Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1289 - Desteros Söhne

1289 - Desteros Söhne

Titel: 1289 - Desteros Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
er nicht. Es war wichtig für ihn, gewisse Dinge zu beobachten und möglicherweise als Joker aufzutauchen, obwohl er sich allein nicht allzu viel zutraute.
    Die Tür sah zwar verschlossen aus, das war sie jedoch nicht, denn Johnny hatte sie einen Spaltbreit offen gelassen, um eine gute Sicht zu haben. Zumindest gelang es ihm, die Akteure im Auge zu behalten, und er war überrascht, dass es gleich vier junge Männer waren, die ihre Väter verloren hatten.
    Vier Morde durch den so genannten richtigen Vater. Aber wer war das?
    Johnny konnte darauf keine Antwort finden. Es brachte auch nichts ein, wenn er hin und her überlegte und sich Gedanken über den Teufel oder die Hölle machte.
    Johnny hütete sich, darüber zu lächeln. Trotz seiner noch recht jungen Jahre hatte er verdammt viel erlebt, und er war mit diesen Begriffen immer wieder konfrontiert worden. Das Böse war vorhanden, und es konnte zudem in den verschiedensten Erscheinungsformen auftreten. Damit kannte er sich ebenfalls aus. So brauchte der Höllenherrscher nicht unbedingt auszusehen wie der Bocksfüßige mit einem bösen Gesicht und Hörnern, die aus der Stirn wuchsen.
    Oft steckte das Böse auch tief in einem Menschen, sodass man ihn sogar als Teufel ansehen konnte.
    Der Unbekannte war in der Nähe, auch wenn er sich nicht zeigte. Das spürte Johnny. Da brauchte er gar nicht groß zu raten. Er wartete nur auf den optimalen Zeitpunkt, um sich zu zeigen. In seiner Nähe befand sich das Fremde nicht. Das hätte Johnny längst gesehen, aber er wusste auch, dass jemand wie dieser Ringo sich so verhielt, dass die andere Seite gar nicht anders konnte, als sich zu zeigen.
    Er hatte die vier jungen Männer herbestellt, um eine späte Rache oder Abrechnung durchzuführen.
    Johnny hoffte nur, dass ihm noch Zeit blieb, denn er wusste, dass John und Suko unterwegs waren.
    Wenn sie nicht rechtzeitig genug eintrafen, konnte es auch für ihn böse enden, da er der anderen Seite jede Gemeinheit zutraute.
    Er öffnete die Tür noch etwas weiter. Sein Blickfeld wurde besser. Er sah die leeren Tennisplätze, die irgendwie schlaff wirkenden Netze. Er schaute gegen die Decke, an der auch Scheinwerfer angebracht worden waren, um auch am Abend Spiele zu ermöglichen. Das alles gehörte zu einer Normalität, die sich schon bald verändern würde.
    Und sie veränderte sich. Er kam!
    Johnny Conolly sah ihn noch nicht sofort, aber er hörte den Schrei. Er zuckte zusammen, blieb in seine geduckten Haltung. Obwohl er sich noch in einer relativ sicheren Deckung befand, wurde er von einem kalten Hauch gestreift. Es konnte auch Einbildung sein, weil er an die eigene innere Furcht dachte, aber was er sah, das ließ sich nicht wegdiskutieren.
    Die Gestalt befand sich in der Halle. Sie war zu sehen, aber nicht zu erkennen. Wie alle anderen auch hatte Johnny seinen Blick nach links gerichtet, denn von dort erschien sie. Sie bewegte sich über das Tennisfeld hinweg, und es war nicht zu erkennen, um wen es sich dabei handelte.
    Zumindest ein dunkles Etwas. Tiefschwarz. Ein Wesen wie von einer anderen Welt. Eine Kälte ausstrahlend, die alle anderen erschreckte. So etwas machte Angst, obwohl das Wesen aussah wie eine Wolke und noch so unförmig wirkte.
    Aber es kam näher. Es schwebte herbei, und je mehr es sich der Mitte der Tennishalle näherte, desto deutlicher schälte es sich hervor. Das Wolkige verschwand. Die Ränder erhielten Konturen, und sie nahmen die Umrisse eines normalen Menschen an.
    Im ersten Moment hätte jeder aufatmen können, doch genau das tat keiner von ihnen. Der echte Vater dieser jungen Männer wirkte zwar wie ein normaler Mensch, aber er war keiner.
    Er war ein Mann. Er war auch das Grauen in Schwarz. Pechschwarz. Völlig lichtlos. Eine dunkle Gestalt, die für Johnny trotzdem mehr als ein Schatten war, auch wenn sie so finster aussah.
    Ein Mantel oder eine Kutte. Ein Hut auf dem Kopf. Der Hut besaß eine flache Krempe. Er war ebenso schwarz wie die übrige Kleidung, aber etwas stach trotzdem ab.
    Unterhalb der Krempe und oberhalb des Kinns, genau dazwischen waren die beiden hellen Punkte zu sehen.
    Zwei Augen! Gelb und kalt. Glotzer von Raubtieren. Sie sahen aus wie gefärbtes Eis. Menschliche Augen waren es auf keinen Fall.
    Die dunkle Gestalt kam nicht unbewaffnet. In der rechten Hand hielt sie eine Waffe. Es war ein Beil mit breiter Klinge, das bei jedem Schritt leicht mitschaukelte. So konnte jeder sehen, wer diese verdammte Gestalt wirklich war.
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher