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1281 - Der dreifache Tod

1281 - Der dreifache Tod

Titel: 1281 - Der dreifache Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht unbekannt. Wenn sie bei dir ist, wird er möglicherweise mehr Vertrauen haben.«
    Ich musste mich fügen. Es war nicht gegen mich persönlich gerichtet, hier ging es einzig und allein um die Sache, und die musste nun durchgezogen werden, daran gab es nichts zu rütteln. Wenn Tiger Dschingis und der dreifache Tod erst mal Fuß gefasst hatten, war alles zu spät.
    »Bist du einverstanden, John?«
    Ich zwinkerte Shao zu. »Mit dir zusammen auf Pirsch gehen? Aber immer doch, meine Liebe.«
    »Nimm es nicht auf die leichte Schulter. Ein Spaziergang am Sonntag wird das nicht werden.«
    Das glaubte ich ihr aufs Wort.
    ***
    Der Tag wurde nicht schöner, auch wenn Zeit verstrich. Obwohl sich die Sonne nicht am Himmel blicken ließ, war es verdammt schwül und auch so verflixt feucht. Das war ein Wetter, bei dem man sich am besten in lauwarmes Wasser legte, aber genau das konnte ich mir nicht leisten, und ich hatte zusätzlich noch eine dünne Leinenjacke übergestreift, die meine Beretta verbarg.
    Es wäre toll gewesen, wenn Shao mich in ihrem Kostüm als Phantom aus dem Jenseits begleitet hätte. Aber wir waren kein Comic-Paar und wollten nicht unbedingt auffallen. Shao hatte sich für eine helle Sommerhose entschieden und für ein dünnes Hemd, das erst unterhalb ihrer Hüften endete und weit geschnitten war. So konnte niemand ihre Pistole sehen, die auch sie eingesteckt hatte.
    Ihre Lockerheit war verfolgen. Sehr konzentriert saß sie im Rover neben mir und hing ihren Gedanken nach.
    »Glaubst du, dass Tiger seine drei Kreaturen schon losgeschickt hat?«
    Sie atmete leicht seufzend. »Wenn ich ehrlich bin, rechne ich mit allem, John.«
    »So schnell?«
    »Er ist gierig. Er hat lange genug gewartet, und er will endlich nach ganz oben.«
    »Mal sehen, ob es passt.«
    »Hoffentlich nicht«, flüsterte sie. »Wir haben den dreifachen Tod gesehen, John. Wir bekamen mit, wie er entstand, und ich kann dir sagen, dass es bei der nächsten Begegnung nicht so leicht für uns werden wird. Jeder von ihnen hätte Suko und mich töten können. Wir waren ausgeschaltet, und ich wundere mich jetzt noch darüber, dass es nicht geschehen ist.«
    »Könnte es sein, dass sie andere Befehle bekommen haben?«
    »Ja, das wäre eine Möglichkeit. Wir standen noch nicht auf ihrer Rechnung, Aber wenn Suko Tiger auf die Füße tritt, kann ich für nichts mehr garantieren.«
    Ich hatte sie selten so ernst erlebt. Die Begegnung mit dem dreifachen Tod hatte bei ihr wirklich tiefe Spuren hinterlassen, die nicht so leicht zu löschen waren.
    Wir fuhren weiter und hatten die City of London längst hinter uns gelassen Mr. Wash war zwar Chinese, aber er lebte nicht unter seinen Landsleuten in London. Er hatte sich außerhalb ein Anwesen gekauft und genoss die Ruhe eines großen Grundstücks, das vom Verkehr ausgeschlossen wurde. Wir rollten über eine schmale Stichstraße auf das Haus zu, das den steinernen Mittelpunkt eines gepflegten Gartens bildete, in dem nicht nur die Büsche und der Rasen akkurat geschnitten waren, sondern auch Skulpturen darauf hindeuteten, dass sich hier jemand aufhielt, der dem Riesenland China seine Referenz erwies.
    Drachen, Fabelwesen, die halb Mensch, halb Tier waren. Fliegende Schlangen und große Räder, an deren Außenseite Feuerzungen hingen, das alles verteilte sich im Garten und konnte von den Besuchern bewundert werden.
    Shao tat es. Ich fuhr und konzentrierte mich mehr auf den Weg, der sich ebenfalls wand wie eine Schlange und schließlich vor dem flachen Haus mit den großen Fenstern auslief.
    Mr. Wash wusste Bescheid. Shao hatte mit ihm gesprochen, und er war auch bereit, uns zu empfangen. Ich wunderte mich eigentlich über die Schlichtheit des Hauses. Es war keine Drachenburg, keine Pagode und auch kein Protzbau, sondern mehr ein großer Bungalow mit vielen Fenstern.
    »Da wären wir«, sagte Shao, als wir ausstiegen. »Bist du von dem Haus überrascht?«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Ich auch.«
    Man hatte uns gesehen. Bevor wir klingeln oder uns irgendwie bemerkbar machen konnten, öffnete sich die Tür und ein Mann im dunklen Anzug lächelte uns an. Er trug eine Brille, die für sein Gesicht viel zu groß war, und das Lächeln lag wie festgefroren auf seinen Lippen, als er sich verbeugte.
    »Shao und Mister John Sinclair, nehme ich an.«
    »Ja, wir waren verabredet«, sagte die Chinesin.
    »Dann bitte folgen Sie mir.«
    Dass hier ein Chinese lebte, war einen Schritt später zu sehen, als wir den geräumigen

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