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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer noch nicht zur Ruhe.
    Hyperenergetische Entladungen und Dimensionsverzerrungen lauerten überall; jener Feuerregen, in den die Sol geraten war, stellte nur eines von zahlreichen Phänomenen dar, die sich nach SENECAS Messungen innerhalb eines Radius von nahezu einem Lichtjahr rund um die Grube ereigneten. Dazu kamen die Materiebrocken, Planetentrümmer, die überall materialisierten, manche kaum größer als eine Faust, andere mit dem Umfang eines planetaren Kontinents. Fragmente einer sterbenden Welt, so die vorherrschende Meinung an Bord, des Tiefenlands womöglich, Reste einer entsetzlichen Katastrophe, stumme Zeugen des Untergangs.
    Den Betschiden fröstelte bei dem Gedanken, für Atlan und Jen Salik könnte ihre Hilfsaktion zu spät kommen. Welche Tragödie spielte sich in der Tiefe ab, dort „unten", wo eine Welt in Stücke brach und ihre Fragmente ins Einstein-Universum schleuderte?
    Der Theorien gab es viele, sie hatten darüber diskutiert, ohne zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen. Brether wußte, daß sie auf Vermutungen angewiesen blieben.
    Hyperenergetische Phänomene und überall auftauchende Trümmer waren Teile einer Sprache, die niemand wirklich verstand. Sicher schien nur, daß im Tiefenland Entsetzliches geschah. Die Zeit drängte.
    Er blickte fragend zu Reihumgrün. Das Vertrauen, das er der treffsicheren Analyse dieses Wesens entgegenbrachte, war groß; Er schätzte den Rat der Kapselod-Strahl-Frau. Irgendwie brachte Reihumgrün es fertig, den oberen Teil ihres konischen Körpers so zu bewegen, daß ein Nicken daraus wurde.
    „Je schneller du reagierst", sagte sie, „desto größer ist die Aussicht auf Erfolg."
    Ihr Urteil gab den Ausschlag. Brether entschloß sich zum Angriff - gegen seine grundsätzliche Überzeugung, den Zwängen gehorchend, die ihm die Situation aufbürdete.
    Er kannte die Kompromißlosigkeit der Mächte des Chaos und deren Beauftragten. Wenn er etwas erreichen wollte, mußte er ebenso kompromißlos handeln. Alles in ihm sträubte sich dagegen, doch der Gedanke an Atlan und Salik, an die Not der Freunde in einer Welt, die der Zerstörung preisgegeben schien, wog schwerer.
     
    *
     
    Der Standort, an den sich die SOL zurückgezogen hatte, war von der hyperenergetischenUnwetter weitgehend verschont geblieben. Der neue Kurs dagegen führte das Schiff wieder mitten in die Turbulenzen hinein.
    Krachende Entladungen in den Empfängern, Feuerregen und Lichtblitze prägten den Vorstoß zur Grube. SENECA empfahl weiterhin, die Paratronschirme möglichst nicht zu benutzen, die Gefahr mehrdimensionaler Wechselwirkungen lag mit einer Möglichkeit von mehr als 50 Prozent sehr hoch. Nur im Notfall, lautete auch Brethers Anordnung, nur im äußersten Notfall sollte das Risiko eingegangen werden, ansonsten mußten die HÜ-Schirme ausreichen.
    Der Notfall jedoch zeichnete sich bereits ab. Ständig materialisierten weitere Feindschiffe, die Zahl der Gegner wuchs von Minute zu Minute. Absehbar, wann die Übermacht zu groß würde.
    Bei jedem neuen Ortungsimpuls prüfte SENECA den biopositronisch entwickelten Aktionsplan und stellte ihn, soweit erforderlich, auf die veränderten Gegebenheiten ein. Es ging darum, die Fremden aus dem unmittelbaren Einflußbereich der Grube zu vertreiben.
    Langsam zunächst, mit so wenig Energieaufwand wie möglich, schob sich die SOL durch die Trümmerwüste. Es bestand die Hoffnung, daß die Hyperemissionen den eigenen Energieausstoß noch eine Weile überlagerten, Zeitgewinn gegen den Feind, taktischer Vorteil vor der Konfrontation.
    Auf einem Bildschirm Flint Roysens markantes Gesicht, dem die innere Spannung deutlich anzusehen war.
    „Du kommst nicht mit?" lautete seine Frage, von leisem Störungsrauschen unterlegt; Vergewisserung oder unausgesprochener Vorwurf?
    „Nein, unmöglich." Brether schüttelte energisch den Kopf. „Ich werde in der Hauptzentrale gebraucht. Ihr müßt es alleine schaffen."
    „Du bist gut! Wir haben dem Einsatz zugestimmt, weil wir dachten, du fliegst auf der TRIO mit. Jetzt sollen wir alleine in die Hölle! Warum suchst du keine Freiwilligen?"
    Wieder ein Rauschen, eine Entladung, Blitze durch die Nacht. Brether wandte den Kopf, kontrollierte zwei Anzeigen, widmete die Aufmerksamkeit dann wieder dem Freund.
    „Ihr habt den Zünder an Bord! Tut mir leid, Flint, aber wir haben nicht genug Zeit, die Grundsatzplanung zu ändern. Ihr fliegt ohne mich, alles andere bleibt beim alten."
    „Verdammte Schweinerei! Du weißt,

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