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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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möchte, daß die Kartanin begreifen, daß wir uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen", schloß sie. „Deshalb wirst du eine Rakete der C-Klasse, also mit geringer Explosionskraft, in die Schlucht schießen. Das Geschoß soll das Raumschiff der Kartanin nicht treffen, sondern in einiger Entfernung, aber immer noch nahe genug einschlagen."
    „Ich habe verstanden", erwiderte Syrene Areyn. „Du hältst diese kleine Demonstration für wichtig."
    „Genau das." Sie übermittelte die exakten Positionsdaten und gab danach das Ziel an.
    Die Hauptpositronik der ENTSORGER-1 bestätigte, und dann teilte die Kommandantin mit, daß die Rakete abgefeuert worden war.
    Die Hanse-Sprecherin verließ das Raumboot. Einige Minuten verstrichen, dann raste das Geschoß heran und verschwand in der Schlucht. Unmittelbar darauf krachte es, und eine Stichflamme schoß aus der Tiefe herauf. Zahllose Steine lösten sich von den Felswänden und stürzten polternd in die Tiefe.
    „Ich kann auch noch etwas deutlicher werden", sagte Leila befriedigt. „Das hängt ganz von euch ab."
    Sie glitt bis an den Rand der Schlucht heran und blickte zum Versteck der Kartanin hinüber. Die Druckwelle der Explosion hatte die Tarnung weggerissen. Offen stand das Raumschiff der Kartanin auf dem Grund der Schlucht. Die Scheibe glänzte silbrig im Licht der Sonne. Zahlreiche Gestalten rannten über ihre Oberfläche hinweg und verschwanden in den sechs halbkugelförmigen Aufbauten am Rand der Scheibe. Sie waren zu weit von Leila entfernt, als daß sie Einzelheiten hätte erkennen können.
    Wie sahen die Kartanin aus? Waren es humanoide Wesen, oder stammten sie aus einer ganz anderen Linie der Evolution?
    Wie erwartet, war von dem Fängerschiff nichts zu sehen. Die Kartanin hatten es offensichtlich anderswo in Sicherheit gebracht.
    „Zufrieden?" meldete sich Syrene Areyn.
    „Ja, sehr", antwortete die Hanse-Sprecherin. „Die Explosion hat sie aufgescheucht.
    Wahrscheinlich starten sie gleich."
    „Ich könnte ihnen ein zweites Geschoß schicken, das ihnen noch etwas näherrückt."
    „Einverstanden", erwiderte Leila Terra. „Je schneller du das Ding auf den Weg schickst, desto besser."
    „Schon unterwegs", teilte die Kommandantin gleich darauf mit.
    „Wir verfolgen das Raumschiff", erklärte die Hanse-Sprecherin. „Bereite die ENTSORGER-1 auf den Start vor. Sobald die Kartanin diese Schlucht verlassen, steige ich mit dem Raumboot auf."
    „Dieses Mal entwischen sie uns nicht", gab sich Syrene Areyn optimistisch. „Wir werden ihnen auf den Fersen bleiben."
    „Hoffentlich", sagte Leila Terra. „Ich bin überzeugt, daß es irgendwo ein Mutterschiff gibt.
    Das müssen wir finden. Hast du inzwischen Nachricht von Kontor Fornax? Was macht die Hanse-Flotte, auf die wir warten?"
    „Ist noch nicht da, aber ich hoffe, sie kommt rechtzeitig, um uns zu unterstützen. Die ENTSORGER-1 kann sich nicht auf eine Auseinandersetzung mit einem Schlachtschiff der Kartanin einlassen. Dafür ist sie nicht ausgerüstet."
    „Ich weiß, Syrene. Mach dir keine Sorgen. Die Hanse-Flotte wird rechtzeitig hier sein, und sie wird uns die Arbeit abnehmen."
    Heulend raste die Rakete heran. Sie schlug etwa zweihundert Meter von dem Raumschiff der Kartanin entfernt ein. Abermals schoß eine Stichflamme aus der Schlucht empor, und unter der Wucht der Druckwelle löste sich überall Gestein von den Felswänden. Es fiel polternd in die Tiefe.
    Leila, die sich mit der Individualsphäre schützte, sah, daß die Kartanin einen Energieschirm über ihrem Schiff errichtet hatten. Unter dem Raumer quoll Rauch hervor.
    „Sie starten", rief sie in ihr Funkgerät. „Ich flitze jetzt zum Boot. Ich komme hoch zur ENTSORGER-1, sobald die Kartanin weit genug von mir entfernt sind."
    Sie eilte zum Boot und suchte darin hastig einige Dinge zusammen, von denen sie glaubte, daß die Eingeborenen sie gut gebrauchen konnten. Dann flog sie damit zum Tempel, wo - wie erwartet - Dutzende von Planetariern ängstlich zusammen saßen. Die Explosionen hatten sie erschreckt. Sie bedankte sich bei einem Mann, den sie für den Priester hielt, und überreichte ihm die Geschenke.
    Ein lautes Donnergrollen unterbrach sie mitten im Satz. Sie sah das Raumschiff der Kartanin aus der Schlucht aufsteigen, verzichtete auf weitere Worte und kehrte zum Raumboot zurück. Alfien Doran und Paolo Melzer lagen unter dem Medo-Roboter. Beide waren bewußtlos. Ihre Gesichter sahen eigentümlich grün aus.
    „Wie steht es mit

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