Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
über das Wagendach poltern, und als er die Heckscheibe erreichte, hatte er menschliches Aussehen angenommen.
    Er schien zu wissen, was wir versucht hatten, und seine Wut richtete sich in diesem Augenblick in erster Linie gegen Natalja Kornö, die für ihn verloren war.
    Das schien er noch nicht verwunden zu haben. Seine Fäuste durchstießen das Glas. Er konnte Nataljas Blut nicht trinken, es war für ihn ungenießbar, ja sogar gefährlich.
    Aber er konnte sie töten!
    Blitzschnell packte er mit seinen Krallenhänden zu. Natalja schrie entsetzt auf, und Belao Kornö schlug mit den Fäusten wie von Sinnen auf den Schwarzblütler ein, doch Lazar ließ die junge Frau nicht los.
    Meine Hand stieß in die Tasche. Ich holte den magischen Flammenwerfer heraus und setzte ihn gegen den Vampir ein. Lazar war gezwungen, von Natalja Kornö abzulassen.
    Er mußte sich zurückwerfen, um dem armlangen Feuerstrahl, der ihm entgegenfauchte, zu entgehen.
    Ich rammte die Tür mit der Schulter auf und sprang aus dem Rover. Die Elisabethbrücke ist eine Hängebrücke. Der Blutgraf stand jetzt auf dem breiten Kettenband.
    Ich kletterte zu ihm hoch.
    »Tony!« schrie Vladek Rodensky. Er warf mir seine Mauser zu, aber er tat es zu überhastet, zielte schlecht und gab der Pistole zuviel Schwung.
    Ich streckte mich nach ihr, versuchte sie zu fangen, doch sie sauste an mir vorbei und flog in hohem Bogen in die Donau. Um die Mauser fangen zu können, hatte ich das Feuerzeug fallen lassen. Es lag jetzt neben dem Rover.
    Ehe ich mich mit einem Wurfstern bewaffnen konnte, warf sich der Blutsauger auf mich. Die Verletzung an seinem Hals sah immer noch häßlich aus, aber Lazar war wieder bei Kräften, das bekam ich zu spüren.
    Er riß sein Maul auf. Meine Fäuste trafen seinen Körper, ich arbeitete mich mit den Schlägen zu seinem Kopf hoch. Er steckte die Treffer wie nichts weg.
    Ich widerstand seinem Hypno-Blick. Mir war klar, daß aus diesem wilden Kampf nur ein Sieger hervorgehen konnte. Der, der unterlag, verlor auch sein Leben.
    Graf Lazar preßte mir die Arme an den Körper, und seine riesigen Vampirhauer kamen mir besorgniserregend nahe. Wenn er zubiß, war ich erledigt.
    Er war kräftiger als ich. Er würde es schaffen.
    Doch plötzlich kam mir der rettende Gedanke. Ich klammerte mich an ihn und stieß mich gleichzeitig vom Kettenband ab. Panisches Entsetzen verzerrte sein Gesicht, als wir in die Tiefe fielen.
    Er versuchte sich zu befreien, doch ich krallte mich an ihm fest, während wir wie Steine von der Brücke fielen… der Donau entgegen!
    Die Donau! Da war fließendes Wasser! Und fließendes Wasser ist tödlich für Vampire!
    Mir kam es vor, als würden wir ewig fallen. Das Wasser war fast so hart wie Beton. Es riß uns auseinander. Ich tauchte tief ein, und als ich wieder hochkam, sah ich Istvan Graf Lazar zwei Meter von mir entfernt schwimmen.
    Sein Gesicht war schlammgrau und schrecklich verzerrt. Er gurgelte und röchelte und schlug hilflos um sich.
    Das Wasser - für ihn so vernichtend wie Säure - löste ihn mehr und mehr auf. Kurz trieb noch sein skelettierter Schädel neben mir her, dann versank er, und naß und leer schwammen seine Kleider den Fluß hinunter, während ich bemüht war, so rasch wie möglich das Ufer zu erreichen.
    Keuchend und zähneklappernd kroch ich die Böschung hoch, und dann drehte ich mich um und blickte auf den breiten Strom, der mir geholfen hatte, Istvan Graf Lazar, den Vampir von Budapest, zu vernichten.
    ***
    Am Sonntag stand eine unübersehbare Menge von Läufern am Start, um die 42 Kilometer lange Marathonstrecke zu bewältigen. Wir standen am Straßenrand und schauten zu, wie die Athleten losstürmten.
    Einer fehlte: György Tarko.
    Aber sein Tod war gesühnt.
    Bela Kornö hielt Wort. Er gab uns zu Ehren in seinem Haus ein großes Fest, und wir gewannen viele neue Freunde.
    Vladeks Wagen stand in der Werkstatt. Man hatte ihm versprochen, die Scheiben bis Dienstag auszutauschen. Das bedeutete, daß er zwei Tage länger als vorgesehen in Budapest bleiben mußte.
    Vicky und ich verlängerten unseren Aufenthalt ebenfalls - und jetzt erst lernten wir Budapest von seiner schönen Seite kennen…
    ENDE
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 128 »Tod dem Satan!«
    [2] Siehe Tony Ballard Nr. 126 »Ihr Mann, die Fliege«
    [3] Siehe Tony Ballard Nr. 128 »Tod dem Satan!«

Weitere Kostenlose Bücher