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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kegelförmiges Fahrzeug mit einer Länge von dreißig Metern und einem ebensolchen Basisdurchmesser. Eine Einsame hatte sie bleiben wollen. Deswegen war sie der Virensubstanz eine Zeitlang gram gewesen, als diese gegen ihren Willen nahe der Spitze des Kegels, auf dem vierten Deck, drei Passagierkabinen anstatt nur einer hatte entstehen lassen.
    Zweieinhalb Monate hatte sie gebraucht, um Erendyra zu erreichen.
    Hier und da hatte sie haltgemacht, um sich ihrem Vorhaben zu widmen.
    Die ÄSKULAP - so hieß das Schiff - war mit den modernsten Erzeugnissen der galaktischen Medotechnik ausgestattet. Diese, verbunden mit der mutantischen Fähigkeit der Metabio-Gruppiererin, hatten therapeutische Wirkungen erzielt, die den Behandelten wie Wunder vorgekommen sein mußten. Auf dem Planeten Maghala war sie auf den scheinbar hoffnungslos erkrankten Kido gestoßen. Er besaß eine Begabung, die der ihren glich. Er war mit seinem Fahrzeug auf Maghala notgelandet und hatte im Koma metabiologische Signale ausgestrahlt, die unter den Eingeborenen wahllose Mutationen erzeugten. Irmina hatte Kido aus dem Koma geweckt und ihn geheilt. Seitdem war er ihr Weggefährte. Die Heilung, die mehr einer Rekonstitution glich, hatte seine Erinnerung ausgelöscht. Er wußte nicht, woher er kam, zu welchem Zweck er unterwegs gewesen war und was seinen Absturz über Maghala bewirkt hatte. Aber es war ihm leichtgefallen zu lernen. Er war eine Art Sprachgenie. In kürzester Zeit hatte er das Interkosmo zu beherrschen gelernt, und jetzt, wenige Tage nach der Ankunft im Cepor-System, sprach er Sothalk, das Idiom des Kriegers, fließend.
    Kurz nach dem Aufbruch von Maghala, auf dem Flug nach Erendyra, hatte Irmina Kotschistowa von Reginald Bull, mit dem sie über Funk in Verbindung trat, die Aufforderung erhalten, das Cepor-System anzufliegen. Der Notruf der LASHAT war empfangen worden. Irmina war der Aufforderung bedenkenlos gefolgt. Im Vorfeld der Sonne Cepor hatte sie die Formierung des Krieger-Trosses miterlebt. Zum Troß gehörten um diese Zeit auch schon Roi Dantons Virenschiff LOVELY BOS-CYK und Reginald Bulls EXPLO-RER. Hier und da hatten die Besatzungen der beiden Virenschiffe Kontakte mit den Mitgliedern des Trosses aufgenommen. Aus den Berichten und Darstellungen, die man von diesen erhielt, konnte man sich ungefähr ein Bild davon machen, was im Cepor-System geschah. Vor wenigen Tagen waren über den 33 Monden des Planeten Nagath, der als zweiter von insgesamt acht Satelliten das Zentralgestirn umkreiste, von einer feierlichen Prozession fremdartiger Raumschiffe Schwärme von Zündkristallen entladen worden, die die Aufgabe hatten, die Monde zu gegebener Zeit in Elysische Ringe zu verwandeln. Die Mondweihe war vollzogen worden, so hieß das in der Sprache des Kriegers. Der Krieger Kalmer hatte sich entschlossen, die intelligenten Bewohner der Welt Nagath auf die Pro7 be zu stellen - ebenso wie er es mit den Cloreonen und den Gyhdern getan hatte. Von den Nagathern, ihrem Aussehen, dem Stand ihrer Entwicklung und ihren Lebensgewohnheiten, wußte man im Troß so gut wie nichts. Darüber, ob Kalmer bei der Zündung der Monde anwesend sein würde, gingen die Meinungen auseinander.
    Cepor war übrigens ein höchst merkwürdiger Stern, eine Veränderliche mit zwei einander überlagernden Schwankungsfrequenzen. Im Minimalzustand besaß Cepor Oberflächentemperatur und Strahlungsdichte eines Sterns der Spektralklasse GO. In der Maximalphase wurde er zum FO-Stern. Die acht Planeten besaßen allesamt stark elliptische Umlaufbahnen, am stärksten ausgeprägt war jedoch die Exzentrizität der Nagath-Bahn. Es fiel auf, daß ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Bewegung des Planeten Nagath und der Schwankungsfrequenz der Sonne Cepor bestand. Befand Nagath sich im Aphel, so durchlief Cepor einen vollen Schwankungszyklus innerhalb von drei Tagen. Während sich der Planet dem sonnennächsten Punkt seiner Bahn näherte, wurden die Zyklen jedoch länger, und in unmittelbarer Nähe des Perihels verging zwischen zwei Maxima ein Zeitraum von fünfzig Standardtagen, in denen eine Minimalphase von vierzig Tagen Dauer eingebettet war. Es erschien unvorstellbar, daß Cepors Helligkeitsschwankungen von Natur aus mit den Bahncharakteristiken eines von acht Planeten im Einklang standen. Ohne Zweifel war die Sonne manipuliert worden, und die Manipulation hatte wahrscheinlich mit der bevorstehenden Zündung der 33 Monde zu tun. In der Minimalphase entwickelte Cepor

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