1287 - In der Kalmenzone von Siom Som
stimmen, aber dann haben die Pailliaren doch verdammt wenig daraus gemacht."
„Sieh die heutige Zeit." Jennifer Thyron schob sich zwischen die beiden Männer. „Dann weißt du, daß sie es gar nicht konnten. Vielleicht hören wir ja noch etwas darüber."
„Es dauerte einige Jahrhunderte", fuhr der unsichtbare Sprecher fort, „bis unter der Schirmherrschaft der Ewigen Krieger das Reich der Sieben Sonnen entstand. Wir Pailliaren spürten bald, daß der Enerpsi-Antrieb nicht das Wunder war, das wir erhofft hatten. Es gab eine Grenze, die uns andere Sternenreiche setzten. Sie war erträglich und verständlich, denn sie erlaubte uns die Bewährung in der Diplomatie oder im Kampf. Und auf beides verstehen wir uns noch heute. Es gab und gibt aber auch eine zweite Grenze.
Wir verstanden sie anfangs nicht. Sie heißt Kalmenzone."
Die Bilder überstürzten sich. Raumschiffe wurden gezeigt, die den energetischen Linien des psionischen Netzes folgten und plötzlich vor der unerwarteten Situation standen, daß sich diese Linie in sich selbst schloß.
Andere Schiffe versuchten mit Gewalt, den Strukturen, die sie leiten sollten, zu entkommen. Schreckliche Katastrophen waren die Folge. Gewalt half hier nicht. Aber Einsicht.
„Wir begnügten uns mit dem, was wir hatten, dem Reich der Sieben Sonnen. Der Weg aus Siom Som hinaus war uninteressant. Das Rätsel von Siom Som, der Grund dafür, daß wir abgekapselt worden waren, diese Dinge mußten gelöst werden. Wir fanden die Hintergründe heraus. Die Zukunft aller Lebenden dieses Universums liegt allein darin, in das umspannende Netz der Kommunizierenden und gemeinsamen Kämpf enden angeschlossen zu werden."
Die Bilder zeigten jetzt Transmitterverkehre der unterschiedlichsten Art und aller Größenordnungen.
„Es dauerte lange, meine Pailliaren." Die Stimme des Sprechers wurde etwas traurig.
„Aber nicht ewig. Granjcar, der Ewige Krieger, befand uns schließlich für würdig, Heraldische Tore zu bekommen, für die die Kalmenzone kein Hindernis ist. Sieben Tore für das Reich der Sieben Sonnen - ein Geschenk, das unsere Geduld, unseren Mut und unseren unbändigen Willen belohnen sollte. Ihr Lebenden wißt, daß der Grundstein für das erste Heraldische Tor, für dieses Tor, vor sehr langer Zeit gelegt wurde. Philobero, der Geniale, war seit den Anfängen dabei. Die Ewigen Krieger werden es ihm zu danken wissen. Sechs weitere Heraldische Tore werden folgen. Die Basis für ein raumfahrtloses Zeitalter ist gelegt."
Zeichnungen wurden eingeblendet, die die verschiedensten Konstruktionen von Heraldischen Toren zeigten, aber keins der Monumentalbauwerke hatte eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Heraldischen Tor von Pailliar.
„Die innere Vorbereitung hat für die Seelen der Pailliaren nicht minder lange gedauert als die Umstrukturierungen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Aber wir sind vorbereitet."
Roi und Tek blickten sich stumm an. Dann flogen ihre Blicke über die starren Gestalten der drei Pailliaren.
„Kein Kommentar", sagte Perry Rhodans Sohn Michael.
„Die Weihe des ersten Tores steht an." Die Stimme des Sprechers legte nun alles Künstliche ab. Es war unschwer zu erkennen, daß es Philobero war, der hier zirpte. „Dem Heraldischen Tor von Pailliar werden in Kürze sechs weitere Tore folgen. Sie werden in ihrer Gemeinsamkeit den Völkern des Sieben-Sonnen-Reiches die Tür nach draußen aufstoßen, die Tür nach allen Welten von Siom Som und mehr."
Die Musik wurde noch etwas stimmungsgeladener. Der hypnoseähnliche Einfluß wurde deutlicher, aber das Rumoren in den Gehirnen der Vironauten blieb konstant.
„Den Heraldischen Toren werden planetare Teleport-Systeme folgen", sang Philobero weiter. „Dann gibt es überhaupt kein Transportproblem mehr."
Die Bilder erloschen. Die Klänge verstummten. Es war dunkel.
Die Vironauten tasteten nach links und rechts, aber die absolute Lichtlosigkeit raubte jede Orientierungsmöglichkeit.
Dann: ein einzelner heller Klang.
Und: ein Bild. Ein reales Bild. Keine Zeichnung! Keine dreidimensionale Übertreibung.
Und: absolute Helligkeit, sich überschlagende Fanfaren.
Die Wand verwandelte sich in eine naturgetreue Abbildung des Heraldischen Tores von Pailliar. Die Perspektiven wechselten in rascher Folge. Zuerst zeigten sie das Monument aus der Ferne, wie es die Permitträger und ihre Frauen beim Anflug erlebt hatten. Dann wurden Einzelausschnitte abgebildet. Zum Schluß folgten Aufnahmen, die vom Fuß des
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