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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wies.
    Die halbtransparente Außenseite verdunkelte sich stufenweise, wobei das Restlicht alle Farben des Regenbogens durchlief, bis dem dunklen Violett ein absolutes Schwarz folgte.
    Die unsichtbaren Lichtquellen der Halle verebbten in gleichem Maß, wie eine Fanfarenmusik in gleichmäßigem Rhythmus lauter wurde.
    „Da fehlt irgendwo die rechte Harmonie", meinte Roi Danton. Demeter legte eine Hand auf seinen Arm, um ihn zu besänftigen.
    „Krächz", sagte Ronald Tekener, und dabei dachte er an die eine Positronik der Raumfledderers Longasc, ohne dessen Einwirken er nie die Gorim-Station auf Shaddinn kennen gelernt und von den Querionen erfahren hätte.
    „Schlimmer als Falco Hoelzels Gitarrengeklimper." Jennifer Thyron lächelte ihrem Mann zu, während ihre Gedanken bei Path Baal und der Vironauten-Mannschaft bei der LASHAT waren, die längst ihr Ziel, die Doppelgalaxie Absantha-Gom und Absantha-Shad erreicht haben mußten.
    Die Musik brach abrupt ab, hätte sie für die Klagen der Vironauten Verständnis empfunden. Natürlich war dies nur der Teil eines Schauspiels, das nun folgte.
    Die ganze Innenwand, die gut achtzig Meter breit war und fast so hoch, färbte sich in dunkles Grau. Auf der unteren Seite schälten sich Felsbrocken und ein paar kümmerliche Pflanzen heraus. Unschwer war zu erkennen, daß es sich dabei um eine dreidimensionale Darstellung handelte. Die Zeichner dieser Bilder waren jedoch keine Künstler gewesen, denn die Art der Darstellung erinnerte die Vironauten stark an leidlich primitive Comicstrips aus der Frühzeit der terranischen Geschichte.
    Dazu erklangen jetzt wieder ganz andere Melodien und ein zirpender und manchmal sogar rostig klingender Gesang.
    „Pailliarischer Schnickschnack", stellte Roi kühl fest.
    „Bitte seid leise", flehte der Architekt Tarspanata in seinem Rücken.
    Aus dem steinigen Boden rankten sich weitere Pflanzen. Tiere gesellten sich dazu, während der obere Teil der gezeichneten Szene immer heller wurde. Das Bild rückte perspektivisch in den Hintergrund und holte so eine strahlende Sonne voller Wärme und funkelnder Wonne unter den oberen Bildrand.
    „Z'ahtora!" sang eine Stimme. „Der Anfang allen Seins, die Quelle des Lebens von Pailliar. Z'ahtora, das Wunder unserer Existenz, das uns glauben ließ, daß es nie ein größeres Wunder geben würde."
    Jennifer Thyron stieß ihren Mann an und grinste etwas verzweifelt, als er ihr in die Augen blickte.
    „Kitsch hoch vier", flüsterte Tek ihr ins Ohr. „Dagegen ist Krohn Meysenhart ja noch eine Erholung. Ich ahne Schreckliches."
    Es kam so, wie es der Smiler vermutet hatte. In wahllosen Sprüngen in der Zeit und in völlig überzogener Form wurden Bruchstücke aus der vermeintlichen Entwicklungsgeschichte der Pailliarden dargestellt. Daß die kitschigen Kommentare sich meist auf wenige Sätze beschränkten, war noch ein kleiner Lichtblick.
    Die Sonne Z'ahtora zauberte aus winzigen Insekten wahre Riesen. Andere Geschöpfe der Fauna wurden von diesen in glorreichen Schlachten ausgemerzt. Die Feinde der Vorfahren der heutigen Pailliaren erstarrten beim Anblick ihrer Gegner und wehrten sich nicht. Sie ließen sich regelrecht niedermachen oder sie unterwarfen sich voller Demut.
    „Die Entstehung unter dem Wunder von Z'ahtora, der Übergöttlichen", kommentierte die singende Roststimme dazu.
    „Wann nimmt dieser Schwachsinn ein Ende?" fragte Tekener seine Frau.
    „Geduld, owertes Geschöpf", antwortete die Fremdrassenpsychologin im Tonfall und Stil des pailliarischen Sprechers. „Dies sei das Vorspiel, das wir dir voller Freude gönnen.
    Auf daß du dir es verinnerlichen mögest, welch glorreiche Taten alle Pailliaren, angefangen bei den tapferen Heuschrecken, die sich von Sand ernähren mußten, und endend bei Philobero, dem Schöpfer, der gar Z'ahtora in ihrer Herrlichkeit überboten hat, vollbracht haben. Dann wirst du dich, oelender Virenwurm, vor Scham verkriechen und das Heraldische Tor auf den Namen Philobero-Schrott taufen."
    Die anwesenden Pailliaren reagierten nicht. Auf sie schien die Darstellung geradezu hypnotisch zu wirken. Sie hörten auch nicht das Geflüster der Viroauten.
    „Die Zeit war Sand, der unter den Fingern verrann", sang die Stimme des Sprechers weiter. „Aus dem einen Wunder Z'ahtora waren zwei geworden, Z'ahtora und die Pailliaren, ein tüchtiges und aufstrebendes Volk, das früh erkannte, daß es sehr lange suchen müßte, um für sich eine Grenze zu finden."
    Es folgten wilde

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