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1277 - Nachricht aus Gruelfin

Titel: 1277 - Nachricht aus Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tausende moderner und schwerbewaffneter Kampfschiffe waren von den geheimen Flottenbasen der Wesakenos aus gestartet und hatten nach lange existierenden Plänen die längst festgelegten Ziele angegriffen.
    Mehr als die Hälfte aller Kampfund Transportschiffe des Reiches waren vernichtet worden.
    Der Rest befand sich in der Defensive, unerbittlich verfolgt und gejagt von den Einheiten der Wesakeno-Flotten.
    Nach und nach wurden die geheimen Flottenbasen des Reiches, auf die sich ein Großteil der übriggebliebenen Schiffe zurückgezogen hatte, aufgespürt und systematisch vernichtet.
    Eine davon war die Basis auf dem Planeten Garvolosch, des vierten der blauen Sonne Symnolan im Zentrumssektor der Galaxis Gruelfin.
    Fröstelnd sah Keltraton von der Kommandozentrale der CAPPINASCH aus zu, wie der Atombrand die Oberfläche Garvoloschs auffraß.
    Das hatte er nicht gewollt.
    Es tröstete ihn wenig, daß der Atombrand so programmiert war, daß er nach der Verwüstung der Planetenoberfläche von selbst erlosch. Es tröstete ihn auch wenig, daß Garvolosch kein hochentwickeltes eigenes Leben besaß und auch keine Zivilbevölkerung hatte.
    Für ihn war das Schlimmste, daß er statt der Erneuerung des Reiches aller Cappins die Zerstörung des Reiches und einen Krieg von Cappins gegen Cappins bewirkt hatte.
    Es war nicht seine Schuld, zumindest traf ihn daran kein direktes Verschulden. Sein Kardinalfehler war gewesen, daß er den Wesakenos vorbehaltlos vertraut hatte, weil sie sich seit mehr als zweihunderttausend Jahren aus allen Kriegswirren in Gruelfin herausgehalten hatten und ihre Friedensliebe fast sprichwörtlich geworden war.
    Er hatte nur nicht bedacht, wie viele Demütigungen sie in ihrer Geschichte schon hinnehmen mußten und daß auch bei ihnen eines Tages das Maß voll sein würde.
    Es war nicht nur voll gewesen, sondern übergelaufen - und die Wesakenos waren von einem Extrem ins andere verfallen. Sie kämpften, als hätten sie seit mehr als zweihunderttausend Jahren nichts anderes getan - und die anderen Cappin-Völker zitterten vor ihnen.
    Keltraton wandte den Kopf, als er Schritte auf sich zukommen hörte.
    Er erkannte Admiral Navayant, der anscheinend von seinem Flaggschiff aus per Transmitter auf die CAPPINASCH herübergekommen war. Navayant war ein mittelgroßer Mann mit schlohweißem Haar und asketischem Gesicht.
    „Tarjighon hat den Krieg schon verloren!" rief der Wesakeno triumphierend. „Garvolosch war die siebzehnte geheime Flottenbasis des Reiches, die wir vernichten konnten, und mehr als einundzwanzig Geheimbasen haben nicht existiert. Der Ganjo wird kapitulieren müssen. Der Sieg ist unser."
    „Unser sind das Blut und die Tränen und die Trümmer des Reiches", entgegnete Keltraton traurig. „Das habe ich nicht gewollt - und das war auch nicht der Wille Ovarons.
    Unsere Abhörstation hat herausgefunden, daß es auf Garvolosch noch ein ganjasisches Kampfschiff gibt, das nicht vom Atombrand erfaßt wurde und das anscheinend auch noch intakt ist. Wir sollten uns mit seinem Kommandanten in Verbindung setzen und ihm freien Abzug gewähren - und wir sollten ihm ein Friedensangebot an Tarjighon mitgeben."
    „Warum sollten wir über einen Frieden verhandeln, wenn wir die Kapitulation des Gegners haben können!" wandte der Admiral verständnislos ein. „Ganz davon abgesehen, daß ich meine Anweisungen von der Vecchalia habe und mich nicht darüber hinwegsetzen darf."
    Keltraton preßte die Lippen zusammen.
    Er wußte, daß er Admiral Navayant nicht umstimmen konnte. Die Vecchalia, die ständige Versammlung der Räte des Planeten Vecchal, bestimmte die Politik der Wesakenos und hielt auch die Zügel der Kriegsführung fest in ihren Händen. Ihre Angehörigen waren keine Fanatiker, aber die schnellen Erfolge der Wesakeno-Flotten hatten sie kompromißlos gestimmt. Sie wollten alles haben.
    „Der Krieg muß aufhören - oder die Trümmer des Reiches versinken in einem tausendjährigen Chaos", versuchte er ein letztes Mal, den Admiral zur Aufgabe seiner starren Haltung zu überreden.
    „Der Krieg wird bald aufhören", erwiderte Navayant. „Wenn wir die letzte Flottenbasis des Reiches zerstört haben, werden wir Hätvrinssan besetzen und von dort aus das Reich unter unserer Führung wiederaufbauen - und du wirst sein neuer Ganjo sein."
    Der von der Vecchalia gesteuert wird! dachte Keltraton bitter.
    Dann erschrak er, denn ihm wurde klar, daß Hätvrinssan, die Hauptwelt des Reiches, sich nicht einfach

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