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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon zu schützen wissen."
    Die Tür glitt zu, der Robotgleiter hob langsam ab.
    „Guten Abend, du Flittchen", begrüßte sie die Robot-Stimme. „Mit welchem Alien wirst du es heute nacht treiben?"
    Sheela zuckte entsetzt zusammen. Sie blickte flehend zu Mailler hinaus.
    Aber Mailler nickte ihr aufmunternd zu und winkte ihr.
    Der Gleiter stieg immer höher, reihte sich in das dichte Verkehrsnetz über Terrania ein und brachte Sheela Rogard ohne weiteren Zwischenfall zu der Wohnanlage im Diplomatenviertel, wo sie zum Jahreswechsel Quartier bezogen hatte.
    Da die Robotik sich zum Abschied weder in beleidigender Form noch sonst wie äußerste, beruhigte sich Sheela damit, daß sie einer Sinnestäuschung erlegen war.
     
    *
     
    In ihrem Apartment angekommen, legte sie erst einmal ihre Kluft ab und vertraute sich dann für zehn Minuten der Hygienezelle an.
    Danach fühlte sie sich wesentlich frischer. Sie berief vom Küchendienst ein Standardmenü ab, ein paar kalte Happen, um ihren Magen zu füllen und sich beim Essen nicht groß anstrengen zu müssen.
    Mit dem vollen Tablett legte sie sich aufs Gravo-Bett, begann mit 0,8g und stellte die Automatik so ein, daß sie nach einer Viertelstunde völlige Schwerelosigkeit erreicht haben würde.
    Dann aktivierte sie den Multi-Media-Projektor, der auf die verschiedenen Nachrichtenkanäle abgestimmt war. Sie ließ die holographischen Bilder vor ihren Augen ablaufen und schaltete den Ton nur dann zu, wenn ihr Interesse geweckt wurde. Gleichzeitig hörte sie die Visiphonanrufe ab, die im Lauf des Tages eingetroffen waren.
    Während auf einem Kanal ein Interview mit ihr lief, wurde auf einem anderen über den Kartanin-Konflikt berichtet und auf einem dritten von Stalkers Besuch im Eugaul-System, wo er auf dem dritten Planeten Plophos eine Upanishad-Schule einweihte; der Hanse-Sprecher Blake Gordon, Kandidat der Terranova-Partei versicherte in einem Interview treuherzig, daß er als Erster Terraner für eine Eingliederung der Hanse ins Galaktikum sorgen würde; auf einem anderen Kanal wetterte Pratt Montmanor im Wettstreit mit dem blueschen Galaktischen Rat Pry'it gegen Homer G. Adams, und beide kamen unabhängig voneinander, aber vermutlich in Absprache, zu dem Schluß, daß an eine Galaktisierung der Kosmischen Hanse so lange nicht zu denken sei, wie sich die Hanse-Sprecher nur aus Terranern zusammensetzten.
    Gleichzeitig lauschte Sheela den Visiphonanruf en des Tages.
    Sie hatte es innerhalb kürzester Zeit gelernt, mehrgleisig zu denken und aus mehreren gleichzeitig ablaufenden Geschehnissen das Wichtigste herauszufiltern.
    Da sie das Interview mit ihr auswendig kannte, verzichtete sie auf den Ton, manche ihrer markanten Aussprüche wiederholte sie im Geist und nickte dazu zufrieden.
    Stalker fand wieder einmal große Worte für ein Routineereignis.
    „... und wenn ich diese Upanishad-Schule auf Plophos nach einer der größten Töchter dieses geschichtsträchtigen Ortes benenne, dann soll das keine leere Phrase sein. Die Shada, die aus der plophosischen Upanishad-Schule hervorgehen werden, sollen es als Auftrag ansehen, den dritten Weg im Sinn dieser großartigen Frau, dieser Dame mit kosmischer Gesinnung zu gehen. Ich taufe diese Schule Mory Abro, nach der zweiten Frau von Perry Rhodan. Und ich fordere die daraus hervorgehenden Shada jetzt schon auf, ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Leben einer einzigen Sache zu widmen: der Wiedergutmachung des Unrechts, das die Kosmokraten an Perry Rhodan und den anderen beiden Rittern der Tiefe, Jen Salik und Atlan, begangen haben. Die Abro-Shada werden dafür kämpfen, daß die drei eines Tages in die Mächtigkeitsballung ES zurückkehren können, ohne die Pressionen der Kosmokraten fürchten zu müssen. Meine Freunde..."
    Sheela hätte zu gerne gewußt, wie ES sich dazu stellte. Aber die Superintelligenz schwieg. Seit der Aktivierung des Chronofossils EDEN II hatte die Öffentlichkeit nichts mehr von ES gehört.
    „Verräterin!"
    Das Wort explodierte in Sheelas Kopf.
    „Wie fühlt man sich, wenn man sich und seine Artgenossen und alle Brudervölker an die Chaotarchen verschachert? Was ist der Lohn dafür, daß du die kosmische Ordnung untergräbst und das Feld für die Mächte des Chaos bereitest?"
    Sheela traute ihren Ohren nicht. Sie ließ den Anruf noch einmal ablaufen, und wieder war das Bild zerhackt, der Ton jedoch klangrein und räumlich. Sie rief den Visiphonspeicher ab, fand jedoch nur heraus, daß der Anrufer anonym

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