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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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argumentierte geschickt, ließ sich durch keine Fangfragen auf Glatteis führen und umging die für ihn unangenehmen Probleme.
    Es schien, daß die Vertreter der Kosmischen Hanse und die Räte des Galaktikums im Streit scheiden würden.
    Um so verblüffter war Sheela, als die Verhandlungen eine überraschende Wendung nahmen und sie auf einmal im Mittelpunkt des Geschehens stand.
    Es ging wiederum um das Mitspracherecht der anderen Milchstraßenvölker in der Kosmischen Hanse, und das schienen die besten Voraussetzungen dafür, daß sich die Gespräche endlos im Kreis drehen würden.
    Da meldete sich Deighton zu Wort und schlug vor, die Meinung eines Außenstehenden einzuholen, eines Politikers, der im Begriff stehe, sich zu profilieren und dem man bescheinigen könne, daß er sich in uneigennütziger Weise für die Interessen aller Galaktiker einzusetzen gedenke - und diese Meinung dann als Diskussionsgrundlage zu nehmen.
    Und dann nannte er Sheelas Namen!
    Sowohl die Galaktischen Räte wie auch Adams akzeptierten den Vorschlag, und Sheela blieb nichts anderes übrig, als ihre Vorstellungen über ein funktionierendes Galaktikum und eine gerecht geführte Kosmische Hanse von sich zu geben. Und sie sagte ihre Meinung!
    Das war die Basis für die weiteren Verhandlungen, die auf einmal verblüffend rasch zu Ergebnissen führten. Dabei machte Homer G. Adams eine Reihe von Zugeständnissen, die eine Stunde zuvor keiner der Beteiligten für möglich gehalten hätte.
    Das vorläufige Ergebnis sah in etwa so aus: Die Kosmische Hanse würde in Zukunft eng mit dem Galaktikum zusammenarbeiten, die Oberhoheit der Galaktischen Räte anerkennen und nach und nach auch Vertreter anderer Milchstraßenvölker zu Hanse-Sprechern ernennen. Als Gegenleistung verlangte Adams für die Hanse einen Sitz im Galaktikum - und als Kandidat nannte er Galbraith Deighton -, sowie aktive Hilfe des Galaktikums im Fall von außergalaktischen Übergriffen auf die Institutionen und Schiffe der Kosmischen Hanse.
    Es wird ein hartes Ringen, aber ich kenne das Ergebnis bereits.
    Sheela hätte im Traum nicht gewagt, Adams Worte in dieser Weise zu interpretieren.
    „Gratulation", sagte Galbraith Deighton nachher zu ihr. „Du hast es geschafft, Homer in die Knie zu zwingen."
    „Dank deiner Hilfe", sagte Sheela.
    Aber Deighton schüttelte nur lächelnd den Kopf.
    Sheela verstand. Adams selbst hatte ihr die Chance gegeben, sich zu profilieren. Er wollte den Forderungen der Galaktischen Räte nachgeben, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren. Er mußte sich mit Deighton abgesprochen haben.
    Doch sie begriff nicht, wieso Adams plötzlich alles aufgab, wofür er hartnäckig und trickreich gekämpft hatte. Sah er ein, daß er Fehler gemacht hatte? Und wollte er Wiedergutmachung, ohne seine Fehler vor einer ganzen Galaxis eingestehen zu müssen?
    So kannte es gewesen sein. Aber wer vermochte wirklich zu sagen, was den alten Fuchs zu einer solchen Handlungsweise bewog?
    Sheela jedenfalls nicht.
    Es half ihr in der Beurteilung des ältesten Terraners, der in eineinhalb Jahren seinen 2100. Geburtstag beging, auch nicht, als er ihr auf die Frage nach seiner Motivierung antwortete: „Wir müssen Stalkers Intrigen tolerieren, aber gefallen lassen müssen wir sie uns nicht!"
     
    4.
     
    Die Goshbons waren eine der reichsten Springer-Sippen, und Tailer Goshbon war ein Patriarch, der seine Familie mit strenger Hand führte.
    Tailer war ein dürres, vertrocknet wirkendes Männchen von nur 1,57 Meter, ein Federgewicht, aber er besaß ein unschlagbares Mundwerk, und seine Energiereserven schienen schier unerschöpflich - sein Adrenalinausstoß sprengte alle Normen. Jeder seiner vier Söhne überragte ihn um mindestens einen Kopf, sie waren Hünen und bärenstark, gut aussehend, intelligent und gebildet und demnach das genaue Gegenteil ihres lattendürren, hutzeligen und streitsüchtigen Alten.
    Tailer war auch Herr über fünf Walzenschiffe, von denen jedes eine Länge von 800 Metern besaß, und jedes davon war mit einem Metagrav-Triebwerk ausgerüstet. Mit diesen modernen Ferntriebwerken konnten die Goshbon-Schiffe bis an die Grenzen des Universums vorstoßen. Aber diese Möglichkeiten waren bislang nicht genutzt worden, die Goshbons buken immer noch kleine Brötchen. Schuld daran war die Kosmische Hanse, die sich für alle kleineren Handelstreibende als übermächtige Konkurrenz erwies. Und so schlau Tailer auch war, die Idee, wie man die Hanse austricksen konnte, war ihm

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