Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
auf meinen Rücken.
    »Das also ist sie, der Grund meiner schlaflosen Nächte.«, sagte er dann. »Albina Conti. - Albina, dieser Mann ist Tony Ballard, der außergewöhnlichste Privatdetektiv, den ich kenne.«
    »Hallo, Albina«. sagte ich und reichte ihr die Hand, Ich sprach deutsch. Es tat ganz gut, meine Kenntnisse in dieser Sprache wieder einmal aufzufrischen, »Vladek hat für gewöhnlich ja einen starken Hang zum übertreiben, doch diesmal muß ich feststellen - und das finde ich höchst erfreulich -, daß er untertrieben hat. Sie sind noch hübscher, als er Sie beschrieb,«
    Albinas Wangen überzogen sich mit einer leichten Röte. Unwillkürlich fiel mir die Stewardeß im Flugzeug ein, die ich ebenfalls in Verlegenheit gebracht hatte.
    »Eigentlich kenne ich Sie bereits seit einem halben Jahr«, behauptete Albina. »Denn so lange erzählt mir Vladek schon von Ihnen und Ihren ungewöhnlichen Freunden.«
    »Weil ich einfach stolz bin auf meine Freundschaft mit der Ballard-Crew«, sagte der Brillenfabrikant, Er bestand darauf, daß wir Albina duzten, damit sie von Anfang an dazu gehörte..
    »Darauf müssen wir aber auch noch anstoßen«, sagte ich.
    »Klar, und ihr werdet das Du auch mit einem Kußehen besiegeln«, bemerkte Vladek. »Oder hast du dagegen etwas einzuwenden, Vicky?«
    »Warum sollte ich Tony etwas, das ihm guttut, nicht gönnen?« antwortete meine Freundin.
    »So großzügig ist sie nicht immer«, sagte ich grinsend. »He, Vladek, wir haben dir einen Elefanten mitgebracht. Er befindet sich in einem von Vickys riesigen Koffern. Sie kann ihn jetzt nur nicht finden. Dürfen wir ihn dir morgen überreichen?«
    »Aber ja. Ich bedanke mich heute schon herzlich dafür.«
    »Hoffentlich hält er den Rüssel noch hoch, wenn wir ihn finden«, sagte ich. »Sonst bringt er kein Glück.«
    Glück… Das war ein Wort, das Vladek plötzlich veränderte. Der Ausdruck der Wiedersehensfreude verschwand von seinem Gesicht. Er wurde so ernst, wie ich ihn selten erlebt hatte.
    »Glück«, sagte er dumpf. »Ja, das brauchen wir, alle zusammen, doch vor allem Albina.«
    Auch seine Freundin war schlagartig ernst geworden.
    »Du sprichst in Rätseln, Vladek«, sagte ich. »Hat man dir bei der Ankunft die Brieftasche geklaut?«
    Vladek streifte seine Freundin mit einem besorgten Blick. Dann klärte er uns jedoch nicht auf, sondern schlug vor, das Restaurant aufzusuchen.
    Er sagte, er hätte einen Tisch reserviert. Im Restaurant schien unser Freund plötzlich den Verstand zu verlieren. Er rannte mit vorgestreckten Armen hinter einem Kellner her, packte den Mann und riß ihn herum. Er stieß ihn gegen die Wand und holte zu seinem kraftvollen Faustschlag aus.
    Einige Gäste bekamen es mit, saßen wie gelähmt auf ihren Stühlen. Niemandem wäre es in den Sinn gekommen, dem Kellner beizustehen. Ich war der einzige, der dem Mann zu Hilfe eilte.
    Der Kellner sah Vladek entsetzt an und erwartete bleich den Faustschlag, doch Vladek ließ die Faust sinken. Ich brauchte ihn nicht daran zu hindern, zuzuschlagen.
    Er ließ den Kellner los, ohne daß ich ihn dazu aufforderte. »Entschuldigen Sie«, murmelte mein Freund. »Es tut mir wirklich sehr leid. Es ist mir peinlich… Ich dachte… Ich habe Sie mit jemandem verwechselt.« Er gab dem Kellner Geld. »Hier. Ich bitte Sie, mir zu verzeihen.«
    »Schon gut«, sagte der Mann, der sich von dem Schrecken erholt hatte.
    »Tut mir aufrichtig leid«, versicherte ihm Vladek.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte der Kellner.
    »Vladek«, sagte ich verwirrt. »Was ist denn plötzlich in dich gefahren?«
    »Ich hielt ihn für Istvan Graf Lazar«, sagte mein Freund rauh.
    »Und weshalb hast du so eine Stinkwut auf den Grafen?«
    »Ich erzähle es dir gleich. Wir wollen uns zuerst setzen,«
    ***
    Ein Vampir trieb in Budapest sein Unwesen. Jetzt wußte ich es. Verdammt, das war ein Ding. Bereits bei ihrer Ankunft mußte Albina Bekanntschaft mit diesem Blutsauger machen, Ich konnte mir vorstellen, wie ihr jetzt zumute war.
    Sie aß auch kaum etwas. Mein Appetit hingegen war ungebrochen, schließlich mußte ich bei Kräften bleiben.
    Ich hatte mich auf einen angenehmen Aufenthalt in Budapest gefreut, und nun stellte sich heraus, daß aus dem geruhsamen Flanieren durch die Stadt und aus dem erholsamen Nichtstun nichts werden würde.
    Ich beklagte mich nicht. Es war für mich klar, daß ich mich auf die Vampirjagd begeben würde. Allein schon deshalb, um dem Blutsauger zuvorzukommen.
    Ich wollte ihn

Weitere Kostenlose Bücher