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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spähte.
    Die Erde fiel hinter dem Gleiter zurück, ein blauer Planet in der Schwärze des Alls, die Welt seiner Ahnen, doch weder Heimat noch Zukunft. Nur ein Planet, einer von unendlich vielen - aber einer, der für ihn keine Wärme ausstrahlte. Gespannt wartete er, daß die stählerne Hantel in sein Blickfeld rückte, die überholte und jetzt im Orbit um den Mond befindliche SOL.
    „Du mußt den Verstand verloren haben. Warum benutzt du nicht, wie alle anderen auch, den Transmitter?"
    Das waren Scouties Worte gewesen, als er ihr eröffnet hatte, er wolle zum Übersetzen auf das Schiff einen Gleiter chartern.
    Und er antwortete: „Weil ich sie sehen will. Ich will sehen, wie sie im Weltraum schwebt, in ihrer ganzen Größe, verstehst du?"
    Nein, Scoutie verstand das nicht, zumindest nicht in diesem Moment: ihren Sohn auf dem Arm, die letzten Formalitäten soeben erledigt, von neuen Freunden verabschiedet, gerade erst aufgebaute Zelte wieder abgebrochen, gehetzt, nervös, gestreßt, noch zwei Stunden bis zum Start. Nein, der Sinn stand ihr gewiß nicht nach Brethers Sentimentalitäten, nicht jetzt.
    Er hatte sich von seinem Vorhaben nicht abbringen lassen - ebenso wenig wie Scoutie sich dazu überreden ließ. Trotzdem war er nicht der einzige Fahrgast an Bord des Gleiters. Helen Almeera hatte sich ihm angeschlossen, aus ähnlichen Motiven, und zu guter Letzt war noch Reihumgrün zu ihnen gestoßen.
    Brether betrachtete die Sterne, die aus Weltraumtiefen funkelten, ein samtschwarzer Teppich, mit glitzernden Diamanten besetzt. Ihn und viele tausend andere lockten diese Sterne; ihr stummer Ruf versprach mehr als der monotone Gesang der Erde. Der Blick des Betschiden folgte dem silbernen Band der Milchstraße - und dann schob sich die SOL in den Sichtbereich.
    Er hatte darauf gewartet, trotzdem erschrak er im ersten Moment. Ein Gigant von sechseinhalb Kilometer Gesamtlänge, hantelförmig, aus drei Komponenten bestehen: zwei Kugelzellen und dem zylindrischen Mittelteil, bestückt mit Shifts, Space- und Lightning-Jets, mit Korvetten und Leichten Kreuzern, ausgerüstet mit dem Modernsten, was die galaktische Technologie zu bieten hatte - das war die SOL, die neue SOL. Ihre Außenhülle aus Ynkelonium-Terkonit-Verbundstahl reflektierte das einfallende Sonnenlicht kaum, es trat deshalb auch keine Blendwirkung ein. Das Schiff wirkte, als würde es von einer monströsen Batterie von Scheinwerfern angestrahlt, wie ein Ausstellungsstück, das Besucher beeindrucken sollte.
    Brether speicherte das Bild förmlich, um es jederzeit aus der Erinnerung hervorkramen zu können. Sein Freund, das Schiff, hatte die Operationen gut überstanden und sich prächtig erholt. Sogar der Schriftzug aus riesigen Lettern war erneuert worden und leuchtete weithin in die Weltraumnacht: SOL.
    Aber er riß sich los von dem Bild. Inzwischen bewegte sich der Gleiter auf einem Leitstrahl, den die SZ-2 sendete. Näher und näher rückte das riesige Schiff, bald verschwand die Kugel der SZ-1 aus dem Sichtfeld, danach auch das zylindrische Mittelteil, bis die Außenhülle der Zelle 2 sich wie eine unüberwindliche Mauer vor ihnen auftürmte. Eine winzige beleuchtete Öffnung entstand, in die der Gleiter hineinmanövriert wurde. Dann schloß sich das Schott, Atemluft strömte ein.
    Brether seufzte und erhob sich schwerfällig aus seinem Sitz.
    „Wahrscheinlich sind wir die letzten", sagte er, „aber ich wollte mir das Vergnügen einfach nicht nehmen lassen."
    „Ein schöner Anblick", bestätigte Helen nickend. „Es hat sich gelohnt."
    Sie verließen den Gleiter und passierten die Innenschleuse. Sobald diese sich hinter ihnen schloß, würde die Chartermaschine den automatischen Rückflug zur Erde antreten.
    Zum Transport innerhalb der SOL-Zelle 2 bedienten sie sich eines der schüsselförmigen Fahrzeuge, die für die schnelle Überbrückung der Entfernungen innerhalb eines derart gewaltigen Raumgiganten neben den Transmittern unentbehrlich waren. Brether programmierte die Zentrale als Ziel und ließ sich den Fahrtwind um die Ohren wehen.
    Wahrhaftig, dachte er, wahrhaftig fühlte er sich hier oben wohler als auf der Erde, zwischen stählernen Wänden, in künstlicher Welt wohler als auf weitem Land, als in der Natur. Aber auch: unter den Menschen der SOL wohler als unter den Menschen Terras.
    Vermutlich machte das den Unterschied.
    Das Fahrzeug stoppte am Eingang der Zentrale. Brether betrat das weite Rund mit gemischten Gefühlen, Helen Almeera und

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