Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Geschichte unseres Volkes falsch darstellen. Er programmierte ähnliche Lügen und gleiche Lügen wie ihr. Diese Verzerrung der Wirklichkeit war unerträglich. Sie stürzte mich in tiefste Verzweiflung."
    „Verzweiflung", sagte Roi Danton, „trägt bisweilen zur Gesundung des Gehirns bei. Was hat dieser Asphahant berichten wollen?"
    „Der Raumflug." Der Heraldiker wurde immer leiser. „Er glaubte ein technisches System zu kennen, mit dem man in der Kalmenzone fliegen kann. Und er wollte berichten, daß der Ewige Krieger Nastjor uns Pailliaren dieses Wissen nahm, als wir Frieden mit den Somern schlossen und als Geschenk den Enerpsi-Antrieb erhielten. Er war ein Irrer. Das ist die Wahrheit. Und ich kann sie beweisen."
    Philobero sprang plötzlich wieder auf.
    „Er ist gescheitert. Er, Asphahant! Wenn er besser gewesen wäre, würde heute dieses Heraldische Tor auf seinen Namen geweiht werden. Und nicht auf euren oder meinen! Es gibt Kräfte in Siom Som, die große Geduld besitzen. Aber wenn diese Geduld über ein erträgliches Maß strapaziert wird, dann greifen die Kräfte ein. So ist es mit Asphahant geschehen. Auch das ist die reine Wahrheit."
    Der Heraldiker lachte schrill.
    „Der Kodexwahrer ist damals eingeschritten. Dokroed hat Asphahant entfernt. Ich weiß nicht, was aus ihm wurde, aber es wird viel gemunkelt, denn das Volk kennt ihn von früher aus den Medien, als wir begannen, den Turm des Heraldischen Tores zu bauen. Dokroed ist auf Pailliar, und mit ihm die 50 somischen Kodexberater. Da hatte ein Ketzer wie Asphahant keine Chance. Oder Ketzer wie ihr."
    „Du übersiehst eine Kleinigkeit, Philobero." Diesmal schnippte Ronald Tekener zweimal mit den Fingern. „Wir sind weder Ketzer noch Geschichtsverfälscher. Letzteres bist du."
    „Es ist mir egal, was ihr von mir denkt. Die Somer sind das bestimmende Volk in Siom Som. Ich frage nicht, wem sie gehorchen, aber ich vertraue ihnen. Dokroed sagt, daß er über die Gebote des Kodex wacht. Er nennt sie die Gebote des Gehorsams und der Ehre und des Kampfes. Die beiden ersten Gebote habe ich bestimmt erfüllt. Ein Kämpfer bin ich nicht, es sei denn, es geht um den Kampf mit Problemen der Technik, der Dynamik, der Stabilität, der Mechanik und der Statik. Die Kunde des Heraldischen Siegels ist nicht allein mein Werk, aber ich gebe mit Zufriedenheit und Genugtuung zu, daß ich den größten Anteil daran hatte. Der Kodexwahrer hat Asphahant zur Rechenschaft gezogen.
    Er wird, wenn es seinem Willen entspricht, auch euch..."
    „Schweig!"
    Dokroed stand plötzlich zwischen den Vironauten und den Pailliaren.
    Tek und Roi hatten nicht bemerkt, wie er in ihre Nähe geraten war.
    „Ich greife ungern ein", zwitscherte der Kodexwahrer. „Aber jetzt muß es sein. Die Permitträger und ihre geistigen Konkubinen sollen erfahren, welche Bedeutung das Heraldische Tor hat. Ich nehme die Sache selbst in die Hand. Das Tor muß geweiht werden. Und nichts kann den Namen ändern. Es wird das TERRANER-TOR sein. Du kannst gehen, Philobero. Dein Tor wartet an einem anderen Ort."
     
    3.
     
    „Ich habe ihn nicht entdeckt." Sandro Andretta war sichtlich erregt. „Bist du ganz sicher, Gerard, daß jemand in das Tor gerannt ist?"
    „Du weißt, daß du dich auf die Beobachtungsgabe und die Aussagen eines Shad verlassen kannst." Gerard Hoegener, ehemals Hyperbiologischer Assistent an Bord des TSUNAMI-113, blieb äußerlich gelassen. Aber das Funkeln seiner dunklen Augen verriet Andretta, daß auch er enttäuscht war. „Es muß einer der Vironauten gewesen sein. Bei der Entfernung war es unmöglich, ihn genau zu identifizieren. Er rannte durch das kleine Seitentor in den Turm. Du hättest ihn finden müssen, Shad Sandro."
    Der Angesprochene knirschte mit den Zähnen und blickte an dem zwei Kilometer hohen Turm des Heraldischen Tores in die Höhe.
    „Wie soll ich als einzelner eine bestimmte Person in diesem Komplex finden!"
    „Dein Vorwurf ist unberechtigt", wies ihn Gerard zurecht. „Wir sind Shada. Und wir handeln im persönlichen Auftrag des Ewigen Kriegers Ijarkor. Für uns gibt es nichts Unmögliches."
    „Natürlich." Der vom Mars stammende Hyperraumorter beruhigte sich wieder etwas.
    „Vielleicht hat Oliver Erfolg. Wenn der Eindringling zu den Permitträgern will, wird er über kurz oder lang dort auftauchen. Dann schnappt Oliver ihn, und die Sache ist erledigt. Hast du Nachricht von ihm?"
    „Nein. Folglich ist dort auch nichts passiert. Oliver würde uns sofort

Weitere Kostenlose Bücher