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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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liegen, der laut keuchte und dabei einige Flüche ausstieß, bevor er mit wütenden Bewegungen den anderen Körper entfernte, sich zur Seite rollte und sich dann auf die Füße helfen ließ. Als er stand, rieb er seinen Hals, an dem sich rote Striemen zeigten.
    Er schüttelte sich. Er sprach auch, was aber nicht zu verstehen war, denn mehr als ein Keuchen brachte er nicht heraus.
    Mit der linken Hand gab er ein Zeichen.
    Es galt einem seiner Männer und zwar dem, der in Harrys Nähe stand. Einen Hieb hatte Harry bereits mitbekommen. Er war nicht bewusstlos geworden. Das änderte sich, als er den zweiten bekam.
    Der Treffer sorgte dafür, dass Harry Stahl auf der Stelle zusammenbrach…
    ***
    Ich hatte das Hotelzimmer schon betreten, als ich hinter mir eine weiche Melodie hörte. Das melodische Klingeln entstammte dem Handy des Mannes, der mir folgte.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Askesian mit sanfter Stimme und meldete sich ebenso sanft.
    Er hörte zu, was man ihm zu sagen hatte, nickte und stellte nur eine Frage. »Ist alles in Ordnung?«
    Ich beobachtete ihn weiter. Nach der Frage zuckten wieder seine Lippen, was bei ihm ein Lächeln bedeutete. Er stellte das Gerät aus und ließ es verschwinden.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »Jetzt schon, Herr Sinclair.«
    Es war eine normale Antwort gewesen. Trotzdem wollte sie mir nicht gefallen. Nicht von ihm.
    Nicht in dieser Situation. Ich hatte das Gefühl, dass hinter diesen einfachen Worten mehr steckte und dass für ihn so etwas wie ein Plan in Erfüllung gegangen war.
    »So, Herr Sinclair, jetzt können wir uns unterhalten.«
    »Gut.«
    Jeder belauerte den anderen. Dieses Gefühl hatte ich zumindest. Askesians Freundlichkeit wirkte mir zu aufgesetzt, und als ich in seine Augen schaute, sah ich ein Strahlen, als wäre er im Moment der glücklichste Mensch auf der Welt.
    Ich nahm mir vor, noch mehr auf der Hut zu sein. Großartig die Plätze aussuchen konnten wir nicht.
    Es gab einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand, und den überließ Askesian großzügigerweise mir. Er selbst fand seinen Platz neben dem Fernseher auf der Kommode, in der sich die Minibar versteckte.
    Aber er saß so, dass wir uns gegenseitig anschauen konnten, und er lächelte mich an.
    »Okay«, sagte ich. »Jetzt möchte ich von Ihnen gern wissen, warum ich als Nichtstammgast in Ihrem Hotel so ungewöhnlich aufmerksam empfangen worden bin.«
    »Jeder erhält das, was ihm zusteht, Herr Sinclair.«
    Ich lachte über seine Antwort. »Und genau das, Herr Askesian, glaube ich Ihnen nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es völlig außerhalb der Normalität ist.«
    »Sie kennen sich aus?«
    »Ja, ich muss beruflich viel in Hotels übernachten. Das ist nicht immer eine Freude.«
    »Kann ich nachvollziehen. Es kommt auf das Hotel an. Darf ich fragen, was Sie von Beruf sind?«
    »Ich arbeite in der Exportbranche.«
    »Ach ja.«
    Ich glaubte nicht, dass er mir das abnahm, aber es war mir auch egal. Er wollte etwas anderes von mir und bewegte sich um das eigentliche Ziel herum wie die Katze um den heißen Brei.
    »Dann haben Sie hier in Deutschland auch geschäftlich zu tun?«
    »So ist es.«
    »Ja, Herr Sinclair«, sagte er, »ich kann Sie ja nicht zwingen, aber ich möchte Ihnen schon den Rat geben, das Haus zu verlassen. Das ist besser für uns beide.«
    So etwas hatte ich mir schon gedacht. Ich spielte trotzdem den Überraschten. »Moment mal, ich soll das Hotel hier verlassen, obwohl ich gerade eingecheckt habe? Warum denn das? Das begreife ich nicht. Ich habe mir auch nichts zu Schulden kommen lassen. Ich habe nichts zerstört, nichts gestohlen, und Sie legen mir nahe, die Pyramide zu verlassen. Sie werden sicher begreifen, dass ich darüber sehr erstaunt bin und gern den eigentlichen Grund erfahren möchte.«
    Askesian zeigte sich stur. »Es ist wirklich besser, wenn Sie gehen, Herr Sinclair.«
    »Das sagen Sie. Und was, bitte schön, ist der Grund?«
    »Ich könnte jetzt sagen, dass Sie nicht zu uns passen. Als Gast, meine ich.«
    Über die Antwort musste ich wirklich lachen. »Haben Sie hier Gesichtskontrolle? Passt Ihnen mein Gesicht nicht?«
    »Bitte, nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter. Mir ist es schon ernst.«
    »Mir auch.«
    »Herr Sinclair«, seine Stimme blieb ruhig und gelassen. »Bitte gehen Sie!«
    Ich senkte den Kopf und schüttelte ihn. »Alles was Recht ist, Herr Askesian, aber Sie machen sich falsche Vorstellungen über mich. Ich muss bleiben. Ich bin nicht einfach
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