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1268 - Shao, der Zombie und wir

1268 - Shao, der Zombie und wir

Titel: 1268 - Shao, der Zombie und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten.
    Sie waren dabei, mich abzuschätzen, und sie würden auch darauf keine Rücksicht nehmen, dass sie in mir einen Polizisten vor sich hatten. Sie schauten mich aus ihren dunklen Augen an, in denen ich kein Gefühl las, und wenn ich mir ihre Kleidung betrachtete, so konnte man sie als folkloristisch ansehen.
    Sie trugen längere Hemden, beinahe schon Kittel über den Hosen, die unten etwas ausgestellt waren.
    Ich war kein Fachmann für asiatische Völkerkunde, für mich sahen viele Gesichter gleich aus - abgesehen von dem meines Freundes Suko -, aber hier hatte ich den Eindruck, Drillinge vor mir zu sehen.
    Ich hielt mich mit einer Bemerkung und auch mit einer Bewegung zurück. Nur nichts provozieren.
    Sie würden mir schon von selbst zeigen, was sie wollten.
    Zunächst blieben sie stumm. Auch in ihren Augen sah ich keinerlei Ausdruck, aber das war mir bekannt. Es gibt eben Menschen, die töten, ohne dass bei ihnen eine Emotion zu entdecken ist.
    »Sie hätten verschwinden sollen, Sinclair«, flüsterte die Frau hinter mir. »Jetzt ist es zu spät, denke ich.«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Doch! Sie haben sich zu weit vorgewagt. Auch wenn Sie ein Bulle sind, das wird Sie nicht retten.«
    Ich sah die Sache anders. Die drei Typen waren sich ihrer Sache sicher, denn vor ihnen stand nur einer. Ich wollte nicht erst warten, bis sie mich angriffen und tat etwas, das ich normalerweise verabscheue, aber in diesem Fall musste es sein.
    Sie mochten schnell und flinke Kämpfer sein, aber sie waren nicht schnell genug für mich, denn ich hatte mit einer blitzartigen Bewegung die Beretta gezogen und richtete die Mündung nicht auf sie, sondern schwang herum und zielte mit der Waffe auf den Kopf der Bardame Sabrina.
    »Wenn sich einer von euch bewegt, ist sie tot!« Ich hatte in meinen Bluff die entsprechende Schärfe gelegt und hoffte, dass ich auch verstanden worden war.
    Die Drei bewegten sich nicht. Das sah ich aus dem linken Auge. Das rechte war auf die Frau gerichtet, die ebenfalls stocksteif hinter ihrer Bartheke stand und nicht mal mit der Wimper zuckte, weil sie von meiner Aktion zu sehr überrascht worden war.
    »Sagen Sie ihnen, dass sie den Abflug machen sollen, sonst garantiere ich für nichts.«
    Sabrina schluckte, bevor sie irgendetwas sagen konnte. Sie fühlte sich wie in einer Fessel, und noch immer war ihr anzusehen, dass sie mir nicht glaubte.
    »Das wagen Sie nicht.«
    »Wollen Sie es darauf ankommen lassen?«
    »Sie sind Polizist.«
    »Na und? Habe ich hier Zeugen? Geht es nicht um mein Leben? Und möglicherweise um das meines Kollegen und dessen Partnerin?«
    »Partnerin?«
    Sie hatte so gesprochen, dass ich ihr das Nichtwissen sogar abnahm. Sie begann, den Kopf zu schütteln, weil sie es noch immer nicht wahrhaben wollte, aber die Mündung der Waffe musste eigentlich Argument genug sein.
    Ich merkte, wie sie unsicher wurde, aber ich musste auch die drei Chinesen im Auge behalten. Es würde schwierig werden, wenn es sich über eine lange Zeit hinzog.
    »Also?«
    »Geht!«
    Hatte ich gewonnen? Die drei Männer bewegten sich nicht vom Fleck. Da ihre Gesichter auch weiterhin ausdruckslos blieben, erkannte ich nicht, was sie vorhatten.
    Mein Gefühl sagte mir, dass die Lage auf der Kippe stand. Sie drängte förmlich nach einer Entscheidung, und ich spürte, dass die anderen nicht nachgeben würden.
    Sie gaben sich Zeichen mit den Augen.
    Einer bewegte sich.
    Ein zweiter auch. Wie der Erste trat er einen kleinen Schritt vor. Das war für mich genau der Zeitpunkt, um ein Zeichen zu setzen, denn ich drückte ab…
    ***
    Es war eine geweihte Silberkugel, die ich verschoss, denn ich hatte nicht auf den Kopf der Bardame gezielt, sondern dicht daran vorbei. Vielleicht hatte sie sogar noch den Windhauch der Kugel gespürt, den das Geschoss hinterlassen hatte, mehr war nicht geschehen. Wir hörten allesamt nur den Einschlag in einer entfernt liegenden Wand.
    Sabrina war zusammengezuckt. Es sah so aus, als wollte sie in die Knie sacken, aber sie war sehr schnell wieder oben und schaute jetzt doch verunsichert in die Gegend.
    Ich zielte wieder direkt auf ihr Gesicht, das unter der Schminke bleich geworden war.
    »Die nächste Kugel trifft bestimmt, glauben Sie mir das, Sabrina. Es war kein Versehen, dass ich vorbeigeschossen habe, sondern reine Absicht.«
    »Ich verstehe…«
    »Jetzt will ich die drei Typen abmarschieren sehen! Und zwar sofort. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit dem zufrieden sind, was

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