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1266 - Schleichende Angst

1266 - Schleichende Angst

Titel: 1266 - Schleichende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angespannten Sinnen wahrnahm. Ich hörte das Zwitschern der Vögel ebenso wie das geheimnisvolle Rascheln am Boden, und ich achtete auch auf den dumpfen Klang meiner Schritte.
    Für mich gab es keine andere Möglichkeit. Die drei Frauen waren mit ihrem Opfer oder mit ihrer Geisel in den Wald geflohen und zwar dorthin, wo auch der Scheiterhaufen gebrannt hatte.
    Da würde ich sie finden, aber ich hütete mich, auf dem direkten Weg zu gehen. Ich kannte die ungefähre Richtung, aber ich schlug trotzdem einen Bogen.
    Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie zu Fuß gegangen waren. Irgendwo hatten sie bestimmt einen Wagen stehen, mit dem Stan Shaw transportiert worden war. Leider hatte der Junge keinen gesehen, aber das war auch nicht tragisch.
    Ich blickte mich immer wieder um, aber der Wald schwieg.
    Ich achtete auch darauf, ob sich mein Kreuz meldete, denn die rätselhaften Geisterstimmen hatte ich nicht vergessen. Zwar irrten sie jetzt auch nicht durch meinen Kopf, aber ich musste damit rechnen, dass sie zurückkehrten, und darauf stellte ich mich ein.
    Den lichten Bereich des Waldes nahe der Straße hatte ich verlassen. Ich suchte nach einem Weg, den auch ein Fahrzeug nehmen konnte, aber zu hohes Buschwerk nahm mir die Sicht.
    Natürlich brauchten die Frauen nicht den Weg zu nehmen, den ich gefahren war. Sie kannten sich hier aus, und da gab es bestimmt noch andere Zufahrten.
    Stimmen hörte ich nicht. Weder die der normalen Frauen, noch die in meinem Kopf. Über Letztere dachte ich stärker nach, weil ich einfach davon ausging, dass sie in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den Taten standen und sie so etwas wie ein Motiv sein konnten.
    Das Kribbeln auf meinem Rücken blieb. Ein Zeichen der Anspannung. Ich war darauf gefasst, jeden Moment eine Überraschung zu erleben, aber es passierte nichts, und so näherte ich mich dem Gebiet mit den hohen Bäumen. Da standen die dunklen Kiefern wirklich wie Wächter.
    Der Stille traute ich nicht. Hinter ihr verbarg sich etwas Unheimliches und Bedrohliches, das sagte mir mein Gefühl. Ich war nicht allein im Wald, obwohl sich niemand zeigte, aber Frauen wie diese Drei waren verdammt raffiniert. Ich musste schon meine Augen offen halten.
    Dann erwischte es mich!
    Es geschah urplötzlich. Ich spürte auch die leichte Erwärmung meines Kreuzes und vernahm gleichzeitig das ferne Schreien in meinen Ohren. Das waren keine normalen Schreie, die von im Hintergrund des Waldes lauernden Menschen abgegeben wurden, nein, diese hier hörten sich anders an.
    Leise und trotzdem laut. Zudem weit entfernt, aber irgendwie nah.
    Ich ging nicht mehr weiter.
    Um mich herum bauten sich Büsche auf, die eine lichte Naturmauer bildeten. Es gab genügend Lücken, durch die ich schauen konnte, aber es war nichts zu sehen.
    Geister zeigten sich nicht, aber sie blieben in meiner Nähe. Ich hatte den Eindruck, als wären sie dabei, meinen Kopf zu umkreisen, und sie hielten sich nicht zurück. Ihre Stimmen »prügelten« auf mich ein. Ich stufte dies als Angriffe ein, die mich allerdings nicht zu hart trafen, denn körperlich merkte ich nichts. Aber auch so kamen sie nicht an mich heran, sodass ich davon ausging, einen Schutzwall um mich herum zu haben. Und den konnte nur mein Kreuz aufgebaut haben, dem es zugleich gelungen war, die Wesen aus dem Unsichtbaren anzulocken.
    Ich konzentrierte mich auf sie, weil ich hören wollte, ob sie für mich eine Botschaft hatten. Das war leider nicht der Fall. Aus diesem Kreischen filterten sich keine Botschaften heraus, und so war es mir letztendlich egal, denn ich hatte mich an sie gewöhnt.
    Ich wollte nur das Kreuz nicht länger vor der Brust hängen haben, streifte deshalb die Kette über den Kopf und steckte es in die Tasche.
    Das war es!
    Weiter. Der Weg bis zum Ziel zog sich noch hin, auch deshalb, weil ich langsam ging. Um das Buschwerk zu überwinden, musste ich die Zweige vor mir zur Seite schieben. Meine Sicht wurde besser, aber damit konnte ich nichts anfangen. Auch wenn mein Blick jetzt bis zum Rand der Kiefern reichte, bewegte sich dort nichts. Dieses Gelände musste ich noch hinter mir lassen, um dann in die Nähe des Scheiterhaufens zu gelangen.
    Plötzlich störte mich etwas!
    Ich blieb stehen, weil ich herausfinden wollte, was es gewesen war.
    Mein Blick war nach vorn gerichtet. Ich suchte den Waldrand ab - und erlebte, wie sich in der Lücke zwischen zwei Bäumen eine Gestalt löste.
    Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, war aber

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