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1278 - Das Mord-Gespenst

1278 - Das Mord-Gespenst

Titel: 1278 - Das Mord-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwierig. Von London aus ging es in westliche Richtung.
    Wir fuhren auf die M 3 und kurz vor Camberley ab. In einem Kaff namens Dinkey Town hielten wir an. Noch hatten wir nichts von irgendwelchen Hinweisschildern und Warnungen gesehen, aber die Straße, die aus dem Ort herausführte, endete im Nichts. Als wir dort stoppten, sahen wir das leere Gelände vor uns, in das zwar Wege hineinführten, die den Namen allerdings nicht mehr verdienten, denn man konnte sie als Panzerspuren bezeichnen. Die schweren Geräte hatten den Boden aufgewühlt und vor der Natur nicht gestoppt. So waren viele Büsche platt gefahren worden, und es standen auch nicht mehr alle Bäume. In der weiter entfernt liegenden, waldreicheren Gegend gab es schon Lücken, in der die feuchte Luft Nebelbänke gebildet hatte, die wie Tücher über dem Boden hingen. Man hatte das Gelände früher eingezäunt, nachdem das alte Zuchthaus abgerissen worden war. Der größte Teil der Zäune war niedergewalzt worden. Von den Wachhäusern aus Beton sahen wir eigentlich nur einen Teil, denn die untere Hälfte war überwuchert.
    Bill, der von einem kleinen Rundgang zurückkehrte, machte kein glückliches Gesicht, als er bei uns stehen blieb. »Das sieht nicht gut aus«, meldete er. »Zuerst das Zuchthaus, dann der Truppenübungsplatz und jetzt ein Versteck für einen…«, er legte eine kurze Pause ein. »Ja, was denn für einen?«
    »Killer«, sagte Suko.
    »Und aus dem Jenseits«, fügte Bill hinzu.
    Der Inspektor zuckte mit den Schultern. Anscheinend sah er es auch so.
    Ich machte mir weniger Gedanken um Toby Truth, sondern mehr um die vier Typen, die voll und ganz auf seiner Seite standen. Das war einfach das große Problem. In diesem unübersichtlichen Gelände konnten sie mit uns Katz und Maus spielen. Ein Vorteil war nur, dass wir zu dritt gegen sie standen, da brauchte sich nicht jeder von uns allein auf den Weg zu machen.
    Bill deutete mit einer lockeren Handbewegung nach vorn und damit ins Leere hinein. »Wohin?«
    »Zu den Ruinen des Zuchthauses«, sagte ich.
    »Falls die noch stehen.«
    »Sie werden überwuchert sein, aber nicht aufgelöst und…«
    Der Reporter lachte. »Ich denke, du musst das anders sehen, John. Wir befinden uns hier auf einem Truppenübungsplatz. Wer mit einem Panzer hier seine Bahnen zieht, der braucht auch Ziele. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Mauern des Zuchthauses ein solches Ziel gewesen sind. Da wird viel überwuchert sein.«
    »Wie auch der Friedhof«, meinte Suko.
    »Ja, auch der.«
    »Er müsste aber zu finden sein«, meinte Bill.
    »Und wäre damit unser erstes Ziel.«
    Niemand hatte etwas gegen meine letzte Bemerkung einzuwenden. Wir standen dicht vor dem Abmarsch. Es war heller Tag. Hätten wir heute einen normalen Sommer gehabt, dann hätte die Sonne geschienen, dann wäre es warm gewesen. Kalt war es nicht, aber in der feuchten und damit auch schwülen Luft hatte sich Nebel gebildet, der nicht überall lag, aber unsere Sicht schon einschränkte.
    Wir schauten uns auch nach Spuren um. Irgendwelche Hinweise auf ein zweites Fahrzeug waren nicht zu entdecken, und es stand auch keines hinter irgendwelchen Büschen versteckt.
    »Wir bleiben zusammen«, sagte Bill.
    »Sicher.«
    Die Panzerstraße war an beiden Seiten von Büschen dicht bewachsen. Viele Lücken gab es dort nicht. Man konnte sie auch als perfekte Verstecke ansehen, und ich überlegte schon, ob wir uns trennen sollten, um den einen oder anderen anzulocken.
    Immer der Panzerstraße nach. Ich konnte mir auch etwas Besseres vorstellen und rechnete auch damit, dass wir irgendwann auf Schießbahnen treffen würden und auf hohe Beton- oder Lehmwände, vor denen die Ziele aufgebaut waren.
    Nichts lag mehr herum. Kein verrostetes Fahrzeug, kein vergessener Panzer. Hier war die Gegend einsam und verlassen. Dennoch wurde sie als Danger Zone bezeichnet, und auch darüber machte ich mir Gedanken. Es konnte sein, dass hier in früheren Zeiten gewisse Altlasten entsorgt worden waren. So etwas wäre nicht das erste Mal gewesen. Da konnte sich dann schon was unter der Erde zusammenbrauen. Zu sehen oder zu ahnen war jedenfalls nichts. Es gab keine Hügel, keine Erhebungen, die Straße führte einfach nur geradeaus weiter, und sie schien dort zu enden, wo sich etwas Dunkles in die Höhe schob.
    Das hatte auch Bill gesehen und blieb stehen. »Wolken sind das nicht«, meinte er. »Ich schätze, dass wir dort das Ende der Panzerbahn finden werden.«
    »Und die Ruinen des

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