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1286 - Todesruf der Geisterfrau

1286 - Todesruf der Geisterfrau

Titel: 1286 - Todesruf der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an der Zeit gewesen, dass sich mein Kreuz gemeldet hätte. Leider war das nicht der Fall. Ich bekam keine Warnung geschickt, wollte es genau wissen und fasste den Talisman unter meinem Hemd kurz an.
    Nein, da war kein Wärmestoß zu spüren, trotz der geheimnisvollen Stimme, die nicht aufhörte zu wispern. Sie war wirklich überall. Ich drehte mich auf der Stelle, um zu erleben, dass ihre Lautstärke blieb. Keine Veränderung.
    Allmählich wurde ich unruhig. Jetzt ging ich vom Sarg weg, durchschritt den unterirdischen Raum und rief sogar mit leiser Stimme den Namen der hier Begrabenen.
    Helena gab keine Antwort!
    Aber sie war hier. Sie beobachtete. Sie sah mich, nur sah ich sie nicht. Aus irgendeiner anderen Dimension schaute sie mir zu, und ihre Worte blieben auch weiterhin geflüstert.
    Ich wollte Gewissheit haben, ob auch mein Begleiter etwas gehört hatte und schaute zu ihm hoch.
    Im ersten Moment schüttelte ich den Kopf, weil ich mich über seine Haltung wunderte. Es war klar, dass er mir zuschauen wollte, nur wie er das tat, das war mir suspekt.
    Er lag flach auf dem Boden. Sein Kopf schaute über den Rand hinweg. Das Gesicht zeigte nach unten. Sein Mund war nicht geschlossen. Das sah ich, obwohl ich ihn noch nicht anleuchtete.
    Einen Moment später änderte sich dies. Der Strahl erwischte das Gesicht, dessen Starre mir Angst einjagte. Hinzu kam noch etwas.
    Sein Mund füllte sich plötzlich mit einer dunklen Flüssigkeit, die sich Platz schaffen musste und in einem Schwall nach unten floss.
    Ich zog den Kopf ein und trat zur Seite, um nicht getroffen zu werden. Vor mir klatschte der Schwall auf den Boden. Eine helle und eine dunkelrote Farbe vermischten sich darin.
    Genau so sah das Blut eines Menschen aus!
    Obwohl ich mich noch nicht restlos davon überzeugt hatte, stand für mich fest, dass Eric Caine nicht mehr lebte. Das Gesicht, die Starre darin, die gesamte Haltung, genau das trug dazu bei, diese Meinung in mir zu verdichten.
    Es blieb bei dem einen Schwall. Was jetzt noch nach unten fiel, waren nur noch Tropfen, die sich von der Unterlippe gelöst hatten, weil sie zu schwer geworden waren.
    Eric Caine hatte es tödlich erwischt. Mich eiskalt. Ich stand auf der Stelle und rührte mich nicht vom Fleck. Der schlimme Vorgang hatte mich zu einer Statue werden lassen, und durch meinen Kopf rasten die Gedanken wie Blitze.
    Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, dass ich nicht allein war, aber den Feind nicht sah. Ebenso musste es Eric ergangen sein. Sein Mörder oder seine Mörderin hatte sich an ihn herangeschlichen und ihn dann getötet.
    Aber wie war das möglich?
    Ich hatte nichts gehört. Okay, die Tür zur Gruft hatte ich nicht wieder geschlossen, aber Eric hätte die Schritte einer anschleichenden Person hören müssen.
    Es konnte auch sein, dass er durch mich zu stark abgelenkt worden war und deshalb nicht reagiert hatte.
    Erst jetzt fiel mir auf, dass ich die Stimme nicht mehr hörte. Es war so still um mich herum geworden wie es sich für eine Gruft gehörte, in der der Tod seine Schwingen ausgebreitet hatte, um damit alles zu bedecken.
    Ein Gegner war aus dem Weg geschafft worden. Es gab also nur noch mich. Nur hatte ich nicht vor, länger hier in der Gruft zu bleiben. Ich wollte den Mörder stellen, und das würde mir hier nicht gelingen.
    Ein kurzer Sprung in die Höhe reichte aus, um Halt an den Kanten der Öffnung zu finden. Danach folgte der kurze Klimmzug, dann war es kein Problem mehr, aus der Gruft zu klettern.
    Neben dem Toten schob ich mich in die Höhe. Noch in der Bewegung sah ich entsetzt, was mit ihm passiert war. Man hatte ihn heimtückisch ermordet und ihm ein Jagdmesser in den Rücken gestoßen.
    Für einen Moment war ich geschockt, aber ich wusste jetzt, mit welch einem Feind ich es zu tun hatte.
    Das war jemand, der über Leichen ging und kein Pardon kannte.
    Ich richtete mich wieder auf und spürte dabei ein schlechtes Gewissen. Durch mich war Eric Caine indirekt zu Tode gekommen. Hätte ich ihn bei den Kollegen gelassen, dann wäre er noch am Leben.
    Leider konnte ich nicht in die Zukunft schauen, was oft genug von Vorteil war, hier allerdings nicht.
    Ich wollte es allerdings genau wissen. Fühlte nach Puls- und Herzschlag, aber da war nichts zu spüren. Der Stich mit der Waffe hatte Eric Caine umgebracht.
    Aber wo steckte sein Mörder oder seine Mörderin?
    Ich drehte mich dem Eingang zu. Jemand war dort, aber ich sah ihn nicht, weil er draußen stand. Dafür bekam ich etwas

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