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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dissonanzen, die einen krassen Szenenwechsel ankündigten. Während dieser Töne starrten sich die Vironauten plötzlich an.
    Kam es von der Musik? Oder war da ein anderer Einfluß?
    Das merkwürdige und unerklärliche Rumoren in ihren Gehirnen war wieder da.
    Psychische oder geistige Vivisektion hatten sie es genannt.
    „Da ist es wieder." Roi Danton tippte sich an die Stirn. Die anderen drei nickten nur.
    Während sich die Musik von allen Seiten überschlug, entstanden in der plastischen Darstellung im Zeitraffertempo die Hügelstädte von Pailliar. Die Bilder unterschieden sich von der Wirklichkeit nur in zwei Punkten: Alles war größer und eleganter.
    Ein Lichtblitz zuckte über die riesige Wand und verdrängte alle Bilder. Die Musik machte einem Donnerschlag Platz, der den Boden vibrieren ließ.
    „Das dritte Wunder", erklärte würdevoll und getragen die Stimme.
    Die bunten Streifen formierten sich in einem anfänglichen Chaos zu geordneten Formen.
    Eine blanke Fläche entstand. Daneben wuchsen in Sekundenbruchteilen blitzsaubere Gebäude in die Höhe, daneben gewaltige Antennenschüsseln, Fabriken und...
    ...Raumschiffe.
    „Die Eroberung des Weltalls hatte begonnen. Das dritte Wunder. Und diesmal wurde es von den Pailliaren allein vollbracht. Z'ahtora blieb hell, aber ihre Seele begann in uns zu verkümmern. Wir erkannten, daß sie nichts als ein nukletoider Schmelztiegel war, den wir eines nahen Tages auch beherrschen würden."
    Die Raumschiffe starteten, aber es war aus der Art der gezeichneten Darstellung nicht zu erkennen, warum sie sich bewegten.
    „Das ist nicht nur kitschiger Quatsch", stellte Roi fest, und er benutzte dabei absichtlich wieder Demeters Heimatsprache. „Das ist ein Teil Wahrheit und ein Teil Geschichtsfälschung. Man kann es auch Gaukelei nennen, aber ich falle auf diesen Schwachsinn nicht herein."
    Die Raumschiffe der Pailliaren eilten durch das All. Auch jetzt ließ sich nicht erkennen, ob sie im unterlichtschnellen Dilatationsflug oder in Hyperraumetappen nach dem Transitionsprinzip oder gar im eleganteren Linearflug ihr Ziel suchten.
    „Mit eigener Kraft", erläuterte der mehr singende und zirpende Sprecher, „erreichten unsere Vorfahren vor nur 2000 Jahren das nächste Sonnensystem. Die erstaunlich kurze Zeitspanne, die sie dafür benötigten, rechtfertigt die Feststellung, daß ein Wunder vollbracht worden war."
    Die Raumschiffe landeten auf einer Welt, die in einer merkwürdig zwiespältigen Weise abwechselnd als Paradies und dann wieder als wahre Hölle gezeigt wurde. Allmählich schälten sich aus den dunklen Bildern lebende Figuren heraus.
    Somer! Die Vogelabkömmlinge, zu denen der Kodexwahrer Dokroed gehörte!
    Kämpfe entbrannten auf dem Planeten und im Raum. Die somischen Einheiten wurden als absolut überlegen dargestellt, aber die Pailliaren als tapfere Helden. Erstmals wurde dabei erkennbar, daß die Somer einen Antrieb für ihre Raumer verwendeten, der den Pailliaren deutlich überlegen war.
    Der pailliarische Sprecher nannte den Namen dieser Technik.
    Enerpsi-Flug!
    Die Kämpfe in dem überladenen 3-D-Zeichentrick dauerten an. Die Musik untermalte jede einzelne Szene mit einfühlsamen Harmonien oder mit deprimierenden Dissonanzen.
    Dann herrschte plötzlich Ruhe. Nur eine verschwommene Gestalt hinter einer Wand aus Nebel war noch vage zu erkennen.
    „Nastjor, der Friedenstifter! Nastjor, der Ewige Krieger!"
    Mehr sagte der Sprecher nicht.
    Ein Pailliare und ein Somer reichten sich die Hände. Die Klänge der Musik wurden getragen. Das Bild erstarrte und blieb so mehrere Sekunden stehen. Dann entstand in der Mitte, dicht über den gekreuzten Extremitäten ein heller Punkt. Er wurde rasch größer und verdrängte die Darstellung der beiden Lebewesen bis auf ein paar Reste am Rand der Bildwand.
    Aus dem hellen Fleck entstand eine Maschine. Und der Sprecher sagte mit noch größerer Würde: „Das Geschenk für den Frieden zwischen Somern und Pailliaren - der Enerpsi-Antrieb.
    Ein neues Wunder, erkämpft von unseren tapferen Ahnen, die mit sauberen Herzen und frischem Mut den Weg ins All beschritten. Der Preis war hoch, denn viele ließen ihr Leben. Der Krieg war notwendig, denn er zeigte Nastjor, daß wir es wert waren. Wert, daß man uns sah und spürte. Es ist lange her, aber durch diese Opfer und durch diesen Willen lernten wir von einer Technik, die uns Welten eröffnen sollte."
    „2000 Jahre Enerpsi-Antrieb?" Roi blickte Tek zweifelnd an. „Es mag wohl

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