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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß es ein Himmelfahrtskommando ist!"
    „Seit hier fremde Schiffe auftauchen, ist es eines geworden; ich weiß es."
    Flint preßte die Lippen aufeinander. Er sagte nichts mehr, bevor er die Verbindung trennte. An Bord der TRIO warteten sie nun auf das Einsatzzeichen, ängstlich, entschlossen, verbittert, je nach Temperament.
    Brether mißfiel die Aktion immer mehr. Jeder Ortungsimpuls, der neu auf den Schirmen erschien, verringerte die Erfolgsaussichten der TRIO. Mit mäßiger Fahrt schob sich die SOL auf die Grube zu. Glitzernder Feuerregen brandete steuerbord auf und leckte gegen das Schiff, knisternde Gewalten, die im HochenergieÜberladungsfeld des Schutzschirms funkenstiebend vergingen. Keine Gefahr, dachte Brether erleichtert, die Phänomene blieben ohne ernsthafte Folgen.
    „Die Fremdschiffe scheinen jetzt komplett zu sein", meldete SENECA mit der typischen Nüchternheit einer Maschine. „Keine weiteren Einheiten tauchen auf. Gesamtverband zählt etwa siebentausend Schiffe."
    Siebentausend Schiffe, ein paar mehr oder weniger vielleicht, das bedeutete eine beachtliche Streitmacht, mit deren Schlagkraft man rechnen mußte. Noch befanden sich die vielen Orterpunkte jedoch in ständiger Bewegung, es würde noch eine Weile dauern, bis jedes der Schiffe seinen vorgesehenen Standort eingenommen hatte.
    „Sie formieren sich rund um die Grube", bemerkte Erdeg Teral, als verriete er damit eine Neuigkeit. „Sie werden versuchen, einen geschlossenen Sperrring zu bilden."
    Brether verfolgte die Entwicklung auf der Grafik, die SENECA zur besseren Anschaulichkeit lieferte. In der Mitte des Bildes die Grube, von der Form einer Schüssel, anders konnte man es wahrhaftig kaum ausdrücken, im Durchmesser so groß wie ein Planet, dafür jedoch vom Rand bis zum Grund nur knapp 6000 Kilometer tief, grau gefärbt, mit Gravitation und Atmosphäre versehen. Rings um den breiten Rand des Gebildes nahmen die fremden Einheiten jetzt Stellung, indem sie immer deutlicher eine Halbkugel bildeten, die die Schüsselsenke nach außen hin abriegelte.
    „Wir greifen an nach Plan C", entschied Brether. „Sperrfeuer ohne Zielangriff. TRIO hält sich bereit zum Ausschleusen."
    SENECA bestätigte die Anordnung. Tief im Innern der SOL steigerten die Treibwerke ihre Leistung. Das Schiff beschleunigte und machte einen Satz nach vorn.
    „Mit Sperrfeuer allein erreichst du nichts", kritisierte Zyita Ivory. „Sie stehen bereits zu dicht. Ohne gezielte Attacken kommen wir nicht durch."
    „Wir wollen auch nicht durchkommen. Die TRIO braucht eine Lücke, sonst niemand."
    Brether winkte heftig ab. „Es bleibt dabei, Plan C."
    „Ausnahmsweise dürfte sie recht haben", knurrte Erdeg Teral, ohne in seiner Konzentration nachzulassen. „Wir schaffen es nicht."
    Brether ließ sich nicht mehr beirren. Er hatte sich für den am wenigsten lebenverachtenden Weg entschieden, und er wollte zu dieser Entscheidung stehen.
    „Wir versuchen es! Falls es nicht klappt, können wir immer noch umdisponieren."
    „Eben nicht!" Diesmal war es Reihumgrün, die sich zu Wort meldete. „Der Überraschungseffekt ist dahin, und die Fremden werden sich schnell darauf einstellen, wenn wir uns erst einmal gezeigt haben. Dann wird es schwierig."
    Brether antwortete nicht darauf. Der Plan Cwar, ebenso wie die beiden anderen Programme, durchgesprochen und gespeichert worden und lief nach SENECAS Anleitung präzise ab. Die SOL schob sich beschleunigend auf die Grube zu, in ihrem HÜ-Schirm verdampften Trümmerbrocken, die auf dem Weg materialisierten, immer wieder zuckten Blitze durch das All, krachte Hyperdonner durch das Schiff.
    „Eine scheußliche Gegend", knurrte Erdeg Teral.
    Wie ein Gongschlag dröhnte es plötzlich auf, als würde die gesamte Schiffskonstruktion in Schwingung versetzt. Unwillkürlich hielt sich Brether an der Armlehne fest. Das Bild vor seinen Augen zitterte heftig, helles Singen und feines Vibrieren fuhren ihm durch Mark und Bein. Ihm wurde übel, als die Zentrale um ihn zu kreisen begann. Reihumgrün vollführte einen skurrilen Tanz, während Erdeg Teral sich wie in einer endlosen Röhre weiter und weiter entfernte...
    „Achtung, Dimensionsverzerrungen!" hörte Brether die sterile Ansage der Biopositronik.
    „Es könnte im Einzelfall zu Beeinträchtigungen des Wahrnehmungsvermögens kommen.
    Programm läuft weiter."
    Im Einzelfall, dachte Brether entsetzt, von wegen! Offenbar hatten alle Besatzungsmitglieder, die sich in der Zentrale befanden, mit

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