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1277 - Nachricht aus Gruelfin

Titel: 1277 - Nachricht aus Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vater noch König der Freibeuter war. Nameire will es bis heute nicht wahrhaben, daß sich ihr damals ihr Kusin offenbarte.
    Wahrscheinlich wäre sie sonst auch zusammengebrochen. Ihre Mutter hat sie mit derart starren Moralbegriffen vollgestopft, daß sie nie begreifen würde, wie der Sohn eines Ganjos und der geistige Erbe eines Ovaron zum Freibeuter werden konnte."
    Ovaron lachte leise, dann sagte er energisch: „Beenden wir dieses Thema, Siralia! Es gibt wichtigere Probleme. Ich irrte nach meinem körperlichen Tod lange Zeit durch ein fremdes ndimensionales Kontinuum. Dort traf ich dann vor gar nicht langer Zeit ein Intelligenzwesen, das sich als Gorim mit dem Namen Tornybred bezeichnete. Von ihm erfuhr ich, daß mein Bewußtsein nach dem Tode in das psionische Netz verschlagen worden war, das das gesamte Universum durchzieht."
    „Das psionische Netz?" wiederholte Siralia. „Du meinst sicher die Dakkarzone."
    „Nein, es ist etwas ganz anderes", widersprach Ovaron. „Obwohl es da möglicherweise gewisse Parallelen gibt", fügte er nachdenklich hinzu. „Aber darum geht es jetzt nicht.
    Tornybred teilte mir nämlich außerdem mit, daß sich im großen Sterninsel-Haufen Naktronh-Pasch eine ungeheure Gefahr für alle Galaxien dieses Haufens und die benachbarten Galaxien entwickelt.
    Diese Gefahr geht von der Mächtigkeitsballung ESTARTU und ihren Herren, den Ewigen Kriegern, aus. Ihr Lebenselixier ist der Krieg - und Tornybred erklärte, daß wir darauf gefaßt sein müssen, daß sie ihren Krieg schon bald auch nach Gruelfin tragen."
    „Krieg!" stieß Siralia voller Abscheu und Entsetzen hervor. „Als ob Gruelfin nicht schon mehr als genug Kriege durchlitten hätte. Noch so ein Krieg wie der letzte - und es gibt keine Zivilisation mehr in unserer Galaxis."
    „Deshalb müßt ihr auf der Hut sein", erklärte Ovaron. „Kein einziger Ewiger Krieger darf in Gruelf in eindringen. Dieser Wille muß allen Cappin-Völkern eingeimpft werden. Es gibt nämlich noch eine andere Gefahr, die von ESTARTU ausgeht. Die Ewigen Krieger bedrohen den Moralischen Kode des Universums und das Kosmonukleotid DORIFER."
    „DORIFER, Kosmonukleotid, Moralischer Kode - was bedeutet das?" fragte Siralia.
    „Bedeutet das überhaupt etwas? Bisher sind wir doch gut ohne alle diese Dinge ausgekommen."
    „Ja", erwiderte Ovaron zögernd. „Vielleicht sollten wir diese Begriffe vorerst nicht gebrauchen. Ich kenne ihre Bedeutung nämlich selber nicht. Tornybred kam nicht dazu, sie mir zu erklären, bevor wir uns trennen mußten. Seitdem habe ich vergeblich versucht, ihn wiederzufinden."
    „Dann beschränken wir uns auf die konkreten Dinge", stellte Siralia resolut fest. „Gruelfin muß für die Verteidigung gegen die Ewigen Krieger gerüstet werden. Um eine materielle Aufrüstung zu bewerkstelligen, ist aber zuerst eine moralische Aufrüstung notwendig. Die werde ich allein nicht schaffen, auch wenn ich mich auf unseren Pedokontakt berufe und mich als deine Interpretatorin ausgebe."
    „Ich weiß", erwiderte Ovaron. „Darum werde ich mich ab sofort mit allen Kräften darum bemühen, so viele Pedokontakte wie nur möglich zu allen Cappins herzustellen, die sich in moralischer Hinsicht am besten für die Verbreitung der Warnung vor den Ewigen Kriegern eignen."
    „Unser Vorhaben wird nicht leicht zu verwirklichen sein", meinte Siralia.
    „Wahrscheinlich nicht", bestätigte Ovaron. „Der Ganjo-Kult wird solche Bestrebungen unterdrücken, weil sie seinen Interessen entgegenstehen."
    „Dann müssen wir den Ganjo-Kult eben zerschlagen!" rief Siralia und sprang erregt auf.
    „Das bedeutet Krieg", warnte Ovaron.
    „Nein, Revolution!" widersprach Siralia und ballte die Fäuste. „Der Kult ist sowieso eine Sackgasse für die Weiterentwicklung der Cappin-Völker, denn er ist reaktionär, dogmatisch und antidemokratisch. Er muß fort, damit Gruelfin aufblühen kann - und damit wir die Gefahr aus ESTARTU abwehren können."
    „Ich glaube, daß ich mich mit meinem ersten Appell an die richtige Person gewandt habe", erklärte Ovaron bewundernd. „Wenn jemand es schaffen kann, Gruelfin zu retten, dann bist du das. Aber bringe dich niemals mutwillig in Gefahr. Die Feindschaft des Ganjo-Kults kann tödlich sein - und ich möchte nicht, daß du so endest wie Keltraton, der ebenfalls einmal meine große Hoffnung war."
    „Ich werde mich vorsehen", versprach Siralia grimmig.
    Das bewies Mut. Es bewies aber auch, daß sie den Egoismus, den Haß, die

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