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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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farbigen, wirbelnden Partikel. Die Anzeigen der Hypertaster fielen auf niedrigere Werte, das Prasseln versiegte.
    Unwillkürlich atmete Brether auf. Die SOL schien die Turbulenzen tatsächlich hinter sich zu lassen.
    „Geschafft!" stieß Erdeg Teral hervor. „Das Schlimmste liegt hinter uns."
    „Hoffentlich", unkte Surfo von der SZ-2. „Hoffentlich freuen wir uns nicht zu früh."
    Reihumgrün wedelte mit einem ihrer Tentakel.
    „Die Grube!"
    Sie deutete auf einen Bildschirm, der in einer dreidimensionalen, sich drehenden Grafik ein schüsselförmiges Gebilde zeigte. Durch den nachlassenden Feuerregen hindurch zeichneten Taster und Orter dieses seltsame Objekt: grau in grau, groß wie ein mittlerer Planet, mit einem kilometerbreiten Rand ...
    Brether raubte es den Atem. Nach Carfeschs Schilderungen hätte er darauf gefaßt sein müssen, dennoch übertraf die Wirklichkeit jede noch so realistische Beschreibung bei weitem. Nochmals verglich er die Größendiagramme der Darstellung, bevor er die Verhältnisse zu akzeptieren begann.
    Die SOL schob sich jetzt endgültig aus der Zone hyperenergetischer Entladungen hinaus. Das Feld aus prasselndem, wirbelndem Feuerregen und mehrdimensionalen Blitzen blieb zurück und war als scharf begrenzter Bereich auf dem Panoramabildschirm zu sehen, normaloptisches Schauspiel unbekannter Energieformen.
    „Schiff steht bei nullneun Achsrotation, relativ zu dem schüsselförmigen Himmelskörper", meldete SENECA, der sich nach dem Abnehmen des Geräuschorkans wieder der akustischen Kommunikation bediente. „Vermutlich handelt es sich bei dem Objekt um die Grube. Keine sonstigen Objekte nachweisbar."
    „Vermutlich?" wiederholte Brether amüsiert. „Was heißt hier vermutlich? Natürlich ist es die Grube."
    „Eine Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent ist sehr selten, wenn man sie überhaupt jemals voraussetzen kann", belehrte ihn SENECA. „In diesem Fall habe ich 99,998 Prozent errechnet. Wir haben es deshalb vermutlich mit der Grube zu tun."
    Zyita Ivory, weiterhin mit der Hauptzentrale verbunden, besann sich ihres bekannten Naturells. SENECAS schulmeisterhaften Bemerkungen reizten sie zum Kommentar - oder suchte sie ein Ventil für aufgestaute Spannung, für durchlittene Ängste?
    „So ein Schlauberger!" brauste sie auf. „Wenn du keine Rechenmaschine wärst, würde ich deine Ernennung zum Beamten vorschlagen. 99,998 Prozent, ist das denn zu fassen?
    Wir sehen die Grube, was denn sonst? Und warum, bitteschön, tun wir nichts, wenn die ganze Aktion angeblich solche Eile hat?"
    „Wir steuern das Objekt vorsichtig an", nickte Brether, ohne auf ihre Bemerkungen näher einzugehen. „Die Umgebung bitte ich ständig zu überwachen, Auffälligkeiten sind sofort an die Zentrale zu melden. Wir hatten es mit Hyperphänomenen zu tun und befürchten das Eingreifen der Chaosmächte, also höchste Wachsamkeit! - Am Grund der Grube muß der Zünder deponiert werden; die TRIO hält sich deshalb bereit zum Einsatz, wir starten in Kürze."
    „Ich habe kein gutes Gefühl", knurrte Erdeg Teral.
    Brether gestand sich ein, daß er ähnlich empfand. Gerade erst waren sie dem Einflußbereich übergeordneter Energien entronnen. Was wartete noch auf sie in diesem Raumsektor?
    Er kontrollierte die Rückmeldungen. SENECAS Bestätigung kam augenblicklich, das Zeichen der Einsatzbereitschaft von der Korvette nur wenige Sekunden später. Die SOL würde Fahrt aufnehmen und, dem Feuerregenfeld weiträumig ausweichend, auf die planetengroße Schüssel zusteuern.
    Doch bevor es dazu kam, schlugen die Alarmgeber an. Brether fuhr zusammen wie unter einem Stromschlag. Der Widerhall eines mächtigen Schlages rollte durch das Schiff.
    „Kollision mit Fremdobjekt", meldete SENECA. „Herkunft unklar."
    Die Gravoaggregate fingen den Stoß ab, die Menschen an Bord bemerkten nichts davon. Nur die Anzeigen auf dem Kontrollpult zeugten von dem Unglück.
    SOL-Mittelteil, Deck 18: Kollision, Druckabfall...
    SENECA fuhr ein Notprogramm. Rings um den gefährdeten Sektor schlossen sich die Schotte. Medo-Robots schwärmten aus, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Druckund kältebeständige Spezialfolie faltete sich auf und saugte sich in dem winzigen Leck fest, erste Maßnahme vor dem Eintreffen der Reparaturtrupps, um Schlimmeres zu verhindern.
    „Situation unter Kontrolle, keine akute Gefährdung. Herkunft des Fremdobjekts weiterhin unklar. HÜ-Schirm steht. Paratronschirme auf Anweisung."
    Brether suchte die Anzeige des

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