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1278 - Das Mord-Gespenst

1278 - Das Mord-Gespenst

Titel: 1278 - Das Mord-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wir waren die Einzigen, die sich hier im Wald aufhielten, der eine Mauer des Schweigens um uns herum gebildet hatte.
    Genau das glaubte ich nicht. Sie waren irgendwo. Dieser Fanclub gab einfach nicht auf. Er wollte den Kontakt zu Toby Truth, der sich hier irgendwo aufhalten musste. Zwei Tote hatte es bereits gegeben, und ich ging davon aus, dass nur er die Verantwortung übernommen hatte. Ein Mord-Gespenst, das längst hätte vernichtet sein müssen, aber trotzdem noch sein Unwesen trieb.
    »Jedenfalls waren sie hier«, erklärte Bill, als auch er die Grillhütte verließ. »Und ich bin mir sicher, dass wir sie noch in der Nähe finden.«
    »Mich interessiert dieser Toby Truth.«
    Bill lachte. »Eine Legende? Eine Erscheinung, die man sich eingebildet hat?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Zwei Tote sprechen dagegen«, sagte auch Suko, der unsere letzten Worte gehört hatte.
    Es hatte uns nichts eingebracht, dass wir den Rauch gerochen hatten. Wir mussten uns auf unser nächstes Ziel konzentrieren, und das war das ehemalige Zuchthaus sowie der Friedhof.
    Nur da konnten wir zum Ziel kommen. Es hatte keinen Sinn, wenn wir uns weiter durch den Wald schlugen. Der beste Weg war noch immer der über die Panzerbahn.
    Suko und Bill verließen die Umgebung der Grillhütte als Erste. Ich wollte mich auch abdrehen und warf noch einen letzten Blick in den Wald hinein, als ich stutzig wurde.
    Bisher hatte sich in meiner Umgebung nichts bewegt, jetzt aber sah ich, dass sich zwischen den Bäumen etwas tat.
    Ein Schatten!
    Hell und dunkel zugleich. Vielleicht konnte man ihn als grau bezeichnen. Zumindest nicht als klar.
    Ein Schatten der sich bewegte. Und das war keine Täuschung, da spielte mir auch der Nebel keinen Streich. Was ich gesehen hatte, das hatte ich gesehen. Ich lief los. Die Richtung kannte ich. Nur war es nicht leicht, sie beizubehalten, denn überall gab es Hindernisse.
    Meinen Freunden war aufgefallen, dass ich mich von ihnen entfernt hatte. Ich hörte noch ihre Rufe, die ich jedoch ignorierte.
    Mein Ziel war die Stelle, an der ich den geheimnisvollen Schatten gesehen hatte.
    Jetzt war er weg!
    Ich blieb stehen und hatte Glück, dass sich nicht weit entfernt vor mir eine Lücke zwischen zwei Bäumen auftat. Hinter ihr ragten zwar auch Bäume in die Höhe, aber es waren schlanke Kiefern, und dazwischen bewegte sich die Gestalt oder die Erscheinung. Sie war groß, dunkel und unheimlich. Sie huschte von links nach rechts, und ich wusste nicht mal, ob sie langsam oder schnell ging.
    Es war so seltsam für mich als Zuschauer. Das Gebiet, in dem sie sich aufhielt, befand sich zwar im Wald, doch ich hatte den Eindruck, als wäre es aus ihm herausgenommen worden.
    Einfach der Teil einer anderen Dimension, die sich hier auf der Erde und in dieser Zeit abgesetzt hatte. Ein Stück andere Welt, das sich von irgendwo gelöst hatte.
    Die Gestalt durchquerte auch weiterhin von links nach rechts das kleine Gebiet. Sie war nicht mehr als ein dunkler Schatten, und als sie sich jetzt drehte, da sah ich einen schimmernden Gegenstand, der über ihre Schulter hinweghing.
    Eine lange Scherbe, ein Spiegel. Aber es konnte auch durchaus ein Messer sein. Oder sogar eine Sense.
    Kein Laut war zu hören, als der Unheimliche durch den Wald huschte und dann verschwand. Er war nicht nahe gewesen, aber auch nicht weit, und ich wusste, dass ich mich nicht geirrt hatte. Ich hatte dieses Bild gesehen, ich konnte mir auch vorstellen, dass es sich bei der Erscheinung um Toby Truth handelte, den Massenmörder, der nun seine Welt verlassen hatte und zurückgekommen war.
    Mich irritierte, dass sich mein Kreuz nicht »gemeldet« hatte. Keine Erwärmung an der Brust, obwohl es die negative Aura eigentlich hätte aufnehmen müssen. Das machte mich stutzig, und ich dachte automatisch darüber nach.
    Eingebildet hatte ich mir die Gestalt nicht. Sie war bestimmt keine Fata Morgana gewesen, aber sie hatte es geschafft, sich nicht an die Regeln dieser Welt zu halten. Wenn ich sie mir noch mal vorstellte, dann hatte es für sie auf ihrem Weg keinerlei Hindernisse gegeben, die sie hätten aufhalten können.
    Nun gut, das kannte ich. So etwas passierte mir nicht zum ersten Mal. Aber warum, zum Henker, hatte sich mein Kreuz nicht gemeldet, denn ich war nahe genug herangekommen?
    »He, was ist los?«, hörte ich hinter mir die Stimme meines Freundes Bill.
    Ich kam mir vor, als hätte man mich aus einem Traum herausgerissen.
    »Ich habe ihn gesehen.«
    »Wen?

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