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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Symbol der eisernen Faust näherst.
    In fünf Stunden melde ich mich wieder, um zu erfahren, für welche Attraktion du dich interessierst."
    Er wandte sich halb zur Seite und wies in Richtung der Tür. Dort, zwei Meter hoch über dem Boden schwebend, war das Zeichen des Kriegers erschienen, ein Abbild des fingerlosen Handschuhs, in grellem Blau leuchtend. Bull starrte es an. Eine Drohung schien von ihm auszugehen, eine Warnung vor tödlicher Gefahr. Sein Unbehagen wuchs. Er fragte sich, ob er klug gehandelt hatte, indem er sich in dieses Wagnis einließ.
    Whisky, der Drakker, hatte ihn hierhergewiesen. Aber wer sagte ihm, daß der Kleine es aufrichtig mit ihm meinte? Vielleicht steckte er mit Coulinor und seinen Handlangern unter einer Decke.
    Aus den Augenwinkeln nahm er eine rasche, huschende Bewegung wahr. Als er den Blick senkte, war der Maerler verschwunden - und mit ihm der Howalgonium-Kristall. „Es gibt eine ganze Menge, worauf ich werde aufpassen müssen", murmelte Reginald Bull verdrossen auf terranisch.
    Dann schritt er auf die Tür zu.
    Im nächsten Augenblick stand er vor einer gläsernen Wand, durch die ein weiter, mit fremdartigen Pflanzen erfüllter Raum zu sehen war.
    Stauden, die an terranische Bananen erinnerten, waren in heftiger Bewegung. Er beobachtete eine Zeitlang aufmerksam, bis zwei pelzbekleidete Wesen in seinem Blickfeld erschienen, eines bullig und stämmig, das andere von zierlicher Statur. Er hörte schrille, quietschende Laute, die die gläserne Trennwand offenbar mühelos durchdrangen, und wandte sich ab. Dem stämmigen Pelzwesen war es soeben gelungen, das schmächtigere einzuholen und zu Boden zu zwingen. An den Liebesriten anderer Spezies war Reginald Bull nicht interessiert.
    Er sah sich um. Ein schmaler Gang führte an der transparenten Wand entlang. Er endete nach einem Dutzend Schritten vor einer Mauer, die aus solidem Konkrit errichtet schien.
    Darüber allerdings leuchtete das Symbol der Kriegerfaust. Die Mauer war also nicht undurchdringlich. Es ging weiter auf dem Weg, der dem zahlungsfähigen Kunden einen Eindruck von den Wundern des Elysiums vermittelte.
    Er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, daß er festen Schrittes auf massive Wände zugehen mußte und sich vor einem Aufprall nicht zu fürchten brauchte. Aber diesmal gestaltete sich der Vorgang ein wenig anders. Er war nicht mehr als drei Schritte von der Wand entfernt, da sagte eine Stimme, die aus dem leuchtenden Symbol zu kommen schien: „Du bist auf dem Voyeur-Pfad.
    Aber wann immer du dich an der Handlung zu beteiligen wünschst, laß es mich nur wissen."
    Bull sah auf. „Wie mache ich das?" fragte er. „Du sagst einfach: Hier möchte ich hinein."
    „Alles klar", antwortete Bull und setzte sich von neuem in Bewegung. „Ich werde daran denken."
    Die nächste Szene, die er zu sehen bekam, spielte sich auf synthetischem Wüstengelände ab. Auf sandigem, von kaktusähnlichen Pflanzen durchsetztem Boden balgten sich mehrere pseudohumanoide Gestalten, kräftige Gesellen mit muskulösen Körpern, kopflos, wie es auf den ersten Blick schien, bis einem der flache Wulst auffiel, der aus den Schultern hervorragte und mit drei Augen sowie zwei waagrechten Schlitzen ausgestattet war. Einer der Schlitze diente als Sprechöffnung.
    Das Ächzen und Stöhnen der Raufenden war deutlich zu hören. Bull wollte sich abwenden. Das Arrangement der Räumlichkeiten war wie zuvor: Zur Rechten hatte er die durchsichtige Wand, die Szene zu beobachten. An der Wand entlang führte ein schmaler Gang, der vor einer Mauer endete; und vor der Mauer schwebte das in grellem Blau leuchtende Symbol des eisernen Handschuhs.
    Dann sah er die Monturen, die die Rauf er abgelegt hatten, bevor sie mit ihrem eigenartigen Zeitvertreib begannen. Die Kleidungsstücke waren einheitlich geformt und gefärbt. Sie lagen abseits in einer Ecke. Es mußten Uniformen sein. Ein abenteuerlicher Plan materialisierte in Bulls Bewußtsein. „Hörst du mich?" fragte er in Richtung des leuchtenden Symbols. „Ich höre dich", wurde ihm geantwortet. „Laß mich hinein."
    Plötzlich war die gläserne Wand nicht mehr vorhanden. Ein Hauch glühendheißer Luft strich ihm übers Gesicht. Er spürte ein Stechen in der Lunge. Das hätte er bedenken sollen!
    Die Stimme, die aus dem Bild des eisernen Handschuhs zu ihm sprach, gewährte ihm Zutritt zu jeder Szene, die er aus der Nähe besichtigen wollte. Ob die Bedingungen am Ort für ihn verträglich waren, darum mußte

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