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1278 - Der Elfahder

Titel: 1278 - Der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Individuums blieb erhalten. Der Neugeborene wußte, daß er der Neugeborene war. Auf diese Weise blieb die Zahl der Neuelfahder über die Generationen hinweg konstant. Denn denen, die zweimal gebaren, standen jene gegenüber, die ihr ganzes Leben ohne eine einzige Teilung verbrachten. Die Elfahder richteten sich ein. Sie lebten im Dschungel und gingen ihrer Arbeit in den Fabriken, den Laboratorien, den Verwaltungsstellen und den Dienstleistungsbetrieben nach. Sie machten Fortschritte auf den Gebieten der Wissenschaft und der Technik. Sie bauten Raumschiffe. Sie nahmen Verbindung mit anderen Sternenvölkern auf. Sie lernten das Prinzip des Enerpsi-Antriebs kennen und waren nahezu uneingeschränkt in ihrer Beweglichkeit. Aber eines taten sie niemals wieder: Sie gründeten keine Kolonien mehr.
    Viele Tausend Jahre nach der Großen Katastrophe kehrte der Krieger Ayanneh zurück.
    Er wollte nach denen sehen, zu deren Rettung er beigetragen hatte. Man bereitete ihm einen triumphalen Empfang. Ayanneh sprach von den Mächten des Kosmos, die das Leben der Sternenvölker in Absantha-Shad, in Ansantha-Gom und in den benachbarten Galaxien zu beeinflussen versuchten. Er sprach von der Notwendigkeit, allen fremden Einfluß von den Völkern in diesem Abschnitt des Universums fernzuhalten, und die Elfahder stimmten ihm begeistert zu. Er sprach von der Theorie des Permanenten Konflikts, die darauf abzielte, die Wehrkraft der Gefährdeten ständig zu erhöhen, bis sie ein Niveau erreichte, auf dem selbst den Mächten des Kosmos die Stirn geboten werden konnte. Ayanneh hatte mit Gleichgesinnten einen Plan entwickelt, der zahlreiche Galaxien umspannte. Er und seine Genossen nannten sich die Ewigen Krieger, und er bot den Elfahdern eine wichtige Rolle im Rahmen seines Vorhabens an. Sie, die durch das Überleben der Großen Katastrophe ihre Unbezähmbarkeit unter Beweis gestellt hatten, sollten die Feldherrn der Ewigen Krieger werden.
    Die Elfahder stimmten zu. Auf Elfahd wurde eine der ersten Upanishada errichtet. Sie existierte heute noch, Jahrzehntausende später, und produzierte Waffenträger der Krieger am laufenden Band. Die Absolventen der Upanishad von Elfahd zogen hinaus in die Galaxien der Zwölfergruppe und versahen ihren Dienst, wie der Kodex es ihnen gebot.
    Die Vorschriften des Kodex waren ihnen im wahrsten Sinne des Wortes in die innersten Fasern des Körpers übergegangen. Denn in regelmäßigen Abständen atmeten sie das Kodexgas, das sie in dem Glauben bestärkte, die Theorie des Permanenten Konflikts sei die einzige Lebensphilosophie, der es sich zu folgen lohne.
    An dieser Stelle wurde Volcayr der Traum ein wenig unangenehm, und er wachte auf. Er hatte die Vergangenheit seiner Heimatwelt so geträumt, wie die Sage sie berichtete.
    Manchmal allerdings war er nicht ganz sicher, ob er sich auf die Überlieferung verlassen dürfe. Es gab Passagen in der Legende, die ihm unlogisch erschienen. Vor allen Dingen aber war er im Augenblick nicht in der Stimmung, Begeisterung für das Konzept des Permanenten Konflikts zu empfinden. Er fühlte sich friedlich und entspannt. Ihm stand der Sinn nicht nach Kampf. Er verdrängte die Gedanken in den hintersten Winkel des Bewußtseins und gab sich der Leerung der Seele hin. Er schlief fest und traumlos, bis die mächtige Scheibe der Sonne D'haan sich über den Horizont erhob.
     
    *
     
    Kuursen Ton war pünktlich.
    „Heute ist dein erster Arbeitstag", begrüßte er den Elfahder. „Ich hoffe, du hast die freie Zeit genützt, dich ausgiebig zu erholen."
    Volcayr war bei bester Stimmung.
    „Das habe ich getan", bestätigte er. „Ich habe meine Seele mit Ruhe und den Körper mit Kraft gefüllt. Und wenn ich irgendwo eine verdächtige Ansammlung von Ophalern sehe, die mich mit ihrem Gesang hypnotisieren sollen, dann drehe ich dir den Hals um, Männchen."
    Der Schiedsrichter war nicht beeindruckt. Aus seinem Sprechknorpel kam rhythmisches Zischen, offenbar ein Zeichen der Erheiterung.
    „Du hast es also bemerkt", sagte er. „Sorge dich nicht. Der Vorfall wird sich nicht wiederholen. Ich handelte im Auftrag des Panish Panisha. Es ging nicht darum, dich zu betrügen. Warum sollten wir auch? Du hattest dich Miinen Dei gegenüber bereit erklärt, alles zu berichten, was du über die Gorims weißt. Wir legten jedoch Wert darauf, daß du während deiner Schilderung durch nichts abgelenkt wurdest. Graucum will die ganze Wahrheit wissen, und ein Berichterstatter, der im Zustand der Trance

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