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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eines sich nähernden Polizeiwagens zu
hören.
    »Sie werden uns stellen, Mann, ich kriege
Ärger«, jammerte der Mann am Boden. »Aber ich bin froh, wenn sie diesem
Wahnsinn endlich ein Ende machen. Und dann werden Sie den Cops alles erzählen
müssen. Ich habe mit der Sache nichts zu tun. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich
da hineingeraten bin .«
    »Ich werde es Ihnen sagen, Towarischtsch. Sie
hatten es eilig, in ein Taxi zu steigen. Hätten Sie lassen sollen, als ich
bereits zur Fahrt entschlossen war. Sie hätten keine Angst um Ihr Auto zu haben
brauchen. Ich bringe es heil wieder zurück .«
    »Sagten Sie heil ?« vergewisserte sich der Mann an seiner Seite, als hätte er sich verhört.
    »Sagte ich, richtig. Und für die
verlorengegangene Radkappe sorge ich auch wieder .«
    »Wer ist das eigentlich, hinter dem Sie her
sind, Mister ?«
    »Keine Ahnung.«
    »Er hat ein blaues Gesicht .«
    »Ja, ist mir auch aufgefallen. Es gibt Leute,
die haben rote Nasen vom Schnapstrinken. Das blaue Gesicht kann verschiedene
Ursachen haben. Entweder, er hat sich einen alten, dunkelgefärbten Damenstrumpf
über das Gesicht gezogen, seine Haut mit Tinte eingefärbt - oder er hat seinen
Kopf zu nahe ans Höllenfeuer gehalten, so daß die Haut angesengt ist.«
    »Was reden Sie denn da für Quatsch? «
    »Ich fürchte, das letztere, Towarischtsch,
kommt der Wahrheit am nächsten. Sind Ihnen die Augen aufgefallen ?«
    »Ja, schrecklich.«
    »Das waren Augen, die das Feuer der Hölle
gesehen haben. Wir sind hinter einem leibhaftigen Dämon her, Towarischtsch .«
    Der Besitzer des Taxis schluckte. »Und wie
wird die ganze Sache ausgehen ?«
    Iwan zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, weiß
ich auch noch nicht. Wird sich rausstellen, wenn es soweit ist. Das kann
schnell gehen, aber auch verdammt lang dauern. Kommt ganz darauf an, wer das
meiste Benzin im Tank hat. Es sei denn, der Bursche da vor uns ist noch für
eine Überraschung gut .«
    Genauso war es auch.
    Das Taxi ging in die Kurve, wich einem
entgegenkommenden Fahrzeug aus und passierte das sogenannte Cliff House, das
kantig an der Steilwand lehnte, und in dem ein Restaurant, ein Schwimmbad und
ein Terrassen-Café untergebracht waren. Von den
riesigen verglasten Fenstern und der Terrasse aus hatten die Besucher des Cliff
House einen einmaligen Blick übers Meer und auf die Seehundfelsen. Dort auf den
wasserumspülten steinernen Inseln räkelten sich von August bis Mai die
Seehunde, und die Besucher des Restaurants und Terrassen-Cafés konnten das amüsante Spiel der Tiere
beobachten.
    Genau fünfzig Meter neben dem Cliff House
passierte es.
    Kunaritschew verlor den Wagen wegen der Kurve
für zwei Sekunden aus, den Augen.
    Dann hörte er auch schon das Krachen.
    Instinktiv trat Kunaritschew auf die Bremse.
Als der Wagen um die Kurve schoß, sah er, was sich ereignet hatte: Das
Fluchtfahrzeug hatte die Leitplanke durchstoßen und jagte über die Küstenstraße
hinaus.
    Der Wagen schoß über den Abgrund, schien
zwei, drei Sekunden völlig ruhig und unbeweglich in der Luft zu verharren und
stürzte dann wie ein Stein in die Tiefe.
    Es krachte und barst, und das Kreischen der
Bremsen des Verfolgungswagens mischte sich darunter und überwog das andere
Geräusch.
    Iwan kam wenige Meter hinter der
durchbrochenen Leitplanke zum Stehen und sprang aus dem Wagen.
    Der Yellow Car klatschte auf die Felsen,
hüpfte wie ein Ball von einem zum anderen weiter und schlug dann auf dem Wasser
auf.
    Es kam zu keiner Explosion und zu keinem
Feuer. Der Wagen sah aus, als wäre er unter eine Dampfwalze geraten. Er war nur
noch halb so groß, einzelne Teile flogen noch durch die Luft, Kotflügel, eine
Tür, ein Rad, Teile des aufgeplatzten Motors und zum Schluß ein
Glassplitterregen.
    Der Mann, dem das Taxi gehörte, mit dem Iwan
die Teufelsfahrt unternommen hatte, taumelte wie ein Betrunkener näher.
    Da kam auch schon der Streifenwagen um die
Ecke.
    Die Alarmsirene gellte, und das Rotlicht auf
dem Dach des Polizeifahrzeuges blinkte hektisch.
    Die beiden Uniformierten sprangen heraus.
    »Wohl wild geworden, wie ?« fragte der Fahrer, ein kleiner, untersetzter Mann mit Stiernacken und
Hamsterbacken. »Geht es euch Taxifahrern schon so schlecht, daß ihr euch
gegenseitig verfolgen und euch die Kunden abspenstig machen müßt? Und jetzt ist
der Kollege wohl auf der Strecke geblieben. Verdammt, Bill, das sieht nicht gut
aus. Sag in der Zentrale Bescheid. Die sollen einen Helikopter herschicken. So
schnell

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