Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
129 - Im Vorhof der Hölle

129 - Im Vorhof der Hölle

Titel: 129 - Im Vorhof der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
überdimensionale Lotosblüte aus Stein.
    „Die Zeit wird uns bestimmt nicht lang werden", meinte Parker. „Wir haben einander so viel zu erzählen. Weißt du eigentlich, was der Grund dafür war, daß ich mich der Padma-Sekte angeschlossen habe, Dorian? Als ich glaubte, daß du tot seist und Coco deine Mörderin, da stürzte für mich eine Welt ein. Es war alles auf einmal so sinnlos geworden. Warum hast du uns getäuscht?"
    Dorian hob die Schultern. „Ich unterlag dem Trugschluß, daß ich Dorian Hunter, den Dämonenkiller, sterben lassen und unter falschem Namen im geheimen den Kampf gegen die Dämonen fortsetzen könnte. Aber ich vergaß dabei die menschlichen Aspekte. So wenig wie ich dazu geeignet war, Hermes Trismegistos Stellvertreter zu sein, so wenig behagte mir die Maske des Richard Steiner." „Davon höre ich zum erstenmal", gestand Parker.
    Der Dämonenkiller erzählte ihm die Zusammenhänge und schloß: „Wenn ich gewußt hätte, daß du meinen Tod so tragisch nehmen würdest, hätte ich dich selbstverständlich eingeweiht, Jeff."
    Parker winkte ab. „Ich bin froh, daß ich diese Entwicklung durchgemacht habe."
    „Und - wirst du Asket bleiben?" erkundigte sich Coco.
    Parker zwinkerte ihr zu und meinte launisch: „Im Herzen werde ich ein Padma bleiben, auch wenn ich in mein früheres Leben zurückkehren sollte. Ich habe mich noch nicht entschieden."
    Dorian wandte sich Unga zu. „Wie hast du den Weg hierher gefunden, Unga?"
    Der Cro Magnon schwieg lange Zeit, dann sagte er ausweichend: „Es ist nicht der richtige Augenblick, darüber zu sprechen."
    Parker sagte erklärend: „Unga machte eine Andeutung, daß er den Padma von früher her zu kennen glaubt."
    „Das ist interessant", meinte Dorian. „Warum hast du uns das verschwiegen, Unga?"
    Der Cro Magnon gab keine Antwort.
    Dorian wandte sich an Parker. „Hast du den Lotosgeborenen zu Gesicht bekommen, Jeff?"
    „Schon öfters."
    „Wie sieht er aus. Kannst du ihn beschreiben?"
    „Er trägt immer eine silberne Maske mit roten Zeichen darauf. Noch niemand hat ihn ohne diese Maske gesehen. Außerdem hat er immer einen Gegenstand bei sich, der wie eine Kreuzung zwischen Sichel und Bumerang aussieht, aber ich weiß nicht, welche Bewandtnis es damit hat. Über seine Person hat er nie gesprochen, nur über seine Ziele und die Zukunft der Padmas und der Menschheit. Er glaubt, daß eines Tages alle Menschen ohne die Technik auskommen werden, weil sie alles, was sie sich wünschen, kraft ihres Geistes erreichen können. Padmasambhawa ist eine faszinierende Persönlichkeit."
    „In der Tat, das ist er", sagte Unga.
    Alle blickten erwartungsvoll zu ihm.
    Der Cro Magnon lächelte andeutungsweise und sagte: „Ich glaube, ich werde mein Schweigen doch brechen müssen. Ja, ich habe den Lotosgeborenen kennengelernt. Vor über tausend Jahren. Er war damals auf dem indischen Subkontinent eine bekannte Persönlichkeit und hatte sich als Dämonenbeschwörer einen Namen gemacht. Er war bei Königen und Gelehrten ebenso geschätzt wie bei den Geistlichen und dem Volk. Padmasambhawa wurde allgemein als größter Zauberer und Beschützer aller lebenden Wesen bezeichnet. Und - das müßt ihr eigentlich gewußt haben - ihm verdankt Tibet den Lamaismus. Allerdings lautete sein Name in tibetisch
Padma 'byungnas."
    „Natürlich habe ich von diesem Padmasambhawa gehört", fiel Dorian dem Cro Magnon ins Wort. „Aber ich habe nicht daran gedacht, daß der Padmasambhawa von damals mit dem Begründer der Lotossekte identisch ist. Bist du sicher?"
    „Jetzt schon", erwiderte Unga. „Mir sind nur noch einige Einzelheiten unklar. Aber die werde ich vom Padma persönlich erfahren. Nachdem ich Kantilya, den Verschlagenen, getötet und im Todesschach ein Patt erreicht hatte, zog ich nach Tibet. Ich hatte erfahren, daß der Lotosgeborene sich auf dem Dach der Welt aufhalten sollte. Die Buddhisten hatten ihn dorthin geholt, damit er die Dämonen der Bon-Religion besiegte. Da man sich solche Wunderdinge über ihn erzählte, wollte ich ihn unbedingt kennenlernen, denn ich hoffte, daß er mir helfen konnte.
    Aber ich will nicht vorgreifen. Zum besseren Verständnis will ich meine Geschichte von Anfang an erzählen.
    Ihr wißt, daß ich vor über zehntausend Jahren geboren wurde. Ich besitze aber keineswegs die Unsterblichkeit. Daß mein Körper trotzdem so jung geblieben ist, verdanke ich der Tatsache, daß ich die meiste Zeit geschlafen habe. Nur wenn Hermon mich brauchte, weckte

Weitere Kostenlose Bücher