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1289 - Desteros Söhne

1289 - Desteros Söhne

Titel: 1289 - Desteros Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollen. Er hatte eine grausame Spur hinterlassen, und John Sinclair war es letztendlich gelungen, ihn mit dem eigenen Schwert zu töten. Das trug er diesmal nicht bei sich. Seine Seele oder sein Schatten hatte sich auf ein Beil konzentriert, das ebenfalls zu einem Henker gehörte.
    Johnny wusste auch, dass die Seelen der getöteten Dämonen im Reich des Spuks gesammelt wurden und dort in der ewigen Dunkelheit blieben. Das hätte auch bei Destero der Fall sein müssen, doch bei ihm war eine der seltenen Ausnahmen gemacht worden, weil er seine Erben sehen wollte. Damit hatte niemand rechnen können, auch Johnnys Vater und ebenso John Sinclair würden völlig überrascht davon sein.
    Johnny war der Einzige, den die Wahrheit so brutal getroffen hatte. Keiner der anderen jungen Männer kannte die Zusammenhänge, und Johnny spürte plötzlich, wie er zu zittern begann und wie ihn ein gewaltiger Kältestoß erfasste. Er konnte nicht mehr hinschauen und drehte sich zurück in den Gang.
    Nur jetzt nicht entdeckt werden, das allein war für ihn wichtig. Er musste sich gegen die Wand lehnen und hoffte darauf, dass sein Zittern aufhörte, denn noch immer stand er unter Schock. Er wusste zunächst nicht, was er unternehmen sollte. Es war nur wichtig, dass er sich versteckt hielt. Bisher hatte Desteros Schatten nicht bemerkt, dass jemand im Hintergrund lauerte, und das sollte auch so bleiben.
    John war auf dem Weg zu ihm. Möglicherweise nicht allein. Er kannte Destero verdammt gut, denn er war es gewesen, der den Henker getötet hatte. John musste Bescheid wissen. Er sollte auf keinen Fall unwissend am Ziel eintreffen.
    Johnny holte wieder sein Handy hervor. Die Haut an seiner Hand war schweißfeucht. Beinahe wäre ihm das Gerät aus den Fingern geglitten. Er hielt es so eben fest, dann wählte die Automatik die Handynummer des Geisterjägers.
    »Melde dich, John, bitte. Melde dich!«, flüsterte Johnny…
    ***
    Manchmal wünscht man sich wirklich Flügel. So dachte nicht nur ich, sondern auch meine beiden Freunde Suko und Bill. Besonders Bill auf dem Rücksitz wurde immer nervöser.
    Dabei kamen wir durch die Sirene auf dem Dach recht schnell voran. Nicht alle Autofahrer reagierten optimal, aber die meisten von ihnen schon und schufen Platz.
    Den dichten Verkehr hatten wir hinter uns gelassen und rollten jetzt weiter in Richtung Süden, um die Anlage mit den Tennishallen zu erreichen.
    »Warum Johnny?«, flüsterte Bill. »Warum nicht wir, verflucht noch mal? Er hat keine Erfahrung.«
    Suko drehte den Kopf. »Schicksal, Bill. Ich kann mir vorstellen, dass es Johnny nicht viel anders geht als damals dir.«
    »Das wünsche ich ihm nicht!«
    »Du wirst es auch nicht ändern können. Kein Mensch ist stark genug, um in das Schicksal einzugreifen.«
    »Ich weiß«, gab er zu. »Aber warum…«
    Mein Handy meldete sich. »Das ist Johnny!«, rief der Reporter. »Ich weiß es. Warum ruft er denn nicht mich an?«
    Suko blieb ruhig, als er die Antwort gab. »Er weiß doch gar nicht, dass du mit an unserer Seite bist.«
    Ich fuhr und konnte nicht telefonieren. Suko holte das Handy aus meiner Tasche und meldete sich.
    »Ja…«
    Eine kurze Pause entstand. »Nein, ich bin nicht John, aber du weißt doch, wer ich bin, Johnny.«
    »Kannst du mir John geben?«
    »Er fährt.«
    Bill stöhnte auf. Bestimmt erleichtert, denn jetzt wusste er, dass Johnny noch lebte.
    »Was gibt es denn?«, fragte Suko, der seiner Stimme einen sehr ruhigen Klang gegeben hatte. Danach hörte er nur zu. Ich musste mich auf die Straße konzentrieren, aber auch als Nichtfahrer hätte ich nicht mitbekommen, was Johnny zu berichten hatte, weil er einfach zu leise sprach.
    Ich warf ihm nur hin und wieder einen Seitenblick zu. Suko war zwar ein Mensch, der sich beherrschen konnte und das fast perfekt, aber wer ihn genauer kannte, so wie ich, der sah schon, wenn ihn eine Nachricht überraschte oder sogar schockte.
    »Es ist gut, Johnny. Bleib, wo du bist. Tu nichts. Bei uns dauert es höchstens noch fünf Minuten, denke ich mal, dann sind wir bei der Tennishalle.«
    Eine Antwort bekam der Inspektor nicht. Er steckte mein Handy ein. Auf seiner Stirn lagen jetzt Schweißperlen.
    Bill hielt es nicht mehr aus. Er umfasste Sukos Schulter und schüttelte ihn. »Rede schon. Was ist mit Johnny?«
    »Er lebt.«
    »Das weiß ich. Und weiter?«
    »Reiß dich zusammen, Bill. Was er entdeckt hat, geht uns alle an. Er weiß jetzt, wer Daves Vater und auch der Vater der drei anderen jungen

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