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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schließlich an der Grubengrafik verharrte. „Sie haben die Schüssel völlig abgeriegelt. Kommen wir durch?"
    „Siebentausend Einheiten für ein Gebilde, das Planetengröße besitzt", sagte Surfo.
    „Nicht viel. Da gibt es Schlupfwinkel, mit Sicherheit. Kein Problem, durchzukommen."
    „Ich fürchte doch", entgegnete Brether. „Die Reichweite ihrer Waffen dürfte groß genug sein, die Lücken zu schließen."
    Reihumgrün pflichtete ihm bei: „Zumal sie jetzt auf der Hut sind. Sie werden auf alles feuern, was nur entfernt mit der SOL zu tun haben könnte."
    „Und wenn wir noch einmal Transformbomben einsetzen?" schlug Erdeg Teral vor, eher kleinlaut als überzeugt.
    „Nein! Die Fremdeinheiten sind jetzt formiert. Der Plan von vorhin hat nun keine Gültigkeit mehr. Wir würden ein Blutbad anrichten."
    In diesem Stadium des Gedankenaustausche meldete sich Zyita Ivory zu Wort, und sie tat es mit der ihr eigenen nüchternen Offenheit.
    „Hier gibt es nichts zu beschönigen und nichts zu debattieren", sagte sie hart. „Wir haben einen Auftrag, den wir erfüllen wollen. Ob es uns paßt oder nicht, jemand muß in die Grube hineinfliegen und den Zünder deponieren. Das heißt, wir müssen den Kordon der Chaosmächte überwinden. Um Atlans und Saliks willen: Wir müssen durch!"
     
    *
     
    Flint Roysen konnte nicht anders, als die Ruhe seiner Kollegin zu bewundern. Er selbst war nervös und gespannt wie selten, Helen dagegen strahlte eine Gelassenheit aus, die ihn verblüffte. Fast kam sie ihm unheimlich vor.
    Sie bemerkte seinen Blick, als er sie von der Seite musterte. Fragend hob sie die Brauen.
    „Wie kannst du so locker bleiben?" fragte er offen. „Bei dem, was uns bevorsteht?"
    Helen lächelte und hob in einer unbekümmerten Geste die Schultern.
    „Was will man machen? Man sitzt im Boot und muß sehen, wie man klarkommt. Die TRIO hat einen Durchmesser von 60 Metern. Es wäre doch gelacht..."
    Flint unterbrach sie, indem er mit dem Arm eine abwehrende Geste fabrizierte.
    „Vergiß es. Das sind 60 Meter zuviel!"
    Jetzt lachte sie auf, doch das Groteske an dem Dialog offenbarte sich nicht: Flint meinte, Helen sei gelassen, dabei trug sie nur eine Maske über ihrer Angst. Helen hörte Sarkasmus in Flints Worten, dabei waren auch diese nichts als Tünche. Im Grunde empfanden beide, Helen und Flint, exakt dasselbe. Der Unterschied zwischen ihnen lag darin, wie sie es überspielten.
    Sie kamen jedoch nicht dazu, ihre Rollen weiter auszufeilen. Der Zeitplan hinderte sie daran. Nicht lange, und sie würden sich zeigen, wie sie wirklich waren.
    Als Brether Faddon die Steuerzentrale der TRIO betrat, wußten sie, es ging los.
    Der Betschide hielt zielstrebig auf den Kommandositz zu und ließ sich darin nieder. Er wirkte verschlossen, aber sehr konzentriert. Sein Gruß fiel flüchtig aus, und die Bewegungen seiner Augen waren anders als sonst, unruhiger.
    „Wir fangen an", sagte er rau. „Freunde, ich weiß nicht, ob wir diese Aktion heil überstehen werden. Die SOL rückte mit allen Einheiten vor, Ablenkung und Zersplitterung des Gegners sind die Devisen. Unterdessen versuchen wir, durchzubrechen. Klingt einfach, aber ihr alle wißt, worauf wir uns einlassen."
    Er lächelte humorlos. Und er fuhr fort: „Jedem steht es frei, die TRIO vor Beginn des Unternehmens zu verlassen. Ich betone das ausdrücklich, damit mir keiner vorhält, ich würde jemanden zwingen."
    Er blinzelte Flint vertraulich zu, und der reagierte auf die Anspielung sofort.
    „Niemand hat das je behauptet! Mir hat es nur gestunken, daß ..."
    „Ich weiß, was dir gestunken hat", unterbrach ihn Brether. „Und zu Recht! Trotzdem ließ die Lage keine andere Entscheidung zu."
    „Muß man dieses Thema unbedingt aufwärmen?" beklagte sich Helen. „Diesmal fliegst du mit uns, wie versprochen, und damit ist die Sache erledigt, oder nicht?"
    „Sicher", nickte Flint.
    „Inzwischen haben wir uns auf die neue Situation eingestellt und eine konkrete Planung entwickelt", sagte Brether. „Das macht meine Anwesenheit in der Hauptzentrale entbehrlich. Vorhin jedoch waren wir überrascht worden, da konnte ich nicht weg."
    Er drehte den Sessel und überprüfte die Bereitschaftsanzeigen der Korvette. Die TRIO war einsatzbereit, eine 60-Meter-Kugel mit wichtiger Fracht. Der Psi-Zünder, den Carfesch beschafft hatte, lagerte in einem Abwurfschacht, ein kleines, silbergrau glänzendes Gerät von unbekannter Funktion, Kosmokratentechnik, die Unglaubliches bewirken

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