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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hände hielt sie dabei ausgestreckt, um ihre Beine zu erreichen. Dort bewegte sie dann die Finger und fuhr damit über die Oberschenkel hinweg, um nach den alten Binden zu fassen, die sie sich selbst von den Beinen und von den Hüften wickelte.
    Harry Stahl konnte sie nur anstarren. Er wagte kaum, einzuatmen, weil er das Gefühl hatte, dass jedes Geräusch die unheimliche Gestalt störte und sie zu falschen Reaktionen veranlasste.
    Aber sie machte weiter. Sie zerrte die Binden ab, und darunter kam eine makellose Haut zum Vorschein.
    »Ja, sie ist schon ein Phänomen«, sagte eine Stimme hinter Harry Stahl, und er hörte auch ein leises Lachen.
    Wie vom Blitz erwischt fuhr er herum!
    Drei Männer standen vor ihm. Er kannte sie. Er hatte die hell gekleideten Gestalten schon in der Garage gesehen, als er von ihnen überwältigt worden war.
    Jetzt schaute er abermals in das Gesicht des Anführers, das ein Lächeln zeigte. So wie er hätte auch ein Raubtier lächeln können, da war nichts Freundliches in diesem Ausdruck.
    Harry musste zunächst schlucken und sich dann räuspern, bis er in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen und er es auch schaffte, eine Antwort zu geben. Die allerdings bestand aus einer Frage.
    »Wer ist sie?«
    »Maruna, die Prinzessin der Isis. Die Frau, die ihr lange gedient hat. Die alles für sie tat und die nach ihrem Tod einbalsamiert wurde, um das ewige Leben zu erlangen, weil man ihr die Rückkehr versprochen hat. Die Göttin war sehr großzügig, und jetzt ist es soweit. Maruna ist wieder ins Leben zurückgekehrt.«
    Harry fasste es nicht, und er hielt mit seiner Frage auch nicht hinter dem Berg. »Einfach so?«, hauchte er.
    »Ja, einfach so.«
    »Das… das… kann ich nicht verstehen. Wieso konnte es gerade heute passieren?«
    »Weil Maruna das neue Leben bekommen hat. Die wichtige Nahrung, die sie braucht.«
    Es war mehr eine Geste der Verlegenheit, mit der Harry über seine linke Wange strich. »Nahrung…?«
    »Begreifst du nicht?«
    Doch, dachte er. Doch, ich begreife es. Aber vielleicht will ich es nicht begreifen. Um den Sprecher aus der Reserve zu locken, hob er die Schultern.
    »Es ist das Blut der Frau gewesen, das wir in den Krug haben träufeln lassen, um ihr das Leben zu geben. Das Blut einer Frau, die genau gewusst hat, wozu sie geboren war. Sie hat die Bestimmung gespürt. Sie hat viel über die Prinzessin gelesen, und es hat sie hergezogen. Sie musste einfach in die Pyramide kommen. Es war vorgeschrieben. Es stand im Buch des Schicksals…«
    »Nein, das hätte sie gesagt.«
    Der Sprecher lachte. »Warum hätte sie ihr Geheimnis verraten sollen?«
    »Sie war zusammen mit…«
    »Jeder Mensch besitzt ein Geheimnis. Das solltest du doch auch wissen. Und so ist es auch bei ihr gewesen. Hätte man ihr denn geglaubt? Hätte man das wirklich getan? Hätte ihr Dirk Schiller denn geglaubt? Nein, er hätte sie ausgelacht und auf keinen Fall an ihre Bestimmung geglaubt. Das ist nur für Eingeweihte. Sie wusste Bescheid, und sie hat die Botschaft empfangen.«
    »Wusste sie auch, dass sie ihr Blut abgeben musste?«, flüsterte Harry. »War sie darüber informiert?«
    »Bestimmt. Sonst hätte sie es nicht getan. Sie war stolz darauf, eine Auserwählte zu sein, und sie hat ihr Blut gern gespendet, damit Maruna wieder zurück ins Leben treten konnte. Das war ihr vorbestimmt worden, und das hat sie auch schon in ihren Wachträumen gesehen. So wusste sie, was ihr bevorstand.«
    »Aber Dirk…«
    »Vergiss ihn. Er war nur ein Mittel zum Zweck. Sie musste sich doch ein normales Leben aufbauen, um kein Misstrauen zu erregen. Das alles hat sie getan, und sie hat es gut gemacht, das musst selbst du zugeben, nicht wahr?«
    Harry gab nichts zu. Für ihn war fast eine Welt zusammengebrochen. Er hatte wirklich nicht gewusst, dass die freundliche Nachbarin in Wirklichkeit ein doppeltes Spiel trieb. Das zu begreifen, fiel ihm auch jetzt noch schwer.
    Er konnte einfach nicht anders und musste aufstöhnen. Wenn er sich vorstellte, dass seine Partnerin Dagmar so etwas getan hätte - nein, das war unmöglich. Das konnte er nicht nachvollziehen. Da weigerte sich sein Verstand, dies zu begreifen.
    »Und sie hat ihr Blut mit Freuden gespendet«, sagte der in weiß Gekleidete.
    »Wer bist du, dass du so etwas sagen kannst?« zischte Harry ihn an.
    »Ich bin Hiram Pestel.«
    »Und weiter?«
    »Ich vertrete den Meister Askesian. Er führt unsere Gruppe an, wir alle hier wissen Bescheid. Wir alle warten

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