Rubinphänomene, wie Raumschimmel und Zeitflecken, dazu bereit erklärt hatte, während der Eröffnung einen Transmitterdienst einzurichten. Für diesen Anlaß werde im Festsaal der Heldenschule ein Transmitter installiert, den man nach der Eröffnungsfeier jedoch wieder zu demontieren gedenke.
    Sheela las den Text und vergaß ihn wieder. Ihre Gedanken kreisten ständig um Erasmus. In ihrer Sorge hatte sie schon dreimal im Sanatorium des Saturnmondes Mimas angefragt, jedoch die Auskunft erhalten, daß kein Patient dieses Namens und dieser Abstammung registriert sei. Sie hatte den terranischen Ärztedienst in Anspruch genommen, um von diesem zu erfahren, ob ein Dr. Esperanto in irgendeinem öffentlichen Krankenhaus oder in einer Privatklinik auf Terra eingeliefert worden sei. Aber ein Patient dieses Namens war auch nirgends auf der Erde registriert. Sheela schickte sogar eine Hyperkom-Depesche zum ehemaligen Medocenter der USO, nach Tahun, erhielt aber auch von dort eine negative Antwort.
    Am 14. August entschloß sie sich schließlich zu einer Hyperkomverbindung nach M13, um in Erfahrung zu bringen, ob Erasmus vielleicht auf seiner Heimatwelt Cptn. Hornex eingetroffen sei. Der Konsulatscomputer verweigerte ihr jedoch seine Dienste mit der Begründung, daß die hohen Kosten für eine solche „nicht zielführende" Funkverbindung untragbar seien. Der Computer riet ihr sogar, „in Sachen Konsul Dr. Esperanto" nichts mehr zu unternehmen und verweigerte ihr in der Folge die Konsulatseinrichtungen für ihre Nachforschungen.
    Als Erasmus auch am 15. August noch nicht aufgetaucht war, verließ Sheela gegen Mittag das Konsulat. Von zu Hause rief sie dann den Sicherheitsbeamten Gerotas an. Es war gar nicht so leicht, den Mann ans Visiphon zu bekommen. Aber als er sich schließlich über Bildfunk meldete, kam Sheela sofort zur Sache.
    „Ich brauche deine Unterstützung in dem Fall, in dem ihr im Konsulat von Cptn. Hornex recherchiert habt", sagte sie.
    „Der Fall ist abgeschlossen", bekam sie zur Antwort.
    „Aber nicht für deinen Chef Galbraith Deighton", erklärte Sheela. „Ich bin sicher, daß es für besondere Fälle eine Direktleitung zu ihm gibt.

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