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1289 - Desteros Söhne

1289 - Desteros Söhne

Titel: 1289 - Desteros Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deinen Freund. Dieses Gefühl habe ich zumindest.«
    Johnny zuckte mit den Schultern. »Wir sind befreundet, und das gehört eben alles dazu.«
    »Ja, ja, schon gut. Wo triffst du dich denn mit ihm?«
    »Ich hole ihn ab.«
    »Und was passiert dann?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Johnny schüttelte den Kopf. »Warum fragst du? Was willst du wissen? Was passt dir nicht?«
    Bill musste leicht lächeln. »Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Ich kann es nicht erklären, aber es ist vorhanden, und das gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Es ist alles im grünen Bereich.«
    »Das hoffe ich.«
    Bei den Conollys klingelte das Telefon. Johnny war froh, den Fragen seines Vaters entkommen zu können. Während Bill zum Telefon ging, schlüpfte er aus der Haustür.
    Auf dem Weg zu Dave Norris musste er immer wieder an das Gespräch mit seinem Vater denken. Er fragte sich auch, ob er richtig gehandelt hatte, seinen Vater nicht einzuweihen. Ein schlechtes Gewissen quälte ihn schon, denn so normal das Treffen mit Dave auch war, es gab einiges, was im Hintergrund lauerte, über das Johnny aber noch nicht Bescheid wusste. Es ging um die andere Gestalt, den echten Vater, und er rückte immer mehr in den Vordergrund, wie Dave seinem Freund erzählt hatte.
    Er hatte Johnny neugierig gemacht, aber er wusste nicht, dass Johnny mit John Sinclair über den Fall geredet hatte. So hatte er sich etwas wie eine Rückendeckung geholt.
    Johnny fuhr mit dem Bike. Der Herbstwind packte ihn immer wieder und schleuderte ihm auch bunte Blätter entgegen. Zum Glück regnete es nicht. Der Himmel blieb blau, aber hin und wieder erschienen drohende Wolkenberge auf ihm, die sich jedoch nicht über der Stadt ausweinten.
    Eine Bushaltestelle mit einem Kiosk in der Nähe diente den Freunden als Treffpunkt. Johnny war zwar pünktlich, aber trotzdem noch zu früh, denn von Dave war nichts zu sehen.
    Der Verkäufer im Kiosk war dabei, Zeitungen wieder reinzutragen, bevor der Wind sie erfasste und durch die Gegend schleuderte. Johnny wartete nahe der Haltestelle unter dem geschützten Dach des Wartehäuschens. Zwei Frauen saßen dort auch und unterhielten sich leise über ihre Kinder.
    Johnny wusste nicht, was sein Freund mit ihm vorhatte. Es war vermutlich nichts Normales, aber Dave hatte ihn gebeten, keinem anderen etwas zu verraten.
    Daran hatte sich Johnny gehalten, und er hatte von Dave noch erfahren, dass es um seinen echten Vater ging, wer immer das sein mochte. Dave wollte eben einen Schutz in seine Nähe haben, was nach der ersten Begegnung verständlich war.
    Der Verkäufer am Kiosk hatte seine Zeitungen eingeräumt. Hin und wieder warf er dem wartenden Johnny einen Blick zu, war aber zufrieden, dass sich der junge Mann nicht rührte. Hin und wieder schaute er sich um, denn Johnny wusste nicht, aus welcher Richtung sein Freund kommen würde. Die Haltestelle gehörte nicht eben zum citynahen Bereich. Johnny wartete ziemlich weit im Süden. In der Nähe befanden sich einige Sportanlagen wie Fußballplätze und Tennishallen.
    Plötzlich meldete sich Johnnys Handy. Es steckte in der rechten Seitentasche. Hastig kramte Johnny es hervor und meldete sich.
    »He, wo bist du?«, fragte Dave.
    »Ha, ich warte auf dich, Dave.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Kommst du nicht?«
    »Doch, doch, ich bin schon da.«
    »Wo denn?«
    »Am Ziel. Ich habe es mir anders überlegt. Ich bin bereits dort, wo wir hinfahren wollten.«
    Misstrauen keimte in Johnny Conolly hoch. Sein noch nicht sehr langes Leben hatte ihn schon vorsichtig werden lassen. Er sprang nicht auf jeden Wagen, der neben ihm anhielt.
    »Warum hast du das denn getan?«
    »Es ging nicht anders.«
    »Wieso?«
    »Ja, lass dir das gesagt sein. Ich kann dir nicht alles erklären.« Seine Stimme klang plötzlich hektisch.
    »Ich möchte nur, dass du zu mir kommst.«
    Das wollte Johnny zwar, doch er hatte auch seine Bedenken. »Moment mal, das war so nicht abgemacht. Wir wollten gemeinsam…«
    »Ja, ich weiß, aber es hat sich anders ergeben.«
    Johnny ließ nicht locker. »Hängt das mit deinem Vater zusammen?«, fragte er.
    Es blieb still.
    »He, sag was!«
    »Ja, damit hängt es zusammen. Aber nicht mit dem toten Vater, sondern mit dem anderen, Johnny. Ich kann das nicht erklären. Nicht jetzt. Vertraust du mir?«
    »Scheiße, das ist nicht einfach. Hast du deinen echten Vater denn gesehen?«
    »Das weißt du doch.«
    »Ich meine, hast du ihn noch mal gesehen?«
    »Nein«, sagte Dave zögernd. »Aber es kann sein,

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