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1288 - Das Barbarentor

Titel: 1288 - Das Barbarentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Kommt heraus", sagte der Galaktische Spieler. Er legte seine Hand an die Brusttasche. Susa Ail und Luzian Bidpott krochen aus der Tasche hervor und stiegen auf die Hand. „Ach, du Schande", stöhnte der Siganese. „Man macht was mit, bevor man in den Ruhestand gehen kann."
    „Ich wünschte, wir hätten endlich mal eine geregelte Arbeitszeit", fügte die Computerspezialistin hinzu. „Irgendwie ist es eingerissen, dass der Große glaubt, er könne uns jederzeit aus dem Schlaf holen. Man sollte wirklich die Gewerkschaft informieren."
    Sie griff nach der Hand Luzians und sprang mit ihm zusammen auf die Tischplatte. Fröhlich winkte sie der fassungslosen Istra Feta zu. Luzian Bidpott gähnte herzhaft. Er fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und rieb es kräftig. „Wer morgens zerknittert ist", kommentierte Susa Ail, „hat den ganzen Tag Entfaltungsmöglichkeiten."
    „Wer ist das?" stammelte die Mlironerin. Ronald Tekener stellte die beiden Siganesen vor. „Von ihnen weiß bisher niemand etwas", schloss er. „Vor allem Kodexwahrer Dokroed hat keine Ahnung davon, dass es sie gibt. Und so soll es auch bleiben."
    „Eine Geheimwaffe", flüsterte sie, und plötzlich schwammen ihre Augen in Tränen. „Beim Desotho, was für Möglichkeiten!"
    „Nachdem wir dir Susa und Luzian vorgestellt haben, nun unsere Bitte", sagte der Galaktische Spieler. „Wir möchten zur Gorim-Station."
     
    5.
     
    Als Ropha Kherthrai den Hauptteil der Predigt und einen Teil der nachfolgenden Andacht beendet hatte, zog er sich in einen kleinen Raum hinter dem Altar zurück. Ein jüngerer Priester übernahm es nun, jene Teile der Zeremonie zu leiten, zu denen ihm jetzt die Kraft fehlte. Ropha Kherthrai konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als er den kleinen Raum erreicht hatte. Einer seiner engsten Vertrauten legte rasch einen Arm um ihn und geleitete ihn zu einem Sessel, in dem er sich ausruhen konnte. „Danke, Hosta", sagte der Priester. „Du bist mein bester Freund." Hosta setzte sich ihm gegenüber auf einen hölzernen Hocker. Er senkte den Kopf und vergrub das Gesicht in den Händen. Seine Schultern zuckten. „Was ist los, Hosta?" fragte der Priester. Er fühlte, dass der Freund seine Hilfe brauchte, und er wollte sie ihm geben, obwohl er selbst am Ende seiner Kraft war. „Sie wollen mich zwingen, dich zu bespitzeln", erwiderte Hosta. Er hob den Kopf und blickte Ropha Kherthrai an. Tränen rannen ihm über die Wangen. „Sie wollen nicht länger tatenlos zusehen. Du bist ihnen zu mächtig geworden. Sie wollen dich vernichten."
    „Sie können dich nicht zwingen, etwas zu tun, was du nicht willst."
    „Wenn ich ihnen nicht gebe, was sie von mir wollen, werden sie mich genetisch verändern und einen Krüppel aus mir machen. Sie haben mir gesagt, dass sie mich verändern werden, so dass das Dasein. für mich schlimmer Wird als der Tod."
    „Und wenn du ihnen gibst, was sie von dir wollen, musst du uns verraten. Dabei weißt du, dass wir eines Tages entdecken würden, was du tust. Damit hätte das Leben dann auch seinen Sinn für dich verloren."
    „Was auch immer ich tue, ich komme nicht heraus aus dieser Falle, die sie mir gestellt haben."
    „Oh, doch", erwiderte der Priester. „Kodexwahrer Dokroed und seine Schergen sollen sich verrechnet haben. Sie werden uns nicht in die Knie zwingen."
    „Was hast du vor?" fragte Hosta erschrocken. Der Priester erhob sich und streckte die Hand nach ihm aus. „Das wirst du gleich erleben", erwiderte er. „Komm jetzt." Hand in Hand mit dem Freund ging er in den Tempel hinaus, in dem die Gläubigen bereits darauf warteten, dass er das Wort wieder ergriff. Und er tat, womit die Somer ganz sicher nicht gerechnet hatten.
    Er führte Hosta bis an den Altar heran und verkündete den versammelten Mlironern, was er soeben erfahren hatte. „Sie wollen Hosta zum Verräter an uns allen machen", rief er. „Aber er wird nicht zum Verräter werden, und sie werden nicht wagen, sich an ihm zu vergreifen, weil dann das letzte Band zwischen ihnen und uns zerreißen würde. Danach käme nur noch der offene Kampf." Ein Raunen ging durch die Menge. Erschrocken und ängstlich blickte die Gemeinde ihn an. Die Männer und Frauen fürchteten um sein Leben. Keiner der Mlironer erinnerte sich daran, dass jemals ein Priester es gewagt hatte, den Somern in dieser Offenheit die Stirn zu bieten.
    „Macht euch keine Sorgen", rief er ihnen zu. „Sie werden Hosta nichts tun, und mir auch nicht, denn wir

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