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1277 - Nachricht aus Gruelfin

Titel: 1277 - Nachricht aus Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männer.
    Die Frau hieß Neiradyr, war eine Lofsoogerin und Kommunikationsspezialistin, 88 Jahre alt, zierlich, grünäugig und mit langem schwarzem Haar. Einst hatte sie auf Lofsoog den erfolgreichen Aufstand gegen die Kultisten geführt, und auch beim Sieg von Hätvrinssan war sie beteiligt gewesen.
    Der untersetzte Mann mit dem grauweißen Haar und der eigentümlich glatt und frisch wirkenden Haut hieß Scharlom, war ein Takerer, 105 Jahre alt und übte den Beruf eines Sextadim-Physikers mit dem Spezialgebiet Pedopeiltechnik aus.
    Der zweite Mann war ein Ganjase mit Namen Dorschorow im Alter von 134 Jahren. Er war fast zwei Meter groß, hager und hatte kurzgeschorenes lackschwarzes Haar. Von Beruf war er Raumschiffskommandant, aber zur Zeit übte er diesen Beruf nicht aus. Seine Augen glitzerten im einfallenden Licht. Sie waren technische Transplantate aus Hunderten kristalliner Mikrofacetten.
    Die drei Personen waren die Hauptakteure der Gruelfin-Patrouille, deren Flaggschiff die OVARON darstellte.
    Und sie waren Hohe Interpretatoren.
    „Drei Jahre...", sagte Dorschorow sinnend. „Drei Jahre ist es her, daß Ovaron sich zuletzt mit Cappins in Pedoverbindung setzte - mit uns dreien. Seitdem hat er sich bei niemandem mehr gemeldet."
    „Er teilte mir damals mit, daß er einen Hilferuf von Tornybred erhalten hätte und sich um seinen Mentor kümmern müßte", sagte Neiradyr.
    „Aber kann denn das so lange dauern?" wandte Dorschorow ein. „Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen. Er hat einmal erklärt, daß die Ewigen Krieger auch ihm gefährlich werden könnten."
    „Wir können nur warten", sagte Scharlom. „Und die Überwachung rings um Gruelfin immer mehr verstärken, so wie wir es die letzten Jahre getan haben."
    Er dachte an die unsäglichen Mühen zurück, die es gekostet hatte, die Überwachung im Vorfeld von Gruelfin zu organisieren und so dicht wie nur irgend möglich zu machen. Das Hauptproblem war dabei nicht etwa der Mangel an Raumschiffen oder qualifiziertem Personal gewesen, sondern die Bewilligung der finanziellen Mittel durch die betreffenden Instanzen der Allianz.
    Ovarons besonders eindringliche Warnung vor drei Jahren hatte die Mittel reichlicher fließen lassen. Zwar gab es keine lückenlose Überwachung - die war bei den räumlichen Dimensionen des Leerraums rings um Gruelfin überhaupt nicht zu erreichen -, aber immerhin waren die Verteidigungsvorbereitungen in dem Sektor, den Ovaron bei seinen letzten Pedokontakten als besonders gefährdet bezeichnet hatte, befriedigend verstärkt worden.
    Die Erneuerung der atomaren Aufheizung der Terrosch-Rotwolke war eine dieser Vorbereitungen; die Regenerierung der in ihr verborgenen alten Transmitter- und Pedo-Zugänge zur Kleingalaxie Morschaztas waren weitere.
    Denn Morschaztas mit dem Syveron-System und seinem sechsten Planeten namens Erysgan war das Zentrum der Verteidigung von Gruelfin.
    „Ich hoffe nur...", fing Neiradyr an, unterbrach sich aber, als vor dem Pult des Kommandanten, Schamigor, Signale aufleuchteten.
    „Es ist soweit!" rief Schamigor im nächsten Augenblick triumphierend. „Wir haben den Koordinatenpunkt genau getroffen. Der Transmitter muß sich jeden Moment aktivieren."
    „Jetzt!" rief der Navigator.
    Scharlom atmete auf, als er auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung sah, wie sich in weitem Bogen rings um die OVARON ein hellstrahlender Kreisring aufbaute: der Transmitter.
    Ein vielstimmiger Seufzer ertönte, dann erlosch der Energiering wieder.
    Aber die OVARON flog nicht mehr durch eine Wolke rotleuchtender Gasmassen, sondern im Zentrum einer kugelförmigen Sternenballung.
    Sie befand sich in Morschaztas!
    Der erste Sprung dieser Art nach der Wiederherstellung des uralten Transportsystems war gelungen!
    „Ich gratuliere, Schamigor!" sagte Dorschorow.
    Der Kommandant bedankte sich strahlend, dann fragte er: „Gibt es neue Anweisungen, Hoher Interpretator?"
    „Nein!" antwortete Dorschorow. „Wir nehmen Kurs auf Erysgan und von dort auf den Leerraum - wie geplant!"
    Schamigor bestätigte.
    Das Schiff beschleunigte, ging in den Linearraum und fiel nach dreistündigem Überlichtflug wieder in den Normalraum zurück. Vor ihm leuchtete eine blaue Riesensonne: Syveron. Der sechste ihrer insgesamt fünfzehn Planeten war Erysgan.
    Natürlich war Erysgan aus dieser Entfernung nicht auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung zu sehen. Er wurde auch nicht angeflogen. Aber die drei Hohen Interpretatoren nahmen Dakkarkom-Kontakt

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