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1281 - Der dreifache Tod

1281 - Der dreifache Tod

Titel: 1281 - Der dreifache Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eingangsbereich betreten hatten. Die kostbaren Seidenteppiche lagen nicht nur auf den Boden, sie hingen in kleinerer Form auch an den Wänden und zeigten fantastische Farben und Motive aus dem chinesischen Märchenschatz.
    Unter einem Rundbogen gingen wir hindurch, wurden von Kunstgegenständen begleitet, die einen Flur schmückten, und ich sah auch kleine kostbare Möbelstücke, in deren Lack Intarsienarbeiten zu sehen waren. Und die Motive wiederholten sich. Ich sah Männer und Frauen, aber auch Tiere, die der Fantasie freien Raum ließen.
    »Der ehrenwerte Ken Hang Song wartet im Garten auf Sie. Ich habe die Ehre, Ihnen etwas zu trinken bringen zu dürfen. Tee, vielleicht Wasser, mit einem Hauch von Zitrone versehen?«
    »Wasser«, sagte ich.
    Auch Shao entschied sich dafür. Während sie noch sprach, öffneten sich die beiden Hälften einer Glastür, damit wir das Haus wieder verlassen konnten.
    Über einen Steinweg wurden wir zu einem Rondell geführt, das von einer perfekt geschnittenen Hecke umgeben war. Es gab vier Lücken in der Hecke, durch die der Besucher in das Rondell hineingelangte. Drei Treppenstufen führten nach unten, wo um einen kleinen Teich herum Stühle und kleine Tische aus weiß lackiertem Metall standen. Hier war eine kleine Idylle geschaffen worden, in der sich Mr. Wash wohl fühlte und sich gern ausruhte.
    Die dicken Polster sorgten für ein bequemes Sitzen, und neben einem der Tische hatte Mr. Wash seinen Platz gefunden. Bei ihm war der Name Programm, denn er hatte sich für eine weiße. Kleidung entschieden, die so strahlte, als wäre sie erst vor Minuten aus einer der zahlreichen Waschtrommeln gekommen.
    Eine weiße Hose, ein Hemd mit kurzen Ärmeln, auf dem Kopf saß ein ebenfalls heller Strohhut, allerdings nicht ganz so weiß, denn er hatte einen gelblichen Schimmer bekommen.
    Der Diener hatte sich wieder lautlos zurückgezogen, und so gingen wir die letzten Schritte allein.
    Mr. Wash drehte uns noch immer den Rücken zu. Er war ein schmächtiger Mann und auch nicht mehr der Jüngste, das entnahm ich seiner Körperform. Er saß etwas zu steif in seinem Stuhl.
    Ohne sich umzudrehen, sprach er uns an. »Ich finde es gut, dass Sie gekommen sind.«
    »Das war so abgemacht«, sagte Shao.
    Wir hörten beide das Seufzen. »Allerdings ist es schon zu spät, fürchte ich.«
    »Warum, Mr. Ken Hang…«
    »Nein, nicht, Shao. Sagen Sie lieber Mr. Wash. Das erleichtert uns einiges.«
    »Meine Frage bleibt allerdings.«
    »Ich weiß, Shao. Doch bevor ich Ihnen eine Antwort gebe, nehmen Sie bitte Platz.«
    Wir beide hatten schon Probleme, das Verhalten des Mannes zu begreifen. Shao blickte mich verwundert an und hob dabei ihre Schultern. Ich konnte ihr keine Erklärung geben, aber wir setzten uns und waren gespannt, wie es weitergehen würde.
    Als wir unsere Plätze eingenommen hatten, drehte sich Mr. Wash langsam um. Erst jetzt stellten wir fest, dass er auf einem Drehstuhl saß. Er wirkte wie ein Regisseur, der alles im Griff hatte. Er schaute dabei noch auf seine Koi-Karpfen. Teure Fische mit prächtigen Farbmustern auf ihren Körpern.
    Um diese Fische zu erwerben, musste man ein Vermögen ausgeben. Das taten nicht wenige, denn bei vielen Menschen war es einfach in, sich Karpfen zu halten.
    »Sind sie nicht wunderbar, meine Tiere?« fragte er.
    »Ja.« Shao lobte sie und sprach über die herrlichen Farben, von denen sie so fasziniert war.
    »Ich liebe sie«, sagte Mr. Wash. »Ich habe sie schon immer geliebt. Noch bevor irgendwelche Menschen sie zu sammeln begannen oder diese Fische überhaupt kannten. Aber deshalb sind Sie ja nicht zu mir gekommen.«
    »Das sicherlich nicht«, sagte ich.
    Mr. Wash drückte seinen Strohhut etwas nach hinten, um mich besser anschauen zu können. Zuvor hatte ihn wohl die Krempe ein wenig gestört. Ja, es stimmte. Ich sah einen nicht eben jungen Mann vor mir. Das Gesicht zeigte schon zahlreiche Falten. Die dünne Haut passte zu der dünnen Gestalt, ein Mund war kaum zu erkennen, und mich erreichte ein wirklich müder Blick der Augen.
    »Sie wollenden Kampf aufnehmen?«
    Seine Frage überraschte mich. Er schien bereits gut informiert zu sein. »Ja, Mr. Wash. Shao, Suko und ich.«
    »Das ist löblich.«
    »Nicht nur das. Wir werden…«
    »Lassen Sie mich ausreden, Mr. Sinclair. Es ist zwar löblich, aber Sie sind zu spät gekommen.«
    »Das sagten Sie schon.«
    »Und nun werde ich es Ihnen beweisen.«
    Bevor wir noch etwas fragen konnten, bewegte sich Mr. Wash. Er

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