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1289 - Desteros Söhne

1289 - Desteros Söhne

Titel: 1289 - Desteros Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war Johnny!
    Bills Sohn wusste nicht, was der Henker dachte oder ob er überhaupt denken konnte, aber seine verkommene Seele oder sein Schatten hatten die Erinnerungen an sein dämonisches Leben gespeichert.
    Es gab keinen Ausdruck in seinem Gesicht. Dennoch bemerkte Johnny, dass er sich erinnerte, und durch seine Gestalt rann ein zuckendes Zittern. Dann sprach er den Namen aus.
    »Johnny Conolly…«
    Mehr sagte er nicht. Das reichte aus, denn wie er den Namen ausgesprochen hatte, musste man davon ausgehen, dass er Bescheid wusste und mit seinen Erinnerungen kämpfte.
    Er wiederholte den Namen, und Johnny war nicht in der Lage, etwas zu unternehmen. Er stand starr da, schwieg verbissen und lauerte auf eine Chance. Er war auch realistisch genug, um sich einzugestehen, dass es für ihn sehr, sehr düster aussah.
    Zum ersten Mal sah Johnny die Gestalt aus der Nähe. War sie ein Schatten, war sie so etwas wie ein Körper? Oder war sie beides? Er wusste es nicht. Sie war einfach nur dunkel, aber sie zitterte innerhalb ihres Körpers, als befänden sich dort unzählige Partikel in der Bewegung, die es nicht mehr schafften, die Masse dicht zu halten. Dennoch war kein Licht zu sehen. Die Gestalt blieb trotz der Bewegungen finster und sie blieb weiterhin als Mensch nachgezeichnet.
    »Es gibt dich noch. Du bist älter geworden, und du hast nichts gelernt. Du bist wie dein Vater und sein verfluchter Freund Sinclair. Du willst den gleichen Weg gehen, aber das werde ich nicht zulassen. Du bist alt genug geworden. Du brauchst nicht mehr weiterzuleben. Ich habe die Abrechnung mit euch Conollys vorgesehen. Meine Söhne hätten euch der Reihe nach getötet, aber jetzt werde ich das übernehmen und mit dir den Anfang machen.«
    »Nein, nein«, flüsterte Johnny. »Das wird nicht klappen. Ich bin nicht allein. Alle, die du genannt hast, wissen Bescheid. Sie sind schon auf dem Weg, um dich endgültig zu vernichten. Auch als verfluchter Schatten kannst du nicht weiterhin existieren. Du gehörst nicht in diese Welt hinein. Hast du verstanden? Deine Welt ist das verfluchte Reich des Spuks.«
    Johnny hörte das schrille Lachen. »Wie willst du mir denn entkommen? Du bist nicht Sinclair. Du besitzt kein Schwert. Du besitzt nicht mal eine Waffe. Es wird dir nicht gelingen, mir zu entwischen. Ich bin besser als du. Ich bin stärker. Das hast du gesehen. Ich könnte dich mit in das andere Reich nehmen, aber es wird viel besser sein, wenn dein eigener Vater dich als Leiche findet. Dann werden er und seine verfluchten Freunde wissen, dass große Veränderungen bevorstehen. Dass alte Zeiten wiederkehren werden. Dass der Stillstand aufhören muss. Dass die Welt wieder das wahre Grauen erlebt, das niemand vollständig vernichten kann. Vieles wird zurückkehren, Junge, sehr viel…«
    Johnny wollte etwas sagen, aber sein Mund war einfach zu trocken. Ihm fehlten die Worte. Er konnte nicht widersprechen, obwohl er es gern getan hätte. Er musste zugeben, dass Desteros Bann zu stark war.
    Im Hintergrund standen noch die anderen »Söhne«. Auch sie bewegten sich nicht. Sie waren nicht mehr als Statisten, und sie kannten die Zusammenhänge nicht wie sie Johnny bekannt waren.
    Der Henker bückte sich. Er griff nach seiner Waffe.
    Mit einer heftigen Bewegung zog er das schwarze Beil aus dem Körper hervor. Jetzt, da die Wunde nicht mehr durch den Druck zusammengehalten wurde, hatte das Blut mehr Platz, sich auszubreiten.
    Johnny sah, wie es nach oben quoll und im Rücken einen großen, roten Fleck bildete.
    Destero hob nicht nur die Waffe an, sondern auch seinen Kopf. In seinen gelben Augen leuchtete es noch stärker auf. In der Schwärze des Gesichts war ein Mund versteckt, aber Johnny sah nicht, dass sich die Lippen bewegten.
    Er hörte die Drohung und das Versprechen. »Erst er, jetzt du!«
    Genau das löste bei Johnny so etwas wie eine Initialzündung aus. Er wollte nicht mehr stehen bleiben.
    Hinter ihm war die Tür noch offen, und auch die Entfernung kannte er.
    In dem Moment, in dem der Henker seine Waffe anhob, stemmte sich Johnny gegen seine Hacken und warf sich zurück…
    ***
    Ich war wirklich gefahren wie der Teufel, und so hatten wir das Gelände in Rekordzeit erreicht. Ob es etwas half und ob wir nicht doch zu spät kamen, würde sich noch herausstellen.
    Am schlimmsten hatte es Bill getroffen. Auf dem Rest der Fahrt hatte er einige Male mit sich selbst gesprochen. Uns war es nicht gelungen, seine Worte zu verstehen. In diesen Satzfetzen

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