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1284 - Templerehre

1284 - Templerehre

Titel: 1284 - Templerehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchschlagen konnte, das hatte er auf den Kreuzzügen oft genug bewiesen. Da waren die christlichen Heere im Blut ihrer Feinde gewatet, und genau das hatte Godwin de Salier mit eigenen Augen gesehen, und sich dabei die Frage gestellt, ob sie mit ihren Kreuzzügen wirklich Recht taten.
    Er wusste es nicht. Die Zweifel wurden immer stärker. Er hatte Menschen auf seiner Seite gesehen, die gefoltert, geplündert und brutal gemordet und keine Rücksicht auf Kinder und Frauen genommen hatten. Einige Male war es ihm sogar gelungen, einige »Ungläubige« zu retten und ihnen zur Flucht zu verhelfen. In einer etwas stilleren Stunde einer Kampfpause hatte er dann über den Sinn der Kreuzzüge nachgedacht und war zu dem Ergebnis gekommen, vor der eigenen Tür zu kehren. Als so etwas sah er diesen einsamen Auftrag an.
    Je weiter er in das Tal hineinkletterte, um so dunkler wurde es um ihn herum. Er konnte das Tal als solches auch nicht ansehen, denn für ihn hatte es sich zu einer Schlucht verengt, auch wenn die Wände nicht besonders hoch waren und mehr Böschungen darstellten.
    De Salier blieb stehen. Der kurze, aber intensive Weg hatte ihn angestrengt. Er wischte den kalten Schweiß von seiner Stirn weg und orientierte sich neu.
    Der kleine See war nicht weit. Er roch ihn. Nur war es nicht der Geruch eines klaren Wassers, der ihm in die Nase wehte. In seine Nasenlöcher drang ein alter, modriger Geruch. Der Wasserspiegel des Sees musste gesunken sein. Der Sommer war auch ziemlich heiß und trocken gewesen.
    Er blieb auf der Hut. Gesehen hatte er bisher niemanden. Trotzdem konnten die Feinde in der Nähe lauern, denn Verstecke gab es in der dichten Umgebung genug.
    Auch hier lagen die großen und kantigen Steine, Die meisten waren überwachsen. Aus den Spalten und Lücken quollen die dünnen Äste mit ihren kleinen Blättern, hervor, Käfer fühlten sich ebenso wohl wie Insekten, deren Summen hier unten stärker geworden war, weil das Gewässer in der Nähe lag.
    Dorthin musste sich der Templer durchschlagen. Es war ein wichtiger Punkt, wie der Späher ihm mitgeteilt hatte, denn der See und das Versteck lagen dicht beieinander.
    Er kämpfte sich weiter vor, denn hier unten musste er sich an einigen Stellen durch das Buschwerk schlagen. Hohe Bäume wuchsen nicht so viele, aber die Natur hatte sich ungestört ausbreiten können.
    Der Untergrund war feucht, saftig und fruchtbar. Manchmal glaubte Godwin sogar, Wasser in seinen Trittstellen schmatzen zu hören.
    Die Tiefe und die wenigen Bäume besaßen noch einen Vorteil. Das Licht wurde nicht zu stark abgefangen, und so wurde ihm wieder bewusst, dass es noch Tag und Spätsommer war, in dem oftmals die warmen Tage überwogen.
    Keine fremde Stimme. Kein lautes Lachen, kein Klirren von Waffen. Es blieb alles wie es war, und er ging mit langen Schritten weiter seinem Ziel entgegen.
    Noch war die Gegend zu übersichtlich, nur der Geruch zeigte ihm an, dass er sich auf der richtigen Fährte befand und plötzlich blieb er stehen, als er die dunkel schimmernde Fläche vor sich sah und das Gefühl hatte, tief Luft holen zu müssen.
    Er merkte, dass sein Herz lauter als gewöhnlich schlug. Er spürte den leichten Druck auf seinen Augen, der möglicherweise von der inneren Erregung stammte, die ihn überkommen hatte. Auch der Schweiß trat wieder stärker aus seinen Poren. Selbst ein Kämpfer wie er konnte die große Erregung nicht unterdrücken. So dicht vor dem Ziel zu stehen, war schon etwas Wunderbares.
    Und noch immer hatten ihn die Feinde nicht angegriffen. Aber auch das Versteck der Roten Mönche war nicht zu sehen. Dabei hatte der Späher davon gesprochen, dass das Haus am See stand, der sich jetzt wie ein riesiges Auge vor ihm ausbreitete.
    Ein dunkles Auge. Ein Auge ohne Pupille. Ein See ohne viel Wasser, denn nur in der Mitte hatte die Trockenheit noch einen Tümpel zurückgelassen. Dort war das Wasser ein idealer Ausgangspunkt für die Mücken, die als surrende Wolke über ihm schwebten und zum Glück nicht auf den einsamen Templer zuhuschten, um sich wie blutgierige Vampire auf ihn zu stürzen.
    Er dachte darüber nach, wann er die Information des Spähers erhalten hatte. Es lag schon einige Zeit zurück, und jetzt fragte er sich, ob es möglich war, dass sich in diesen Monaten so viel hatte verändern können.
    Die Beschreibung des Sees stimmte schon.. Nur war er leider nicht in der Lage, den Unterschlupf der Roten Mönche zu entdecken. Sie schienen das Haus zerstört zu

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