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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird sich das Zeichen des Sieges nicht nehmen lassen. Er wird es behalten. Er wird den Triumph auskosten, und er wird dabei Acht geben, es nicht zu nahe an ein Feuer zu bringen, denn er muss das Schmelzen des Wachses unter allen Umständen verhindern. Ansonsten hat er leider gewonnen.«
    Das hörte sich nicht gut an, und auch Suko wusste nicht, wie er mich aufrichten konnte. Er selbst hatte genug mit sich zu tun, aber wir wollten auch nicht in Mitleid zerfließen, denn so etwas passte nicht zu uns. Sich eine Auszeit zu nehmen, das ist menschlich, nur durfte sie nicht zu lange andauern. Wir mussten wieder den Punkt erreichen, an dem es weiterging.
    Genau das war bei mir der Fall, aber das Schicksal hatte da Grenzen gesetzt. Ich war noch nicht voll da, und Suko erging es schlechter. Es war aber kein Grund, einfach in ein Meer von Tränen zu versinken, auch wenn die Sorge um Glenda in mir fraß wie eine Säure.
    Ich holte mein Handy hervor und dachte daran, was mir Sir James Powell gesagt hatte. Er wollte auf dem Laufenden bleiben. Er war für uns Tag und Nacht erreichbar. Er musste von unser Niederlage erfahren. Da fiel uns auch kein Stein aus der Krone.
    Ich ließ es durchläuten und hatte bereits wenig später Erfolg, denn er meldete sich mit einer fast sanft klingenden Stimme.
    »Sir…«
    »Ich wusste, dass Sie es sind, John. Und…?«
    Er wartete auf eine Antwort, aber es war nicht leicht für mich, sie ihm zu geben.
    »Es gab Schwierigkeiten«, formulierte ich es vorsichtig.
    »Welche?«
    »Wir haben es nicht geschafft, Sir!« Ich kam mir vor wie jemand, der ein Geständnis ablegte.
    »Das heißt, dass sich Glenda Perkins noch immer in den Klauen dieser Bestie befindet?«
    »Ja, Sir. Mallmann hat sie geholt, und er hat in Justine Cavallo eine perfekte Helferin gehabt.«
    »Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass Sie mit Einzelheiten herausrücken.«
    »Das hatte ich vor, Sir. Aber ich will Ihnen zunächst sagen, wo wir uns befinden.«
    Meine Erklärung überraschte ihn. Ich hörte ihn scharf atmen, dann klang seine Stimme wieder normal, und er sagte: »Gut, John, die Geschichte, wie Sie dort hingelangt sind, ist wohl interessanter, denke ich.«
    »Das können Sie mit Fug und Recht behaupten.«
    Es wurde ein längeres Gespräch zwischen uns. Ich stand auch nicht mehr, sondern hatte mich auf den Boden gesetzt und presste meinen Rücken gegen die Wand. So spürte ich wenigstens nicht mehr die Schwere meiner Beine.
    Sir James unterbrach mich nur mit zwei Zwischenfragen. Er bekam die nötigen Antworten darauf, und dann ließ er mich zu Ende reden. Erst danach hörte ich ihn leicht aufstöhnen.
    Wer unseren Chef nicht kannte, konnte ihn beim ersten Kennenlernen für einen Eisblock halten. Es war nur äußerlich. Als Vorgesetzter musste er oft so reagieren, zudem ist New Scotland Yard kein Spielplatz, auf dem man sich vergnüglich tummelt. Oft genug hatten wir erlebt, wie nah ihm mancher Fall gegangen war, und wie die Sorgen ihm dann zusetzten. Das passierte auch in diesem Augenblick.
    Als ich seine Stimme wieder hörte, klang sie sehr leise. »Seien Sie ehrlich, John. Besteht überhaupt noch Hoffnung für Glenda?«
    »Ehrlich, ich weiß es nicht.«
    »An was glauben Sie denn?«
    Ich blickte für einen Moment zu Suko hin, der die Augen geschlossen hielt. »Es sagt sich so einfach, wenn man erklärt, dass man die Hoffnung nicht aufgeben soll. Es ist für mich ein Strohhalm. Allerdings ein sehr brüchiger. Ich hoffe allerdings, dass er trotz allem noch hält. Und den Kampf werde ich nicht aufgeben, auch ohne mein Kreuz nicht.«
    »Genau das ist das zweite Problem.«
    »Sir, ich kann es nicht ändern.«
    »Gut, John, dann hat es auch keinen Sinn, Sie zu fragen, ob Sie einen Anhaltspunkt haben.«
    »Nein, den habe ich nicht. Um es genau zu sagen, Sir: Ich weiß nicht, wo ich ansetzen soll. Wir sind außen vor. Die andere Seite muss sich melden. Ich nehme an, dass dies auch eintreten wird. Sie müssen ihren Triumph genießen, sie müssen sich zeigen. Sie müssen beweisen, dass sie den Geisterjäger am Boden haben. Noch haben sie nur einen Teil ihres Plans erfüllen können. Ich sage mal die Hälfte. Die andere Hälfte müssen sie noch in Angriff nehmen. Sie können erst ihren Sieg feiern, wenn Suko und ich nicht mehr sind. Sie werden einen erneuten Versuch starten, und zwar mit Glenda als Druckmittel in der Hinterhand. So sehe ich es zumindest im Moment. Diese Baustelle ist von nun an nicht mehr wichtig. Hier hat sich das

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