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1285 - Das Spiel des Lebens

Titel: 1285 - Das Spiel des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sänger von Ophal hatte Bull nicht verheimlichen können, daß die Faust des Kriegers in den Gluten der Sonne Cepor verdampft war. Graucum hatte Bull darauf sofort von der Teilnahme am Spiel des Lebens ausgeschlossen und ihn zum ehemals Privilegierten erklärt. Kuursen Ton, einer der Schiedsrichter im Spiel des Lebens, war ihm als Aufpasser zugeteilt worden. Aber Reginald Bull hatte schon von Anfang an seine eigenen Pläne gehabt, die er uns nicht mitteilen wollte, weil er fürchtete, daß man auch auf uns die Sänger von Ophal ansetzen könne.
    Am selben Tag, als wir zusammen mit Veedro und Tomkan aufbrachen, war auch Bull verschwunden. Man konnte sich leicht denken, daß er für sein Vorhaben Hilfe brauchte.
    Er schien sie bei Salov gefunden zu haben.
    „Also, dann erzähle", sagte Ronald Tekener ungeduldig, da Gluk keine Anstalten machte, sich weiter zu äußern.
    „Der Stämmige ist mit drei Begleitern in Richtung Nordpol aufgebrochen", sagte er jetzt.
    „Einer der Begleiter war einer der Euren. Die ändern beiden waren Chimba und Twik.
    Twik ist mein Vetter, ebenfalls ein Ulupho, wie ich aus dem Stamm der Movari, jedoch der weniger erlauchten Sippe der Tantos angehörig. Er ist..."
    „Von dem Stämmigen wollen wir hören!" unterbrach Ron den Wortschwall des Kleinen.
    „Also gut, du Geschöpf mit der kurzen Geduld", schimpfte Gluk. „Der Stämmige hat mit seinen Begleitern die Hohe Schule des Nordens erreicht. Es ist ihm gelungen, in das Gebäude der Upanishad einzudringen. Weiter wissen wir nichts von ihm."
    „Wann war das?" fragte ich.
    „An dem Tag, an dem ihr euer erstes Vorspiel bestrittet."
    Das lag etliche Tage zurück.
    „Und seitdem keine Nachricht?" fragte ich unruhig.
    „Keine", antwortete Gluk.
    Das war bedenklich. Wenn Reginald Bull vor einigen Tagen in die Upanishad eingedrungen war und man seitdem von ihm nichts mehr gehört hatte, dann standen die Chancen zehn zu eins, daß sein Vorhaben mißglückt war.
    „Wenn dem Stämmigen etwas zustößt", sagte ich, „wird Salov etwas unternehmen, um ihm zu helfen?"
    „Niemand weiß, was Salov tut", antwortete der Kleine treuherzig. „Ich weiß auch nicht, welches Übereinkommen euer Freund mit Salov getroffen hat."
    Ich erfuhr an diesem Abend nicht mehr, wer der geheimnisvolle Salov war. Wir wurden in der Halle der Sieger zwar fürstlich bewirtet, aber die Dienstroboter hatten merkwürdige Vorstellungen von den Eßgewohnheiten der Terraner. Sie ließen uns nicht viel Zeit, bevor sie wieder erschienen, um das Geschirr abzuräumen.
    Ron und ich aßen, so schnell es die gute Sitte erlaubte, und Gluk sah uns aufmerksam dabei zu. Das Brot rührten wir nicht an. Gluk zog sich in sein Versteck zurück, und zwar keine Minute zu früh. Der Dienstrobot meldete sich höflich an. Wir baten ihn herein. Er räumte ab. Daß es Gluk gelang, unser nobles Hotel ebenso unbemerkt wieder zu verlassen, wie er gekommen war, erfuhren wir erst viel später.
     
    *
     
    Es war still geworden in dem abseits gelegenen Gebäudetrakt der Upanishad. Twik und die beiden Siganesen waren immer noch an der Arbeit; das konnte er hören und sehen.
    Immer wieder vernahm er das Rumpeln ferner Explosionen. Manchmal zitterte der Boden.
    Die Beleuchtung flackerte des öfteren.
    Jo Polynaise und der Droid Chimba waren wahrscheinlich längst festgenommen worden.
    Das war Teil des Planes gewesen. Aber dort, wo Twik, Susa Ail und Luzian Bidpott am Werk waren, da suchte man nach ihm, nach Reginald Bull. Und solange man am falschen Ort nach ihm suchte, hatte er Zeit, seinem eigentlichen Vorhaben nachzugehen.
    Vorsichtig öffnete er die Tür und blickte hinaus auf den leeren, hell erleuchteten Korridor.
    Er trug die Einsatzmontur, die er von Salov erstanden hatte. Sie war mit einem Antigrav und einem Generator zur Erzeugung eines individuellen Schirmfelds ausgerüstet. Den Antigrav wollte er nur benützen, wenn es gar nicht mehr anders ging; denn er erzeugte eine kräftige Streustrahlung, die leicht geortet werden konnte. Das Schirmfeld würde er erst aktivieren, wenn wirklich Not am Mann war. Er trug Waffen bei sich, aber er hatte nicht die Absicht, sie zu gebrauchen. Nach dem Gesetz von Mardakaan war er in einer illegalen Handlung begriffen. Der Gesetzgeber hatte das unbefugte Betreten der Hohen Schule des Nordens streng verboten. Aber die Panisha, die Shada und Shana würden ihm kein körperliches Leid zufügen, wenn sie ihn zu fassen bekamen - solange er die Finger von den Waffen

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