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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Whisky, dem Drakker, erhalten hatte.
    Während er auf die Rückkehr des Maerlers wartete, beschäftigte er sich mit dem Phänomen des Faltdurchgangs. Derjenige, der sein Zimmer mit der Hangarhalle verband, mußte sich in der Nähe der rückwärtigen Wand befinden. Er suchte in seinen Taschen nach Gegenständen, die er leicht entbehren konnte, und veranstaltete mit ihnen eine Reihe von Experimenten. Er warf eines der Versuchsobjekte in Richtung der Wand und sah, wie es mitten im Flug verschwand. Durch eine Reihe von Würfen gelang es ihm, die Ausmaße des Durchgangs zu bestimmen. Er reichte vom Boden bis zur Decke, und seine Breite betrug annähernd drei Meter. Gegenstände, die er schräg zur Wand hin warf, verschwanden zum Teil, zum Teil prallten sie gegen die Wand und fielen herab, als sei der Durchgang nicht vorhanden. Der kritische Parameter war der Wurf winkel. Wich er mehr als dreißig Grad von der Senkrechten ab, dann wurde der Faltdurchgang nicht mehr wirksam. Bull studierte den Effekt an sich selbst. Er ging schräg auf die Wand zu, so daß seine Gehrichtung mit der Wandebene einen sehr spitzen Winkel bildete.
    Anstatt in die Hangarhalle zu gelangen, streifte er mit der Schulter an der Wand entlang. Wer sich so bewegte, für den existierte der Durchgang nicht.
    Einen gerätelosen Transmitter nannte Reginald Bull das Phänomen.
    Vor der Rückwand des Zimmers befand sich ein stationäres Transmitterfeld, und ein ebensolches gab es draußen in der Hangarhalle, So betrachtet, erschien die Sache längst nicht mehr so geheimnisvoll. Der Trick dabei war die Erzeugung der stationären, offenbar äußerst stabilen Felder. Ohne Zweifel wurden sie von irgendwoher, womöglich von zentraler Stelle, projiziert. Die erendyrische Technik arbeitete mit Projektionsmethoden, die in der heimatlichen Milchstraße noch nicht bekannt waren.
    Seine Überlegungen wurden durch Coulinors Rückkehr unterbrochen. Diesmal sah er den Maerler materialisieren. Er erschien als formloses Nebelgebilde, das sich binnen weniger Sekunden zu einer rudimentären humanoiden Gestalt formte. „Es ist alles bereit", hörte Bull das fremdartige Wesen sagen. „Wann kommt Merioun?"
    „Er wird jeden Augenblick erwartet. Der Feldherr hat seine eigene Transportmethode. Er ist auf unsere Gleitfahrzeuge nicht angewiesen.
    Man rechnet damit, daß sein Aufenthalt nicht von langer Dauer sein wird. Du tust gut daran, dich zu beeilen."
    „Wohin gehe ich?"
    „Folge deinem Symbol, du Kreatur der verlorenen Faust", lautete die spöttische Antwort. „Wenn du deine Neugierde befriedigt und genug von dem Elf ahder gesehen hast, verwende dieselben Worte wie zuvor: Ich will zurück."
    Vor der Tür in der Stirnwand des Raumes erschien ein leuchtendes Abbild der Faust des Kriegers. Es war größer als das vorige und leuchtete in sattem Orange. „Du bist dir hoffentlich bewußt, welches Risiko ich eingehe", sagte der Maerler. „Wenn der Elf ahder bemerkt, daß er belauscht und beobachtet wird, fängt er an zu toben und zerstört mir womöglich ganz Elysium."
    „Berufsrisiko", grinste Bull. „Außerdem wirst du mehr als anständig bezahlt" Ohne Coulinors Reaktion abzuwarten, schritt er auf das Leuchtzeichen zu und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Ein bemooster Fels erhob sich aus dem trüben Wasser eines Tümpels.
    Ein Teppich aus blühenden Gräsern breitete sich am Ufer aus. Im Hintergrund wuchsen fremdartige Pflanzen. Ein trüber, grauer Himmel wölbte sich über der Szene. Ab und zu fiel ein großer, dicker Wassertropfen aus der Höhe und schlug platschend auf die Oberfläche des Weihers. Dessen Wasser schien von bedeutender Viskosität zu sein. Die Wellen, die der aufschlagende Tropfen erzeugte, waren klein, dichtgedrängt und hurtig und verschwanden sofort wieder.
    Seine eigene Position gab Reginald Bull Rätsel auf. Er schwebte etliche Meter über der fremdartigen Landschaft Er stand aufrecht und spürte festen Boden unter den Füßen, ohne ihn jedoch zu sehen. Wenn er die Arme ausstreckte, stieß er mit den Fingerspitzen gegen Wände, die ebenfalls unsichtbar waren. Er befand sich in einem transparenten Käfig.
    Einen Psi-Kanal hatte der Maerler ihm zur Verfügung stellen wollen. Er mußte also annehmen, daß er sich nicht wirklich fünf oder sechs Meter über der urwelthaften Szene befand, sondern irgendwo anders, und daß ihm das Bild, die Geräusche und Gerüche auf psionischem Weg übermittelt wurden. Der unsichtbare Käftig diente dem Zweck,

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