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1284 - Templerehre

1284 - Templerehre

Titel: 1284 - Templerehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchaus auch andere sein können.
    Dann mussten die Templer unterwegs sein!
    Godwin wusste nicht, ob er darüber glücklich sein sollte oder nicht. Er hatte seine berechtigten Zweifel, presste hart die Lippen zusammen und versuchte dabei, die Gedanken zu ordnen. War es gut oder schlecht, dass die Tiere und damit auch die Templer verschwunden waren? Er konnte es nicht sagen, doch seine Vorsicht nahm zu.
    Er ging jetzt noch langsamer auf das Gebäude zu. Die rechte Hand lag auf dem Schwertgriff. Eine alte Angewohnheit, die er nicht lassen konnte. Er war auch bereit, die Waffe schnell zu ziehen, wenn ihn jemand angriff, doch nichts wies darauf hin. Er war der Einzige, der durch seine Bewegungen die Stille zerstörte.
    Was war das Richtige?
    An eine Rückkehr dachte er nicht, obwohl er sich plötzlich Sorgen um seine Getreuen machte. Hier musste er sich für etwas anderes entscheiden, und das hatte er bereits getan.
    Auch wenn er seine Feinde nicht fand, er würde das Haus betreten und sich dort umschauen.
    Mit sicheren Bewegungen schritt er am Ufer des Sees entlang. Um die Mücken kümmerte er sich nicht. Der Himmel über ihm zeigte eine Farbe, die weder hell noch dunkel war. Sie lag irgendwo dazwischen und konnte als fahl angesehen werden.
    Er war auf die Koppel zugegangen. Die Wiese dort sah abgefressen aus. Also hatten hier vor kurzem noch Pferde geweidet und waren nun abgeholt oder vertrieben worden.
    Godwin blieb stehen. Er sah das Haus jetzt besser. Auch aus der Nähe entdeckte er nichts anderes.
    Es wies nichts auf etwas hin, was ihn hätte misstrauisch machen können, und trotzdem traute er dem Frieden nicht. Er war ihm einfach zu trügerisch. Auch deshalb, weil er die andere Seite einfach zu gut einzuschätzen wusste.
    Neben einigen Pferdeäpfeln blieb er stehen und bückte sich. Der zurückgelassene Rest sah noch recht frisch aus. Demnach waren die Roten Mönche noch nicht lange verschwunden. Jetzt glaubte er wiederum daran, dass er das Wiehern ihrer Pferde gehört hatte, denn sie brauchten ja keine Rücksicht zu nehmen.
    Aber welches Ziel hatten sie gehabt?
    Darüber konnte er sich über Stunden hinweg den Kopf zerbrechen, ohne zu einer Lösung zu gelangen.
    Jedenfalls sah er die Dinge als sehr positiv an, und sogar ein Lächeln huschte über seine sonst so starren Gesichtszüge.
    Er würde die Dinge in Bewegung bringen und endlich in die leere Kommandantur eindringen. Auch wenn sie nicht da waren, sie hatten bestimmt etwas hinterlassen, was für ihn wichtig sein konnte.
    Noch einmal holte er tief Luft. Er schaute sich auch um. Er wollte wissen, ob nicht doch jemand im Hintergrund lauerte, um ihn plötzlich zu überfallen.
    Nein, da war nichts. Er blieb allein, und über seine Lippen huschte wieder das harte Lächeln, für das er bekannt war.
    Dann setzte er sich in Bewegung, um auch noch die letzte Strecke hinter sich zu bringen…
    ***
    Ich stürmte aus dem alten Kloster hervor wie ein Irrwisch, denn ich hatte die Gestalt gesehen, die ich unbedingt verfolgen musste. Suko war bei den fünf Nonnen zurückgeblieben, um sie im Auge zu behalten, denn trauen konnte man ihnen auf keinen Fall.
    Mir ging es um den Roten Mönch!
    Er war bisher nur ein Phantom gewesen, wie auch Vincent van Akkeren, der angeblich im Hintergrund die Fäden zog und dessen Botschaft Suko und mich nach Frankreich in die Normandie und in das Tal der Orne gelockt hatte. Hier haften wir erleben müssen dass es zwischen van Akkeren und dem Roten Mönch eine Übereinstimmung gab. Nur wusste ich nicht, welche das war. Bisher hatten wir uns nur mit den Nonnen herumschlagen müssen, die die Seite gewechselt hatten und nun dem Dämon Baphomet zugetan waren.
    Die ehemals frommen Frauen hatte ich zunächst vergessen, denn der Rote Mönch war wichtiger.
    Wenn ich ihn stellte, war viel gewonnen. Da war unter Umständen auch der Weg zu van Akkeren frei, der noch immer das Ziel hatte, Großmeister der Templer zu werden.
    Ich hatte ihn nicht in seiner vollen Größe gesehen, sondern nur für einen Augenblick. Im Fensterausschnitt hatte er sich gezeigt, doch mir hatte ausgereicht seine rote Kutte zu sehen. Ich wusste, dass er es war, und wahrscheinlich hatte er an den Ort seiner letzten Tage zurückkehren wollen, denn im Keller des Klosters, in einer alten Bibliothek, hatte er die Nonne Esmeralda brutal getötet und ihr das Zeichen des Baphomet auf die linke Wange gebrannt. Als ich einen Test durchgeführt hatte, da war die Fratze verschwunden und das

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