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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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legte meine Karten offen auf den Tisch. Er sollte jetzt wissen, mit wem er es zu tun hatte, und ich sah, dass er an diesem Brocken schon zu schlucken hatte. Er rutschte auch von der Kommode herunter und stand steif wie ein übergroßer Bleistift.
    »Ich glaube nicht, dass Sie ihn so treffen werden, wie Sie es sich vorgestellt haben, Herr Sinclair. Aber Ihre Antwort hat mir gezeigt, dass ich mit meinem Verdacht richtig liege.«
    »Wie bitte?«
    »Dass Sie nicht zu uns passen. Danke, dass Sie mich aufgeklärt haben. Noch einmal, ich möchte Ihnen sagen, dass Sie keine Chance mehr haben werden, Ihren Bekannten so zu treffen, wie Sie es sich vorgestellt haben. Es ist inzwischen alles geregelt worden. Vorhin erhielt ich den Anruf, an den Sie sich bestimmt erinnern können. Da wurde mir mitgeteilt, dass alles in Ordnung ist. Und jetzt werden Sie auch nicht mehr fahren können, Herr Sinclair.«
    Das war deutlich genug. Ich ging davon aus, dass andere Saiten aufgezogen wurden. Ich wollte nicht, dass es nur von einer Seite aus geschah, schließlich war ich auch noch da.
    Das allerdings wollte Askesian nicht. Er reagierte sehr schnell. Bevor ich noch etwas sagen konnte, drehte er sich herum, und dann lief er in den kleinen Gang hinein, um an die Zimmertür zu gelangen. Er zog sie hastig auf, um aus dem Zimmer zu verschwinden, was er tatsächlich auch schaffte, denn ich war nicht flink genug.
    Entkommen lassen wollte ich ihn auf keinen Fall. Er allein wusste, was hier ablief, und so hetzte ich ihm nach. Ich wollte die Tür aufreißen, doch meine Hand erwischte die Klinke nicht, denn sie wurde plötzlich nach innen gestoßen.
    Ich warf mich nach hinten, und trotzdem war der Reflex nicht schnell genug. Ich konnte die beiden hell gekleideten Typen nicht stoppen, die über die Schwelle drangen und mit grauen Totschlägerrohren bewaffnet waren…
    ***
    Harrys Erwachen war mit einer gewissen Übelkeit verbunden. Sein Magen rebellierte, und auch im Kopf spürte er Schmerzen, die von heftigen und zuckenden Stößen begleitet waren, als wollten sie seinen Kopf sprengen.
    Er wusste nicht, was schlimmer war, seine Übelkeit oder die Schmerzen. Beides machte ihn fertig.
    Er blieb liegen, auf dem Bauch und das Gesicht leicht zur Seite gedreht, um durch den offenen Mund Luft holen zu können. Er hielt auch die Augen offen, um seine Umgebung zu erkennen, musste aber zugeben, dass er nicht viel sah.
    Es war düster, aber nicht finster, und er hatte zudem den Eindruck, von Farben umgeben zu sein, die allerdings blass waren und mehr von der Düsternis verschluckt wurden.
    Allmählich kristallisierten sich auch die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit aus seiner Erinnerung hervor. Zusammen mit Dirk Schiller war er in die Falle gegangen, ohne John Sinclair überhaupt gesehen zu haben, und er fragte sich, ob der Geisterjäger ihn und Dirk Schiller finden konnte.
    Es waren Gedanken, die ihn nicht weiterbrachten. Wenn er etwas erreichen wollte, dann aus eigener Kraft, aber die zurückzufinden, das war nicht einfach.
    Noch lag er auf dem Boden und fühlte sich verdammt elend. Aber das sollte nicht so bleiben. Wenn jemand überhaupt etwas erreichen konnte, dann war er es, denn auf Dirk Schiller konnte er sich nicht verlassen. Er wusste nicht mal, wo sein Nachbar steckte. Es war möglich, dass sie ihn schon fortgeschafft hatten, ebenso wie seine Freundin.
    Mühsam drehte sich Harry Stahl auf die rechte Seite. Er merkte den Druck an seiner Schulter, denn dort mussten sie ihn ebenfalls erwischt haben. Er zog die Beine an, die Arme ebenfalls und nahm den rechten Ellbogen zu Hilfe, um in eine aufgestützt sitzende Haltung zu gelangen.
    In dieser Lage konnte er sich umschauen, und er stellte fest, dass er sich nicht getäuscht hatte. Hier gab es Licht, nur war die Quelle nicht sofort zu sehen, bis er den Kopf hob und die winzigen Lampen an der Decke erkannte, die ihm vorkamen- wie ein Sternenhimmel, aus dem es nach unten gleißte.
    Er bewegte seinen Kopf zur Seite hin, weil er sich auch die Wände anschauen wollte. In der Tat waren sie farbig, und er sah auch, was sich in ihnen abzeichnete.
    Gestalten… schwach, neblig, und trotzdem war er in der Lage, das Monströse in ihnen zu erkennen, und er wurde wieder an die Berichte seines Nachbarn erinnert, der ähnliche oder gleiche Gestalten innerhalb des Spiegels gesehen hatte.
    Nur die nackte Frau fehlte. Die Schöne mit den pechschwarzen Haaren. Darauf konnte Harry auch verzichten. Danach stand ihm wirklich
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